"Griaß di": Warum in den Bergen Brasiliens Tiroler Dialekt gesprochen wird

In Dreizehnlinden wird mit Tiroler Kultur Geld gemacht.
In Brasilien gibt es rund 100 Orte mit Tirol-Bezug. Die einen ziehen Touristen an, in anderen stirbt die österreichische Kultur aus.

Es waren die Schmetterlinge. Sie brachten Insektenforscher Hubert Thöny aus Nassereith, Tirol, vor 35 Jahren nach Brasilien. Er fuhr durchs Land, erweiterte seine Sammlung. Zur selben Zeit lernte er seine spätere Frau kennen. Mit ihr lebte er 1996 im südöstlichen Minas Gerais, als er erstmals von einer besonderen Siedlung im Nachbarbundesstaat Espírito Santo hörte: Colonia Tirol.

Er reiste hin – und war begeistert. „Ich wohnte im brasilianischen Hinterland, da sprach niemand Deutsch. Dann kam ich in die Colonia Tirol, und man begrüßte mich mit ‚Servus‘ und ‚Griaß di‘“, erinnert sich der heute 65-Jährige lachend für den KURIER zurück. Dazu sei es ein „El Dorado“ zum Schmetterlinge-Fangen gewesen, es zog ihn immer wieder hin – bis er ab 2000 für zehn Jahre den Gasthof dort übernahm.

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