Spitzenkandidat für das Team HC für die Wienwahl 2025: Wer ist Heinz Christian Strache?

Heinz-Christian Strache (Jahrgang 1969) war Bundesparteichef der FPÖ und also solcher auch Vizekanzler. Nach der Ibiza-Affäre verkündete er am 18. Mai 2019 seinen Rücktritt, im folgenden Dezember wurde er von der Partei ausgeschlossen. Bei der Wienwahl 2020 versuchte er mit der neu gegründeten Partei Team HC ein Polit-Comeback, schaffte den Einzug in den Wiener Landtag aber nicht, da er an der 5-Prozent-Hürde scheiterte. Auch 2025 tritt er als Spitzenkandidat an.
Strache will als „Original“ punkten und den Einzug in den Gemeinderat bzw. Landtag schaffen.
Er hält 6 bis 8 Prozent der Stimmen für sein „Team HC Strache“ für möglich. Thematisch setzt man auf klassische blaue Themen wie Sicherheit, Migration und Soziales – diese könne er aber wesentlich besser vertreten als die FPÖ, so Strache. Die Blauen sieht Strache nicht als Gegner bei der Wahl – und auch nicht deren aktuellen Wiener Parteiobmann Dominik Nepp, wenngleich er nicht mit Seitenhieben sparte. „Ich kandidiere nicht gegen ihn, sondern gegen die rote Allmacht.“
Die Stimme sei aber besser bei ihm, Strache, aufgehoben. „Weil es immer besser ist, das Original zu wählen. Der Dominik Nepp war mein Lehrbub.“
Floridsdorf im Visier
Nepp könne als „Vertreter des Cottageviertels“ auch gewisse Schichten nicht ansprechen. Er selbst repräsentiere dagegen die Menschen in Floridsdorf bzw. in anderen Flächenbezirken. „Das ist mein Battleground.“
Einen Großteil des Wahlkampfs werde man in Gast- und Kaffeehäusern führen. „Es macht mir Freude, draußen zu sein und von Heurigem zu Heurigem zu ziehen, während andere in ihrem Elfenbeinturm oder Büro im Rathaus sitzen.“
Klarheit: Die wichtigsten Begriffe
Das Team HC Strache – Allianz für Österreich ist eine rechtspopulistische Kleinstpartei, benannt nach Heinz-Christian Strache. Strache war langjähriger Chef der FPÖ, ehe er 2019 als Vizekanzler wegen des sogenannten Ibiza-Videos zurücktreten musste. Im selben Jahr wurde er von der FPÖ ausgeschlossen, trat im Jahr darauf aber bei der Wiener Gemeinderatswahl mit dem Team HC an. Dort scheiterte Strache zwar am Einzug ins Rathaus, schaffte es aber mit insgesamt 17 Mandataren in verschiedene Bezirksvertretungen. Die Parteifarben sind Blau und Rot.
FPÖ steht für Freiheitliche Partei Österreichs. Gegründet wurde sie 1955 in Wien als Nachfolgepartei des Verbands der Unabhängigen (VdU), in dem sich damals auch viele ehemaligen Nationalsozialisten befanden. Die Parteifarbe ist Blau. Die FPÖ ist heute eine rechtspopulistische und EU-skeptische Partei, die seit Jahrzehnten die Migration nach Österreich bekämpft. Die Wiener FPÖ war in der Bundeshauptstadt bisher noch nicht in Regierungsverantwortung, Parteichef ist derzeit Dominik Nepp.
Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp(Jahrgang 1982) ist seit 2018 nichts-amtsführender Stadtrat von Wien. Obwohl die Blauen nicht der Wiener Stadtregierung angehörten, war er von 2018 bis 2020 Vizebürgermeister von Wien – begründet liegt das im Proporzsystem. Nepp startete als Bezirksrat in Döbling, wo er auch aufgewachsen ist. Landesparteiobmann wurde er nach der Ibiza-Affäre und dem Fall von Johann Gudenus und Heinz-Christian Strache. Nepp gehört der schlagenden Akademischen Burschenschaft Aldania Wien an.
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