Terrorpläne fürs Taylor-Swift-Konzert: 15-Jähriger wieder auf freiem Fuß

Terrorpläne fürs Taylor-Swift-Konzert: 15-Jähriger wieder auf freiem Fuß
17- und 19-Jähriger stehen vor ihrer Haftprüfung. Der 15-Jährige gilt als Zeuge.

Sie kannten sich. Zwei von ihnen (17 und 19) waren enge Freunde, die aus dem selben Ort in Niederösterreich, Ternitz, kamen. Der Dritte (15) galt wohl eher als flüchtiger Kumpel mit dem man "abhing".

Seit Mittwoch interessiert diese Dreier-Freundschaft ganz Österreich. Denn zumindest der 17- und der 19-Jährige sollen einen Anschlag auf das Taylor-Swift-Konzert im Wiener Ernst-Happel-Stadion geplant haben.

Seit Freitagfrüh ist klar: Einer der Burschen ist wieder auf freiem Fuß. Der 15-jährige Wiener mit türkischer Migrationsgeschichte wurde am Donnerstagabend wieder auf freien Fuß gesetzt.

15-Jähriger gilt als Zeuge

Er wurde zunächst intensiv von der Polizei befragt. Der Bursch gilt jedoch nicht als tatverdächtig, wie am Donnerstagabend bekannt wurde. Er wird in dem Verfahren nicht als Beschuldigter geführt, sondern wurde als Zeuge vernommen. Nach seiner Befragung konnte er nach Hause gehen, hieß es aus Ermittlerkreisen gegenüber der APA. 

In seiner Aussage, bei der er als Zeuge unter Wahrheitspflicht stand, habe er die Verdachtslage gegen den 19-jährigen Beran A. bestätigt. Zudem erklärte er, dass sich der 19-Jährige mit ihm über Zündvorrichtungen ausgetauscht haben soll.

Beran A. soll mit einem Auto, Bomben und Messern einen Anschlag auf die Fans vor dem Konzert geplant haben. Dem Islamischen Staat gegenüber legte er bereits im Juni einen Treueschwur ab. Laut Ermittlern gilt er als Hauptverdächtiger.

Der zweite Verdächtige, ein 17-Jähriger mit türkisch-kroatischen Wurzeln, ist den Ermittlern aus dem Wiener-Bandenkrieg bekannt. Er gilt für die Polizei vor allem deswegen als verdächtig, da er als Anlagen- und Gerüstbauer beim Swift-Konzert im Einsatz war und somit also Zugang zum Inneren des Stadions hatte. Vor diesem wurde er auch am Mittwoch verhaftet.

Bühnenbau auch bei Rammstein

Sein Verteidiger Nikolas Rast betonte gegenüber dem KURIER, sein Mandant hätte mit dem Anschlag nichts zu tun. Hätte er Terror-Pläne im Kopf, hätte er diese bereits Mitte Juli beim Rammstein-Konzert in Klagenfurt umsetzen können: "Da hat er die Bühne mit aufgebaut. Und es ist nichts passiert."

Die beiden seien öfter gemeinsam mit dem Auto herumgefahren. Dabei soll auch Blaulicht zum Einsatz gekommen sein, dass die Polizei bei den Burschen fand. 

Laut derzeitigem Erkenntnisstand wollten die Teenager dieses offenbar in Zusammenhang mit dem Anschlag verwenden.

Weitere Festnahme

Verhaftet wurde am Donnerstag auch ein 18-jähriger Iraker aus dem Umfeld des 19-Jährigen. Er soll zwar nicht direkt an den Anschlagsplänen beteiligt gewesen sein, dürfte aber in dieser Woche ebenfalls einen Treueschwur auf den IS abgelegt haben.

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