Roadrunner: Wiener ÖVP forderte härteres Vorgehen gegen Tuning-Szene

Roadrunner: Wiener ÖVP forderte härteres Vorgehen gegen Tuning-Szene
Trotz Polizei-Aktionen gibt es vermehrt Beschwerden von Bewohnern. Vor allem in den Außenbezirken dürfte es immer öfter illegale Straßenrennen geben.

Aufheulende Motoren, quietschende Reifen, Dauerhupen: Anrainern ist die wachsende Roadrunner-Szene, die sich vor allem in einigen Wiener Außenbezirken trifft, bereits seit Jahren ein Dorn im Auge. In den vergangenen Wochen dürfte sich das Problem der illegalen Straßenrennen noch verschärft haben.

Das beklagt zumindest die Wiener ÖVP, die sich nun mit einem Brief an Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) und die Wiener Polizei wendet. Die Türkisen fordern, dass die Stadt härter gegen die Roadrunner-Szene vorgeht.

In den Randbezirken

Vor allem in Favoriten, Döbling und in der Donaustadt „finden offenbar vermehrt illegale Straßenrennen statt, die nicht nur eine unzumutbare Lärmbelästigung zur Folge haben, sondern auch eine massive Gefährdung der Gesundheit und Sicherheit der Menschen darstellen“, schreiben ÖVP-Chef Karl Mahrer und Verkehrssprecherin Elisabeth Olischar in dem Brief, der dem KURIER vorliegt.

„Über Social-Media-Kanäle oder bekannte Messenger-Dienste verabreden sich binnen kurzer Zeit Hunderte Teilnehmer, die mit oftmals nicht zugelassenen Fahrzeugen riskante Fahrmanöver durchführen“, sagt Mahrer. Nicht nur die Sicherheit der betroffenen Bewohner leide – sondern auch die Umwelt. Zudem würden Anrainer über eine Vermüllung im Bereich der Austragungsorte klagen.

Gesetz in Ausarbeitung

Der Polizei ist das Phänomen bekannt. Sie spricht von einer „stark etablierten Roadrunner-Szene“, gegen die sie mit eigenen Schwerpunktaktionen vorgeht. An einem einzigen Abend gibt es dabei meist mehrere Hundert Anzeigen. Bei insgesamt 30 solcher Aktionen konnten die Beamten im Vorjahr 60 Kennzeichen abnehmen.

Auf Bundesebene, berichtet Mahrer, werde derzeit an neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen gearbeitet, die es der Polizei ermöglichen sollen, Fahrzeuge noch einfacher vorübergehend zu beschlagnahmen.

Jetzt, so Mahrer, sei auch die Stadt gefordert: „Sie muss in der Landesgesetzgebung auf diese negative Entwicklung reagieren. Durch routinemäßige Verkehrskontrollen alleine können die illegalen Aktivitäten nicht nachhaltig verhindert werden“, heißt es in dem Brief, der auch an den Wiener Polizeipräsidenten Gerhard Pürstl gerichtet ist. Mahrer erwarte sich, wie er schreibt, in Bälde konkrete Vorschläge von der Verkehrsstadträtin.

Eine Idee liefert die ÖVP gleich mit: Die Stadt solle „bauliche Maßnahmen an den Treffpunkten der Roadrunner setzen“, schlägt ÖVP-Verkehrssprecherin Elisabeth Olischar vor. So könne man bei der Szene beliebte Areale (etwa den Parkplatz beim Kahlenberg in Döbling) durch Schranken schwerer zugänglich machen.

Übrigens: Allein im Vorjahr stellte die Wiener Polizei im Zuge der Verkehrsüberwachung 570.000 Geschwindigkeitsüberschreitungen fest.

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