Euphorisch wird die Öffnung auch in der Kultur nicht bewertet. Veranstaltungen sind ab Montag vor 20 Uhr wieder mit bis zu 100 Besuchern möglich. Von einem erfreulichen Schritt spricht immerhin Landestheater-Intendantin Stephanie Gräve: „Wir dürfen spielen, für unser Publikum da sein.“ Sie sagt aber auch: „Für ein Haus unserer Größe kann das nur ein vorübergehender Schritt sein.“ Mit 100 Besuchern könne man nicht einmal das Abo-Programm realisieren.
Auch Horst Lumper, Präsident des Vorarlberger Fußballverbands, findet es „prinzipiell erfreulich, dass erste Schritte gemacht wurden“. Wie bei 12- bis 14-Jährigen der korrekte Abstand von zwei Metern im Training eingehalten werden soll, sei aber fraglich. „Einige Vereine sagen deshalb: Das tue ich mir nicht an.“
Es bestehe die Sorge, dass die Verantwortlichen Probleme bekommen könnten, wenn die Vorgaben nicht eingehalten werden.
Für alle Bereiche gilt: Die Tests müssen vom Veranstalter bzw. Wirt kontrolliert werden. Mehr Klarheit herrscht inzwischen, wie die Wohnzimmertests, die für alle Bereiche (außer Gastronomie) 48 Stunden lang Gültigkeit haben werden, überprüft werden.
Wohnzimmertests als Eintrittskarte
Wallner räumt ein, dass es dabei keine 100-prozentige Sicherheit gebe, warb aber dafür, der Bevölkerung zu vertrauen. Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher (ÖVP) sagt: „Wir können nicht ausschließen, dass wer für jemand anderen einen Test macht. Aber wir können sicherstellen, dass jeder Test nur einmal verwendet wird.“
Denn jeder Test hat einen eigenen QR-Code. Mit diesem kann man sich für ein kurzes Zeitfenster anmelden, in dem man den Test machen muss. Anschließend schreibt man den dazugehörigen Code auf den Test, fotografiert ihn ab, lädt ihn hoch und bekommt die Bestätigung aufs Handy. Personen ohne Smartphone können die Wohnzimmertests in Teststraßen selbstständig durchführen.
Aber was hat Vorarlberg bisher besser gemacht, dass die Zahlen nun eine Öffnung erlauben? Das wisse man selbst nicht genau, sagt Rüscher. „Wir wissen aber, wie schnell es in beide Richtungen gehen kann“, erklärt sie und spricht damit die explodierenden Infektionszahlen im Herbst an. Damals habe man die Digitalisierung forciert. Positiv Getestete geben seither selbst ihre Kontaktpersonen bekannt, diese werden ohne einen einzigen Anruf verständigt. „Damit sparen wir Zeit“, sagt Rüscher.
Kommentare