Salz und Pfeffer: Die Hausbar

Salz und Pfeffer: Die Hausbar
"Danke Corona für dieses Lokal!", so der Ausruf nach diesem Lokaltest. Auch wegen der Amuse Gueules, hübsch wie vom Juwelier.

Vor sieben Jahren bewarben sich die beiden Studenten Mathias Kappaurer und Lukas Bereuter für den Betrieb des Kino-Buffets im Stadtkino. Das bekamen sie, machten das beste Kino-Lokal des Landes draus und reichten schließlich auch bei der Ausschreibung für die Gastronomie der „Albertina Modern“ im Künstlerhaus ein. Auch die gewannen sie, geplant war ein Café und eine Bar.

Dann kam Corona, Bar schien plötzlich unmöglich und sie disponierten um: Das kurz zuvor engagierte Küchenteam – Kochbuch-Autorin Parvin Razavi und Oliver Mohl, der in Top-Häusern wie „Rote Wand“ gekocht hatte – entwickelte spontan das Konzept eines Gourmet-Menüs, und was dabei herauskam, ist sensationell: Kleine Amuse Gueules, köstlich und so hübsch wie vom Juwelier, eine großartige Ceviche von der Lachsforelle mit Gurke, Gin und Ingwer, in Nussbutter confierter Eidotter mit Spinatcreme und Kartoffel-Espuma, Cremesuppe von Frühlingszwiebel und Brennnessel mit knusprig frittierter Alpengarnele – eines besser, hübscher und frischer als das andere. Dann über Holzkohle gegrillter Portobello-Pilz mit Pinienkernen auf zweierlei Salatherzen, wahnsinnig gut, und geschmortes Schulterscherzel mit Sellerie-Variation, am Schluss noch eine Tarte mit Kokoscreme, Erdbeeren und Sauerrahm-Eis. 59 Euro sind für dieses Menü eine absolute Okkasion, das Wein-Angebot ist leider etwas mickrig und die angebotene Cocktail-Begleitung – man ist ja immer noch eine Bar – vielleicht nicht jedermanns Sache. Aber wie auch immer, man kann nur sagen: Danke Corona für dieses Lokal!

Wien 1, Karlspl. 5, 0664/750 104 17, Do-Sa 19-23, www.hausbar-wien.at

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