Zuletzt stiegen die Zahlen etwas moderater an, doch auch in Wien landen immer mehr Covid-19-Patienten auf der Intensivstation. Von den 150 Corona-Intensivbetten sind aktuell schon 111 belegt, sagt ein Sprecher von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Damit befinde man sich auf Stufe 4 des Sechs-Stufen-Plans für die Wiener Krankenhäuser. In dem Plan ist festgelegt, wann welches Spital die Versorgung von Corona-Patienten übernimmt, um Engpässe zu vermeiden.
Kritischer ist die Situation bei den Normalbetten: Hier reichen die für Stufe 4 vorgesehenen Kapazitäten von 400 nicht mehr aus, aktuell müssen bereits 421 Patienten versorgt werden, womit bereits Stufe 5 erreicht ist.
Deshalb müssen immer mehr Spitäler von fremden Trägern bei der Versorgung von Corona-Patienten aushelfen.
Stufe 6 wird erreicht, wenn mehr als 600 Normalbetten belegt werden. Für die Intensivbetten kann der Sprecher allerdings keine genaue Zahl nennen.
Grundsätzlich sei es aber möglich und vorgesehen, die Gesamtbettenkapazität im Bedarfsfall auf 1.100 zu verdoppeln (Normal- und Intensivversorgung zusammengerechnet).
Anders als im Frühjahr werden aktuell in Wien noch keine Spitalsbehandlungen wegen Corona verschoben, sagt der Sprecher. Dies gelinge vor allem durch eine engere Kooperation mit anderen Trägern: Das Herz-Jesu-Spital (Vinzenz-Gruppe) übernimmt allgemeine Intensiv-Patienten aus der benachbarten Klinik Landstraße, um dort mehr Plätze für Covid-Patienten zu schaffen, diverse Privatspitäler übernehmen von den Gemeindespitälern nicht dringliche Eingriffe wie Hüft-Operationen oder die Implantation eines neuen Kniegelenks.
Dabei verfolgt die Stadt Wien eine deutlich andere Strategie als im Frühjahr. Damals wurden sehr viele nicht dringliche Operationen verschoben. Erst nach dem Lockdown sprangen dann die Privatspitäler ein, um den Rückstau abzubauen.
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