Nach Akademikerball: Hofburg-Managerin tritt ab

Gesellschafter reagieren auf politischen Druck. Zur Zukunft des FPÖ-Balls hält sich die neue Geschäftsführerin aber noch bedeckt.

Bürgermeister Michael Häupl war nach der Krawallnacht rund um den FPÖ-Akademikerball in der Wiener Hofburg sauer. Sauer auf die Polizeiführung, weil am 24. Jänner der nächtliche Einsatz ordentlich in die Hose ging und Millionenschaden in der City entstanden war. Er war aber auch verärgert über das Hofburg-Management, das einen langjährigen Vertrag mit der FPÖ abgeschlossen hatte.

Wegen Letzterem wurde wenige Tage nach den Exzessen auch der Wiener Gemeinderat aktiv. Rot-Grün sprach sich in einer Resolution gegen die Abhaltung des Akademikerballs in der Hofburg aus. Auch wenn die Stadt Wien nicht Eigentümer der Hofburg ist, scheint das politische Statement Wirkung erzielt zu haben. Geschäftsführerin Renate Danler, die die Verträge mit den FPÖ-Veranstaltern vereinbart hatte, nahm jetzt vorzeitig ihren Hut.

Resolution

Die Wiener „Kongresszentrum Hofburg Betriebsgesellschaft“ bemühte sich festzuhalten, dass dieser Wechsel im Management nichts mit dem Akademikerball zu tun hatte. Doch im Hintergrund ist Anderes gelaufen. Denn Bürgermeister Häupl soll auf Basis der Gemeinderatsresolution mit den Eigentümer-Vertretern Gespräche geführt haben.

Seitens der Gesellschafter will niemand zu der Ablöse Stellung beziehen. Und auch Danlers Nachfolgerin, Alexandra Kaszay, bleibt kurz angebunden.

Es handle sich „um eine einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses“ und stehe „in keinem Zusammenhang mit irgendwelchen Veranstaltungen in der Hofburg“, sagt sie auf Anfrage des KURIER. Danler wollte keine Stellungnahme abgeben.

Auf die Frage, ob es einen Auftrag an die neue Geschäftsführung gebe, wie mit dem Akademikerball bzw. mit der FPÖ weiter umzugehen ist, antwortet Kaszay: „Kein Kommentar.“

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