Tourismusjahr bricht alle Rekorde: 7,6 Millionen Nächtigungen

Tourismusjahr bricht alle Rekorde: 7,6 Millionen Nächtigungen
Die zuständige NÖ Landesrätin Petra Bohuslav freut sich zum Abschied über so viele Gäste wie noch nie.

Oh, du schönes Niederösterreich... – gemessen an den Nächtigungszahlen hat Niederösterreich als Tourismusstandort in den vergangenen 15 Jahren kräftig zugelegt. Um 27,3 Prozent seit 2004, um genau zu sein. Für 2019 liegt noch kein Endergebnis vor, aber eine aktuelle Hochrechnung gibt Grund zur Freude für die heimischen Tourismusbetriebe: 7,6 Millionen Nächtigungen lautet die Prognose aus dem Büro der zuständigen Landesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). Das wären 200.000 mehr als im Vorjahr. Mit dem neuen Besucherrekord kann sich Bohuslav nun beruhigt ihrer neuen Aufgabe als Geschäftsführerin der Wiener Staatsoper widmen. Seit 2009 war sie Landesrätin für Tourismus in NÖ.

Der weitere Aufwärtstrend in Niederösterreich sorgte für Freude: „Ein klares Zeichen für uns, dass der Angebotsmix in Niederösterreich stimmt. Wir haben die politischen Rahmenbedingungen so gesetzt, dass es einen Aufschwung gibt“, sagte die Landesrätin im Gespräch mit dem KURIER.

Die Schwerpunkte des politischen Handelns seien nicht nur eine Förder-, sondern auch eine Strukturpolitik gewesen. „Durch Förderungen konnten wir einerseits Impulse setzen für viele Betriebe sich in Niederösterreich anzusiedeln“, so Bohuslav. Die Eröffnung von vier Jufa Hotels sei ein Beispiel dafür.

Tourismusjahr bricht alle Rekorde: 7,6 Millionen Nächtigungen

Eine aktuelle Hochrechnung prognostiziert ein Jahresergebnis von 7,6 Millionen Nächtigungen in Niederösterreich.

Investition in Liftfahrt

In der Strukturpolitik wiederum sei ein entscheidender Schritt die Gründung der Niederösterreichischen Bergbahnen Beteiligungsgesellschaft gewesen. So sind die Liftbetriebe der niederösterreichischen Bergregionen in Landesbesitz gefallen: „Das Land hat hier in den Ausbau investiert und das wiederum hat dann auch private Investoren angezogen“, so die Landesrätin.

Touristische Schwerpunkte sind neben einem Kultur-, Kulinarik- und Weintourismus, auch der Gesundheits- und der Wirtschaftstourismus. Die weitere Entwicklung von Niederösterreich hin zu einer Ganzjahresdestination ist ausgeschriebenes Ziel der Landespolitik. Mit jenen Schwerpunkten sei man dabei bereits gut aufgestellt.

Gäste bunt gemischt

Auch die Gäste seien entsprechend vielfältig. „Der Gesundheitstourismus beispielsweise zieht naturgegeben überwiegend ältere Menschen an. Großer Vorteil hierbei ist auch, dass diese Tourismusform unabhängig von Konjunktur und Wetter ist“, hielt Bohuslav fest.

Mit Angeboten wie in St. Corona locke man vor allem Familien. Der Kultur- und Kulinariktourismus wiederum ziehe bunt durchgemischte Gäste an. Die Nahmärkte Wien, Süddeutschland, Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Niederösterreich selbst bringen die meisten Gäste hieß es bei der Niederösterreich Werbung.

Das südliche Niederösterreich mit dem Badener Casino sei auch interessant für italienische Gäste. Das kulinarische Angebot wiederum locke auch Besucherströme aus der Schweiz nach NÖ.

Verkehr fordert heraus

Die größte Herausforderung in der Zukunft sieht Bohuslav im Ausbau der Verkehrsmöglichkeiten. „Es wird darum gehen, Möglichkeiten zu einer ökologischen Anreise zu den niederösterreichischen Reisezielen zu schaffen. Vor allem aus Wien heraus“, kündigte die Landesrätin an. Eine Erhebung zur aktuellen, öffentlichen Erreichbarkeit zu den niederösterreichischen Ausflugszielen sei im Laufen. Dass hier Handlungsbedarf bestehe, sei aber jetzt schon klar, sagte Bohuslav.

Potenzial sieht sie im Kulturtourismus. „Ein Fokus wird darauf liegen, kulturelle Ereignisse noch stärker in Szene zu setzen“, hielt Bohuslav im KURIER-Gespräch fest. Ein zweiter Zukunftsbereich seien die Bergwelten Niederösterreichs. Aus der Sommerhitze in den Großstädten könne man zukünftig in Niederösterreich einen Vorteil schöpfen, hieß es seitens der NÖ Werbung. Eine zumindest etwas kühlere Auszeit am Land im Sinne einer „Sommerfrische“ locke aus der Stadt. Der Kauf des Kurhotels am Semmering sei hier auch ein neuer Impuls für die Region.

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