City-Bezirkschef gegen Schanigärten im Stadtpark

City-Bezirkschef gegen Schanigärten im Stadtpark
Erholungsareal sei laut Markus Figl (ÖVP) für Gastronomie nicht geeignet. Er fühlt sich in die Pläne der Stadt nicht eingebunden.

Gegen die geplanten öffentlichen Schanigärten, mit denen die Stadt Wien Gastronomen helfen will, die keinen eigenen Gastgarten haben können, formiert sich erster Widerstand. Markus Figl (ÖVP), Bezirksvorsteher in der Inneren Stadt, ist gegen eine gastronomische Bespielung des Stadtparks. Wie berichtet, sollen neben den ein bis zwei Schanigärten in jedem Bezirk auf dem Innenstadt-Grünareal zehn weitere Gastroinseln und Picknick-Zonen für den Zeitraum von drei Monaten entstehen.
 

City-Bezirkschef gegen Schanigärten im Stadtpark

Markus Figl (ÖVP)

„Die Gastronomie kann nicht auf Kosten der anderen Aufgaben des öffentlichen Raumes gehen“, sagt eine Sprecherin von Figl. Ein Park diene primär als Erholungsraum. Andere Plätze wären für die Schanigärten deutlich besser geeignet. Allen voran der Rathausplatz, wo es seit jeher schon Veranstaltungen mit Gastronomie gebe.

Verstimmt sei man laut Figl-Sprecherin auch deswegen, weil man von den Plänen, den Stadtpark heranzuziehen, von offizieller Seite nicht informiert wurde, sondern davon aus den Medien erfahren habe.

Die Causa wird auch Thema in Bezirksvertretungssitzung kommende Woche sein. Voraussichtlich wird ein Antrag an die zuständigen Stellen der Stadt eingebracht, wo die Bedenken des Bezirks dargelegt werden.

Stinkende Dieselaggregate

„Herr Ludwig, lassen’s unsere Parkanlagen in Ruhe“, fordert der grüne Klubchef Alexander Hirschenhauser in seinem Newsletter. „Die Grünanlagen im Zentrum sind nicht für Schanigärten geeignet, denn Stadtpark & Co. haben andere Funktionen. Wir wollen dort auch keine stinkenden Dieselaggregate, denn jene Standeln brauchen natürlich Stromversorgung, die es in dieser Stärke im Stadtpark nicht gibt.“
 

City-Bezirkschef gegen Schanigärten im Stadtpark

Alexander Hirschenhauser (Grüne)

Wenig Verständnis für solche Bedenken hat Peter Dobcak, Gastro-Fachgruppenobmann in der Wiener Wirtschaftskammer. „Schließlich haben wir es mit der größten Wirtschaftskrise nach dem Zweite Weltkrieg zu tun.“

Der Stadtpark eigne sich aus mehreren Gründen gut für die geplanten Gastro-Inseln, sagt ein Sprecher des zuständigen Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ). Der Standort sei erprobt als alljährlicher Schauplatz des Genuss-Festivals. Weiters würde es in der Nähe keine Anrainer geben, die sich durch die Gastronomie gestört fühlen könnten. Beim Rathausplatz sei nicht sicher  ob er er aufgrund anderer möglicher Veranstaltungen überhaupt zur Verfügung stehe.

Dass man mit dem Bezirk noch nicht offiziell gesprochen habe, liege daran, dass man noch in der internen Planung sei. Der zuständige Gemeinderatsausschuss stimme erst am Montag über die Vorhaben ab, allerdings seien die Unterlagen vorab nach außen gespielt worden.  

Wann die öffentlichen Schanigärten aufsperren, ist indes noch offen. Frühestmöglicher Termin wäre der 27. März. Für dieses Datum hat die Bundesregierung ursprünglich die Öffnung der Freiluft-Gastronomie unter strengen Auflagen geplant. Ob das angesichts steigender Infektionszahlen noch möglich ist, ist ungewiss. Die Entscheidung fällt am Montag.
 

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