Nach Raubmord: Alle Verdächtigen in Haft

Auch der mutmaßliche Schütze wurde inzwischen festgenommen. Laut Polizei ist die "Beweislast erdrückend".

Nach der Ermordung eines 27-jährigen Oberösterreichers am 6. Jänner in Äthiopien hat die örtliche Polizei alle mutmaßlichen Täter festgenommen, darunter auch jenen Mann, der den tödlichen Schuss abgefeuert haben soll. Teilweise liegen inzwischen auch Geständnisse vor. Das hat die äthiopische Polizei der Österreichischen Botschaft mitgeteilt, sagte am Freitag der Sprecher des Außenministeriums, Martin Weiss.

Zunächst hatte die Polizei nur zwei Verdächtige festgenommen, nicht aber den vermeintlichen Schützen. Ob es neben dem mutmaßlichen Mörder nun noch zu weiteren Verhaftungen gekommen sei, konnte Weiss am Freitag nicht sagen. Auch die beim Überfall entwendeten Gegenstände seien sichergestellt worden. Wörtlich habe die Polizei von einer "erdrückenden Beweislage" gesprochen. Das Verfahren befindet sich laut dem Sprecher noch im Stadium der Voruntersuchung, zum Prozess komme es frühestens in einigen Wochen. In Äthiopien beträgt der Strafrahmen für Mord von 20 Jahren bis lebenslängliche Haft.

Verhängnisvolle Raftingtour am Blauen Nil

Der getötete Innviertler war Teil einer zehnköpfigen Reisegruppe aus Salzburgern und Oberösterreichern, die eine Raftingtour am Blauen Nil unternommen hatte. Vier Mitglieder campierten im unwegsamen Gelände in der Nähe von Bahir Dar, rund 570 Kilometer von Addis Abeba entfernt, am Fluss. Am 6. Jänner wurden sie in den frühen Morgenstunden von bewaffneten Einheimischen überfallen. Der 27-Jährige wurde erschossen, seine drei Begleiter konnten flüchten.

Die überlebenden Österreicher sind wenige Tage nach dem Überfall unversehrt in ihre Heimat zurückgekehrt. Die Leiche des Oberösterreichers wurde inzwischen ebenfalls überstellt und bereits beerdigt.

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