Vier Tote in Polizei-Hubschrauber: Neue Protokolle widerlegen offizielle Version

Die Reste des Hubschraubers vom Achensee
"Ein paar Tage vor dem Absturz gab es Sturzflug-Übungen eines Polizei-Hubschraubers über dem Achensee", berichtet ein Tiroler Ingenieur dem KURIER. Die Manöver seien praktisch ident wie vor dem anschließenden Absturz, der vier Tote forderte und 15 Mio. Euro kostete. Der Pilot Markus P.. erreichte vor dem Crash Kabinenneigungswinkel von 47 Grad und hatte eine rasante Sinkrate von 20 Metern pro Sekunde.
Brisante Aussage
Diese neue Zeugenaussage ist sehr brisant und ein weiteres Indiz, dass sich der Absturz des Eurocopters am 30. März 2011 anders als die offizielle Version zugetragen hat. Der Verdacht auf ein fahrlässiges Manöver, das drei Polizisten und einem Schweizer Hospitanten das Leben kostete, wird stärker. Rainer Hable, Nationalrat der Neos, glaubt sogar, dass Gesetze umgeschrieben wurden, um die offizielle Version zu decken.



Der Fall ist auch politisch interessant. "Mit einer Novelle 2012 wurden Unfälle von Polizeihubschraubern vom Unfalluntersuchungsgesetz ausgenommen", kritisiert Neos-Aufdecker Rainer Hable. "Somit sind solche Unfälle in einem rechtsfreien Raum. Es gibt keine transparente Untersuchung und keinen Bericht. Zur Verschleierung redet man sich auf eine EU-Verordnung aus. Der typische Fingerzeig nach Brüssel, um von sich selbst abzulenken."

Bereits um 18 Uhr hieß es, dass die Obduktion "keine Auffälligkeiten" zeigte. Während man hier rasch arbeitete, wurde der fünfte Insasse, der vor dem Absturz ausstieg und deshalb überlebte, am 7. Juni erstmals befragt – zwei Monate nach dem Unfall.
Demnächst bekommt die Flugpolizei jedenfalls vier neue Hubschrauber.
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