Ausfall der Kühlung im OP-Saal mitten in der Hitzewelle

Thromboserisiko muss genau beobachtet werden.
In der Klinik Ottakring mussten Operationen wegen einer defekten Klimaanlage verlegt oder verschoben werden.

Wenn ausgerechnet in einer Hitzewelle die Klimaanlage ausfällt, ist das kein Vergnügen. Doppelt bitter ist eine solche Panne in einem Operationssaal. Schließlich können die mitunter lebensrettenden Eingriffe nur bei halbwegs kühlen Temperaturen erfolgen.

Aktuell ist dies in der Klinik Ottakring (vormals Wilhelminenspital) nur eingeschränkt möglich, wie eine Sprecherin des Gesundheitsverbunds (Wigev) entsprechende Informationen des KURIER bestätigt. Denn am Montagnachmittag ist im Pavillon 30 ein Teil der Kühlung ausgefallen.

Betroffen waren davon die OP-Säle der Unfallchirurgie und der Gefäßchirurgie, die deshalb ihren Routinebetrieb weitgehend einstellen mussten.

Laut der Sprecherin konnte nur noch ein unfallchirurgischer Notfall-Eingriff in der Nacht auf Dienstag durchgeführt werden, weitere vier geplante Operationen wurden hingegen verschoben. Es handelte sich um Eingriffe, die nicht zwingend an diesem Tag erfolgen mussten. Weiters wurde verfügt, dass die Unfallchirurgie der Klinik Ottakring nicht nicht mehr von Rettungen angefahren wird.

Die vorgesehenen Operationen auf der Gefäßchirurgie wurden in andere OP-Säle des Spitals verlegt.

30 Grad im OP

Mitarbeiter sprechen gegenüber dem KURIER von Temperaturen über 30 Grad, die in den betroffenen OP-Sälen herrschen sollen. Zunächst habe massive Verwirrung darüber geherrscht, wie es nun weitergehen soll. Laut KURIER-Informationen wurde am Dienstag um 9 Uhr eine hausinterne Krisensitzung einberufen, um die weitere Vorgehensweise festzulegen.

Keine rasche Behebung

Laut der Wigev-Sprecherin hätten noch am Montagnachmittag die Haustechniker versucht, den technischen Schaden, dessen Ursache noch nicht feststeht, zu beheben.

Dies ist allerdings nicht auf Anhieb gelungen. Vielmehr mussten Ersatzteile bestellt und zur kurzfristigen Überbrückung des Ausfalls ein Ersatz-Kühlaggregat herbeigeschafft werden. „Wir gehen aber davon aus, dass am Mittwoch die OP-Säle wieder gekühlt sind und wieder normal in Betrieb gehen können“, betont die Sprecherin des städtischen Spitalsträgers.

In Spitalskreisen bezweifelt man, ob dies so schnell möglich ist, zu aufwendig seien die  erforderlichen Arbeiten im OP-Saal.

Im Idealfall betrage die Temperatur in einem Operationssaal zwischen 20 und 25 Grad, schildert indes die Sprecherin. Höhere Temperaturen würden sich auf mehrfache Weise negativ auswirken: Die Belastung für das Personal, das oft über viele Stunden hoch konzentriert arbeiten muss, erhöhe sich durch die Hitze. Die Hitze wirkt sich laut der Sprecherin auch ungünstig auf den Kreislauf der Patienten aus. Weiters würde die Infektionsgefahr steigen.

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