Nun verteilen sich die Hotspots aber über ganz Österreich. Aktuell steigen die Infektionszahlen besonders in Vorarlberg, Oberösterreich, Tirol und Salzburg rasant.
Im Westen könnte sich daher am schnellsten die Frage stellen, die niemand beantworten müssen will: Geht das letzte Intensivbett an den nächsten Corona-Fall, das Unfallopfer oder den Herzinfarktpatienten? Damit diese sogenannte Triage nicht Realität wird, sollten laut Experten von bundesweit 2.000 Intensivbetten nicht mehr als 800 für Corona-Fälle verwendet werden müssen. Das wären 40 Prozent.
Dieser Plafond könnte laut Modellrechnungen in knapp zwei Wochen erreicht sein.
In Vorarlberg, das derzeit die steilste Kurve an Neuinfektionen aufweist, stehen insgesamt 104 Intensivbetten für alle Patienten zur Verfügung. 28 waren am Freitag mit Covid-19-Erkrankten belegt. Das entspricht bereits 27 Prozent aller Intensivbetten.
In OÖ sind die 250 Intensivplätze bereits zu 31,6 Prozent mit Corona-Patienten belegt. Aufgrund der steigenden Fallzahlen sollen nun 50 weitere Intubationsplätze geschaffen werden.
In Tirol gibt es rund 200 Intensivbetten. 44 davon (22 Prozent) sind aktuell mit Corona-Fällen belegt. Der limitierende Faktor wird laut Johannes Schwamberger, Sprecher der Tirol Kliniken, „aber nicht die Bettenzahl, sondern das Personal sein“. So seien etwa im Gegensatz zur ersten Welle aktuell wesentlich mehr Mitarbeiter selbst infiziert.
23 Corona-Erkrankte belegten am Freitag in Salzburg 17 Prozent der 137 Intensivbetten im Bundesland. Hier gibt es also noch etwas mehr Luft bis zur 40-Prozent-Marke. Doch bei der aktuellen Dynamik kann sich das rasch ändern. Die Zahl der Intensivpatienten hat sich zuletzt in Salzburg innerhalb von zwei Wochen fast verfünffacht.
Kommentare