Betonleitwände gegen Roadrunner am Kahlenberg
Quietschen, Driften, den Motor aufheulen lassen: Während der Corona-Pandemie ist der Kahlenberg mit seinen breiten Straßen und langen Kurven zu einem regelrechten Hotspot für Roadrunner geworden.
Bis zu 300 Autolenker kommen dort an manchen Wochenenden zusammen. An einem Wochenende im Mai etwa stellte die Polizei in einer einzigen Nacht allein 416 Anzeigen wegen Geschwindigkeitsübertretungen aus. Ein Lenker soll damals sogar mit 150 km/h in einer 50er-Zone unterwegs gewesen sein. Dazu kamen Alkohol, Drogen und diverse Mängel an den Autos.
Nun ist es der Stadt zu viel. Weil auch die Polizeikontrollen die Roadrunner nicht von ihren nächtlichen Touren abhielten, setzt die Stadt jetzt bauliche Maßnahmen um. Auf dem großen Kahlenbergparkplatz, auf dem bis zu 600 Autos abgestellt werden können und auf dem sich Roadrunner gern zu schaffen machen, wurden nun 65 neue Betonleitwände aufgestellt. Der Parkplatz ist damit nicht mehr nur mit Betonpollern begrenzt, auch auf dem Parkplatz selbst werden – immer schräg gegenüber angeordnet – solche Poller aufstellt. Eine lange gerade Strecke gibt es auf dem Parkplatz somit nicht mehr. Rasen sollte damit also nicht mehr möglich sein.
Einbahnsystem
Außerdem wurde ein Einbahnsystem rund um den Parkplatz und eine 30er-Zone eingerichtet. „Das ist ein wichtiger Schritt, um gegen Straßenrowdys vorzugehen“, sagte Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Die Maßnahmen für den Kahlenberg präsentierte sie mit dem Döblinger Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP). Er freue sich über die Unterstützung von Bund und Stadt, sagte Resch. „Das wird helfen, die Sicherheit zu erhöhen.“ Für Linienbusse gebe es durch die Maßnahmen keine Einschränkungen, der Parkplatz bleibe auch weiterhin als solcher voll nutzbar.
Autos beschlagnahmen
Aber nicht nur am Parkplatz, auch auf der Straße zum Kahlenberg hinauf sind Veränderungen angedacht: Auf dem Abschnitt der Himmelstraße zwischen Cobenzlgasse und Gspöttgraben wird derzeit Tempo 30 km/h in der Nacht überprüft. Ob die Regelung tatsächlich in Kraft tritt, ist aber noch offen.
Im April forderte Sima gemeinsam mit ihren Amtskollegen aus Salzburg und Kärnten auch Maßnahmen abseits baulicher Hindernisse. Etwa die Beschlagnahme von Autos bei „extremen Fällen von Raserei und besonders gefährlichen Verhaltensweisen“ sowie Verschärfungen bei Fahren unter Drogeneinfluss und ein einheitliches Bundesverwaltungsstrafregister.
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