Erhöhte Terrorwarnung
Zwar gibt es laut Innenministerium (BMI) „keine konkreten Hinweise auf Bedrohungen im Zusammenhang mit Weihnachtsmärkten in Österreich“. Die seit Oktober 2023 aufgrund des Nahost-Konflikts in vielen europäischen Staaten erhöhte Terrorwarnstufe bleibt aber aufrecht.
Die wegen konkreten Terrorplänen abgesagten Taylor-Swift-Konzerte im August in Wien dürften Behörden und Veranstalter bei der Ausarbeitung des Sicherheitskonzepts zumindest im Hinterkopf gehabt haben.
Mit Spezialkräften im Einsatz
„Die Polizei wird die Fußstreifen verstärken, aber auch mit Spezialkräften und Zivilkräften im Einsatz sein. Das Ziel ist klar: ein sicherer Advent“, sagt Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) im Vorfeld und fügt an: „Es werden deshalb auch Einheiten mit entsprechender Bewaffnung sichtbar sein.“ Gemeint sind Sturmgewehre.
Sichtbare Waffen zwischen Punschständen? Ein nicht sehr weihnachtlicher Anblick, den die Behörden zu der Prävention extremistischer Bedrohungen aber offenbar als notwendig erachten. Wenngleich seitens Wiener Polizei beschwichtigt wird: Man wolle das öffentliche Leben so wenig wie möglich beeinträchtigen.
Ganz neu sind schwer bewaffnete Beamte inmitten des Weihnachtstrubels zudem nicht. Bereits im Vorjahr waren Spezialeinheiten zu sehen, nachdem Terroristen in ganz Europa zu Angriffen auf christliche Veranstaltungen aufgerufen hatten. Weihnachtsmärkte mit ihrem religiösen Hintergrund und dem damit verbundenen symbolischen Charakter zählen seit Jahren zu den Anschlagszielen von Extremisten.
Attacken auf Märkte in Berlin und Nizza mit mehreren Toten haben das in der Vergangenheit auf tragische Weise gezeigt. Aus diesem Grund setzen Polizei und Veranstalter auch heuer wieder auf Poller und andere bauliche Maßnahmen, um Angreifer davon abzuhalten, mit Fahrzeugen in die Besucherscharen zu rasen.
Kein Messerverbot
Ein Messerverbot auf Adventmärkten wie in Deutschland gibt es in Österreich nicht. Obwohl in Wien in der jüngeren Vergangenheit drei Waffenverbotszonen eingeführt wurden, war eine temporäre Ausweitung auf die Christkindlmärkte kein Thema, heißt es aus dem BMI. An seiner Forderung nach einem generellen Messertageverbot hält Innenminister dennoch fest.
Auf Wiens größtem Weihnachtsmarkt am Wiener Rathausplatz setzt die Stadt Wien erneut auf zusätzliche Sicherheitsmitarbeiter. „Außerdem wird wieder Videoüberwachung zum Einsatz kommen“, hält ein Sprecher fest.
Kommentare