Weshalb Salzburg über Karajan-Platz und Porsche-Straße diskutiert

Weshalb Salzburg über Karajan-Platz und Porsche-Straße diskutiert
Historikerbericht moniert "gravierende NS-Verstrickung" der Namenspaten, doch wie gehen Städte mit belasteten Benennungen um?

NSDAP-Mitgliedsnummer: 3.430.914, ausgestellt am 1. Mai 1933 in Ulm in Deutschland. Eine Zweitaustellung nach dem Umzug aus Salzburg: Herbert von Karajan begehrte bereits am 8. April Mitgliedschaft bei einer Salzburger NSDAP-Ortsgruppe.

Nach 1945 stellte der Dirigent seinen Parteibeitritt als erzwungen dar. Doch der Bericht jenes Historikerbeirates, der seit 2018 nach Straßennamen mit NS-Bezug in der Stadt Salzburg suchte, ist deutlich: Der Österreicher stieg in Nazi-Deutschland sehr hoch und dirigierte in der NS-Propaganda mit.

1991 wurde in Salzburg ein Platz nach Karajan benannt. Der Dirigent ist jedoch einer von 66 Namenspaten, bei denen Nazi-Bezug festgestellt wurde. Außerdem einer von 13, den die Historiker als bedenklich für öffentliche Benennungen werten. Neben Karajan setzten sie auch Ferdinand Porsche und Heinrich Damisch, den Mitbegründer der Festspiele, auf die Liste jener, die gravierend in das NS-Regime verstrickt gewesen seien, aber dennoch mit Straßen geehrt wurden.

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