Coronavirus: Chinesen in den Desinfektions-Straße

Coronavirus: Chinesen in den Desinfektions-Straße
Staatliche App soll Kontakt mit Coronavirus-Infizierten zeigen. Stellenabbau wird befürchtet, wenn Konsum weiter sinkt.

1.000 Tote, mindestens 42.000 mit dem Coronavirus Infizierte und sämtliche Chefs der Gesundheitskommission in der mit Wuhan schwer betroffenen Provinz Hubei entlassen. Das war der Stand am Dienstag. Präsident Xi Jinping beteuerte, dass China im Kampf gegen die Epidemie „mit Sicherheit einen vollen Sieg erringen“ werde. Der Höhepunkt der Coronavirus-Epidemie könnte nach Einschätzung eines führenden chinesischen Wissenschafters noch in diesem Monat erreicht werden.

Überall im Land wurden Desinfektions-Straßen errichtet. Vor allem vor großen Wohnblocks und bei Werkseingängen.

Eine neue chinesische App soll Nutzern nun zeigen, ob sie möglicherweise Kontakt mit Coronavirus-Infizierten hatten. Das berichtet die britische BBC unter Berufung auf die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.

App überwacht Kontakte

Die App, die von Regierungsseite mitentwickelt wurde, verwendet dabei Daten der Nutzer, die unter anderem von staatlichen Transportunternehmen und Gesundheitsbehörden bezogen werden. Die Nutzer können sich für die App mit ihrer ID-Nummer und ihrem Namen registrieren und dann angezeigt bekommen, ob sie möglicherweise im Zug, Flugzeug oder Klassenzimmer neben einem Infizierten saßen.

In Großbritannien berichtet man über einen britischen Geschäftsmann, der das Coronavirus unwissentlich an elf Personen weitergegeben haben könnte. Der Mann könnte die Krankheit bei seinen Reisen von Singapur über Frankreich und die Schweiz bis auf die britische Insel gebracht haben.

In China sorgt man sich um die Jobs. „Es ist möglich, dass das Coronavirus im ersten Quartal zum Abbau von zwei bis drei Millionen Arbeitsplätzen führen könnte“, sagte Nie Wen, Analyst beim Finanzdienstleister Hwabao Trust.

„Um die Epidemie zu überwinden, muss man auf die Bremse treten, den Cashflow blockieren, die Kosten senken“, wurde Firmenchef Zhang Jixue Medienunternehmen Xinchao Media zitiert. Er will 500 Jobs, also jede zehnte Stelle streichen.

In Peking waren in der Vorwoche nur 11.500 Restaurants geöffnet. Das sind 13 Prozent in einer Metropole mit 21,54 Millionen Einwohnern. Viele Firmen, wie die Restaurant-Kette Xibei mit über 360 Filialen und 20.000 Beschäftigten fragen sich, wie lange sie noch Gehälter auszahlen können. Denn viele private Firmen sich hoch verschuldet. Das Medienunternehmen Xinchao Media will 500 Jobs und damit jede zehnte Stelle streichen, um wegen des Virus das eigene „Überleben zu sichern“, teilte der Konzern mit.

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