Die Wiener Ringstraße: Kreislauf der Pracht

Die Wiener Ringstraße: Kreislauf der Pracht
Herrscher zeigten am Ring ihre Macht, das Volk ging spazieren. Was davon blieb und was wiederkehren könnte

Fragt man Passanten am Wiener Ring, welche Straße als der „schönste Prachtboulevard der Welt“ bezeichnet wird, dann lautet die Antwort meist: „Champs-Élysées“. Andere sagen „Time Square“. Manche „Las Ramblas“. Nur wenige, vor allem Ältere, antworten: „Ringstraße“ und erinnern sich daran, dass sie vor allem früher so genannt wurde.

Nachvollziehen können diese Bezeichnung aber nicht alle. So manchem ist der Ring sogar reichlich egal: „Seit 35 Jahren wohne ich im Zentrum. Aber ich würde nie auf die Idee kommen, am Ring spazieren zu gehen“, sagt ein Mann.

Um 1900 wäre er mit dieser Ansicht wohl alleine da gestanden: Am Ring zu flanieren, das war etwas Besonderes: Man ließ sich dort gerne sehen. Auf Boulevards in anderen Metropolen wurde das ebenso praktiziert. Und in Paris will man diese Zeit zurückholen: Die Champs-Élysées wird bis 2024 begrünt und fußgängerfreundlich umgebaut. Die Straße soll so ihren verlorenen Glanz zurückgewinnen.

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