Statt Wien Holding Arena zieht vorerst "Wild im West" nach St. Marx

Statt Wien Holding Arena zieht  vorerst "Wild im West" nach St. Marx
Auf einer Betonfläche veranstaltet das Zwischennutzungsprojekt „Wild im West“ ab 7. April Flohmärkte. Auf dem Areal hätte ursprünglich schon heuer die Wien Holding Arena eröffnen sollen.

Nur die wehenden Strohbüschel fehlen noch. Ansonsten ist die Betonfläche in St. Marx so menschenleer wie der Wilde Westen – oder zumindest dem Filmabklatsch davon.

Dem Areal könnte aber bald schon neues Leben eingehaucht werden. Denn das Zwischennutzungsprojekt „Wild im West“ hat sich hier niedergelassen und wird künftig Flohmärkte abhalten.

„Wild im West“ ist nun nach St. Marx gezogen. Am 7. April findet der erste Flohmarkt statt

„Wild im West“ ist nun nach St. Marx gezogen. Am 7. April findet der erste Flohmarkt statt 

Neben den drei bestehenden Zwischennutzungsprojekten – einem Gartenverein, einem Skate- und einem Basketballplatz – hat nun auch der Flohmarktveranstalter einen Vertrag für das Areal bekommen. Und das, obwohl genau auf dieser Fläche künftig die „Wien Holding Arena“ entstehen soll. Eine neue Eventhalle mit einem Fassungsvermögen von 20.000 Besuchern. Der Bau dieser Halle verzögert sich allerdings seit Jahren: Schon heuer – so war es zumindest ursprünglich geplant – hätte die Halle fertiggestellt werden sollen.

Unsicherer Zeitplan

Von einer fertigen Halle und Menschenmassen, die zu Veranstaltungen strömen, ist man in St. Marx derzeit aber noch sehr weit entfernt. Im Oktober 2023 gab es zwar eine Zuschlagsentscheidung an die OVG Bristol Limited, die das Projekt umsetzen sollte. Das Verwaltungsgericht Wien kippte die Vergabe allerdings. Dem Einspruch des Projektwerbers CTS Eventim wurde stattgegeben. Eine Neuausschreibung musste her. Von der Wien Holding hieß es damals, dass das neuerliche Vergabeverfahren wieder allen offen stehe, man aber nicht bei null beginnen müsse. Dass schon im ersten Quartal 2024 ein neuer Sieger präsentiert werden könne, hielt man damals für realistisch.

Ob dieser Zeitplan weiterhin hält, könne die Wien Holding aktuell nicht sagen, „da die einzelnen Optionen derzeit ausgearbeitet, analysiert und bewertet werden.“ Die weitere Vorgehensweise werde derzeit ausgearbeitet. Und weiter: „Der Prozess zur Festlegung der nächsten Schritte ist also noch im Laufen und wird jene Zeit in Anspruch nehmen, die notwendig ist.“

Statt Wien Holding Arena zieht  vorerst "Wild im West" nach St. Marx

David Kreytenberg, Veranstalter von "Wild im West"

Statt der Wien Holding Arena ist nun also vorerst „Wild im West“ nach St. Marx gezogen. Das Zwischennutzungsprojekt hat von der Wiener Standortentwicklung (WSE) einen befristeten Vertrag erhalten, der drei Monate lang gilt, sagt David Kreytenberg von „Wild im West“. „Wir hoffen aber, länger bleiben zu dürfen.“ Gespräche diesbezüglich werden bereits geführt, sagt Kreytenberg.

Keine Verträge über Juni hinaus

Hoffnung mache auch ein Gerücht: Für das kommende Jahr soll ein Zirkus auf dem Areal geplant sein. Vor dieser Veranstaltung könne folglich nicht mit dem Bau der Wien Holding Arena begonnen werden, wird getuschelt. Die WSE bestätigt das allerdings nicht. Im Gegenteil. „Unter Rücksichtnahme auf die Intention des Projekts Wien Holding Arena werden momentan keine Verträge über den 30. 6. 2024 hinaus abgeschlossen – somit auch nicht für das Jahr 2025“, heißt es.

Statt Wien Holding Arena zieht  vorerst "Wild im West" nach St. Marx

"Wild im West" am ehemaligen Standort auf der Mariahilfer Straße 166

Statt Wien Holding Arena zieht  vorerst "Wild im West" nach St. Marx

Aber zurück zu „Wild im West“: Die Betonfläche in St. Marx ist nicht der erste Ort, den das Zwischennutzungsprojekt bespielt. Die „kulturelle Wanderoase“, wie Kreytenberg sein Projekt nennt, hat bereits im Sophienspital und zuletzt in der Baulücke auf der Mariahilfer Straße 166 Halt gemacht. Auf dem Areal des ehemaligen Sophienspitals entsteht derzeit eine neue Wohngegend, die Arbeiten sollen hier bis Sommer 2025 abgeschlossen werden. Die Arbeiten in der Baulücke auf der Mariahilfer Straße werden dagegen heuer erst begonnen. Dafür musste „Wild im West“ aber zuerst aus- und auf das noch freie Areal nach St. Marx ziehen. Bleibt also abzuwarten, ob auch auf diesem Areal – wie an den Orten, an denen „Wild im West“ vorher Station gemacht hat – bald mit den Bauarbeiten begonnen wird.

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