Corona-Krise: Stadt, Land, Zwist

Corona-Krise: Stadt, Land, Zwist
Die Angst, dass durch Städter das Virus eingeschleppt wird, ist das eine. Die Sorge, dass der Erholungsraum zu klein wird, das andere.

Da kam die Polizei, fragte: Ja, was ist denn das?

Vergangenes Wochenende standen plötzlich Beamte vor der Türe einer Familie an einem See im Salzkammergut. Ein unerwarteter Besuch. Die Nachbarn hatten die Polizei gerufen.

Ortswechsel nach Niederösterreich: „Ich hab schon überlegt, ob ich das Auto um die Ecke stelle“, erzählt ein Hausbesitzer.

Was die Geschichten gemeinsam haben: Das Wiener Kennzeichen an den Autos vor der Türe. Und die Menschen, die diese Geschichten erzählen, sind Zweitwohnsitzer aus der großen Stadt. Diese waren zuletzt in den Gemeinden nicht immer willkommen, was ihnen etwa im Ausseer Land auch brieflich mitgeteilt wurde. In vielen Orten herrschte Angst, sie würden das Coronavirus einschleppen.

Es scheint, als brechen alte Vorurteile und Konflikte (siehe Zusatzgeschichte) auf. Und das, obwohl die Grenzen zwischen Stadt und Land spätestens seit der Digitalisierung verschwinden, heißt es zumindest.

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