9,90 Euro für eine Stunde im Kaffeehaus: Vollpension verlängert um zwei Wochen

2015 hat Moriz Piffl die Vollpension in der Schleifmühlgasse eröffnet
Vor zwei Wochen hat das Café in der Schleifmühlgasse im 4. Bezirk eine Flatrate eingeführt, um die Krise zu überstehen.

9,90 Euro für eine Stunde im Kaffeehaus. Dazu ein Stück Kuchen und so viel Kaffee, Tee und Hauslimonade, wie man trinken möchte. In der zweiten Stunde gibt's statt einem zweiten Stück Kuchen auf Wunsch auch ein Schnittlauchbrot.

Das ist das krisenbedingte Geschäftsmodell der Vollpension in der Schleifmühlgasse, das seit 2. Juni gilt. Weil durch die Auflagen für die Gastronomie die Hälfte der Plätze in der Vollpension quasi verloren gegangen sind (und damit auch der Umsatz geschwunden ist) haben die Betreiber ihr Konzept umgestellt - zunächst für zwei Wochen.

Bezahlt wurde nicht mehr pro Kaffee, Kuchen oder Limonade, sondern ein Fixpreis von 9,90 Euro für eine Stunde Verweildauer im Kaffeehaus.

Das sei genau der Betrag, den das Kaffeehaus verdienen müsse, um wegen krisenbedingt nur halber Auslastung trotzdem pari auszusteigen. 

Jetzt auch halbe Stunde

Ab Montag wird das Konzept verlängert, wie der KURIER erfuhr. Und zwar vorerst um zwei Wochen, bis 30. Juni.

"Wir haben etwa ein Viertel bis ein Drittel der Gäste von vorher, aber fast den halben Umsatz", sagt Moriz Piffl vom Gründungsteam der Vollpension. "Von vorher" - das heißt in diesem Fall im gleichen Zeitraum des Jahres 2019. Hat also funktioniert, die Flatrate im Café.

9,90 Euro für eine Stunde im Kaffeehaus: Vollpension verlängert um zwei Wochen

 „Zuerst klingt es viel", sagt eine Frau, die gemeinsam mit ihrer Freundin zum Frühstücken gekommen ist. "Aber das ist es eigentlich nicht, man darf ja so viel trinken wie man möchte". Und es sei für einen guten Zweck, denn die Omas und Opas, die in der Vollpension normalerweise arbeiten, "bekommen eh teilweise so wenig Pension".

Adaptiert wird das Konzept dennoch: Ab Montag wird es auch die Möglichkeit geben, eine halbe Stunde im Kaffeehaus zu kaufen. Um 4,90 Euro bekommt man den "Halbpensionsquickie" mit  zwei Getränken nach Wahl.

Damit will man vor allem jene ansprechen, die nur kurz auf einen Kaffee kommen wollten - und die man mit dem bisherigen Konzept ausgeschlossen hatte. "Das war ein Punkt, den die Gäste öfters angesprochen haben", sagt Piffl.

Weil nicht jeder zum Frühstück schon Kuchen essen will, ist es künftig auch möglich, schon in der ersten Stunde zwischen einem Kuchen und einem Brot zu wählen. Mit Schnittlauch oder mit Liptauer - und Gurkerl.

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