Wiener Kripochef als Alkosünder - mit 2,59 Promille
Stellvertretender Chef des Landeskriminalamts Wien, Leiter des Ermittlungsdienstes und Vizechef der Wiener Wasserrettung. Vom kleinen Polizisten in Wien-Wieden und Wien-Margareten die Polizeikarriereleiter nach oben. Und wäre nicht der damalige Vize-Landespolizeikommandant und nunmehrige Wiener ÖVP-Chef Karl Mahrer gewesen, wäre es wohl noch weiter nach oben gegangen.
Doch nun ist der 63-jährige, alteingesessene Beamte im Mittelpunkt einer Affäre.
Er soll vergangenen Donnerstag mit Freunden und Kollegen zusammen auf der Donauinsel gefeiert haben. Dabei sei auch reichlich Alkohol konsumiert worden. Anstatt ins Taxi zu steigen, soll der 63-Jährige auf sein Motorrad gestiegen sein.
Der Rest ist durch eine offizielle (mittlerweile gelöschte) Polizeimeldung vom vergangenen Freitag bekannt: Der hochdekorierte Polizist war auf der Klosterneuburger Straße Richtung Handelskai unterwegs. Beim Fahrstreifenwechsel kam es zu einer Kollision mit dem PKW eines 21-Jährigen, wobei der Motorradlenker schwer zu Sturz kam.
Der 63-Jährige war offensichtlich alkoholisiert, verweigerte jedoch die Alkomat-Untersuchung vor Ort und wurde verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Es dürfte sich um eine Oberarmfraktur handeln, eine Operation war notwendig. Im Krankenhaus wurde ein Blutalkoholgehalt von 2,59 Promille festgestellt. Der PKW-Lenker wurde bei dem Unfall nicht verletzt.
Konsequenzen werden geprüft
Neben einer saftigen Verwaltungsstrafe droht dem Polizisten, der für Stellungnahme nicht erreichbar war, auch eine psychologische Untersuchung der Verkehrszuverlässigkeit. Die Polizei prüft nun dienstrechtliche Konsequenzen, eine Suspendierung ist bisher nicht erfolgt.
Bei der Wasserrettung heißt es, dass "dieser Vorfall nicht in seiner Funktion als Landesleiter-Stellvertreter passiert ist. Tatsächlich hat er am 30. weder ein Boot der Wasserrettung betreten noch gesteuert. Was er im Laufe des Nachmittags gemacht hat, ist Privatangelegenheit und hat nichts mit unserer Organisation zu tun. Hinsichtlich allfälliger Konsequenzen ersuche ich um Verständnis, dass wir diese Frage erst im Rahmen einer Vorstandsitzung gemeinsam diskutieren können und sind zum gegenständlichen Zeitpunkt noch nicht absehbar", sagt Landesleiter Alexander Pamer.
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