Auch wenn Auinger selbst nicht als SPÖ-Landesobmann übernehmen möchte, so dürfte seine Stimme in der nun folgenden Nachfolgediskussion Gewicht haben. Was der oder die Neue für ein Anforderungsprofil haben muss, ist für den Bürgermeister klar:
„Es kann nur jemand sein, wo im Vorfeld von der Datenlage her schon klar ist, dass er bei den nächsten Landtagswahlen eine realistische Chance hat, breite Bevölkerungsgruppen anzusprechen.“ Mit Egger als Frontmann fuhr die SPÖ bei der Landtagswahl 2023 das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte ein (17,9 Prozent).
Bei den Gemeindewahlen konnten die Roten in Salzburg zwar punkten, gewannen acht neue Bürgermeister dazu – einer davon war Egger, ein anderer Auinger.
Die Nationalratswahl brachte aber – trotz leichtem Plus in Salzburg – den nächsten Dämpfer. „In ländlichen Gebieten haben wir desaströse Ergebnisse eingefahren“, so Auinger, der – ebenfalls mit Blick auf die künftige Ausrichtung – festhält:
Kein Fan von "klassenkämpferischen Signalen"
„Mit klassenkämpferischen Signalen habe ich meine Probleme.“ Das klingt wie ein Seitenhieb auf SPÖ-Bundeschef Andreas Babler.
Bis zur nächsten Landtagswahl in Salzburg, die regulär 2028 ansteht, bleibt den Sozialdemokraten in Salzburg noch einiges an Zeit, um sich neu aufzustellen. „Es braucht Erfahrung und jemand, der einen Bekanntheitsgrad hat“, zeichnet Auinger weiter am Profil des künftigen Landeschefs, der zudem bereits erfolgreich wahlgekämpft haben und vor allem „für die breite Masse wählbar sein sollte“.
Angebot für Managerin
Und diese breite Masse definiert der Bürgermeister so: Die SPÖ müsse ein Angebot sein für eine Supermarktkassiererin, die eine leistbare Wohnung braucht, wie auch für „eine alleinerziehende Managerin, die einen Kindergartenplatz sucht“.
Er selbst habe sich so positioniert, „dass ich weder mit radikalen Ansagen nach links noch nach rechts in den Wahlkampf gegangen bin.“ Das habe trotz einem „starken Gegner auf der linken Seite“ – also Kay-Michael Dankl von der KPÖ – funktioniert.
Am Mittwoch wollen die stellvertretenden Landesparteivorsitzenden der SPÖ – die zwei Landtagsmandatarinnen Barbara Thöny und Bettina Brandauer, sowie AK-Präsident Peter Eder – einen Ausblick auf die weiteren Weichenstellungen im Landtagsklub und einen groben Fahrplan für die Suche nach einem Egger-Nachfolger geben.
Eder, der mit Auinger gut befreundet ist, gilt derzeit als Favorit für die Obmannschaft. Ein Datum, wann ein neuer SPÖ-Chef gekürt wird, soll vorerst nicht genannt werden, hält SPÖ-Landesgeschäftsführer Gerald Forcher fest:
„Klar ist, dass wir uns die Zeit nehmen, die wir brauchen.“ Mit Mittwoch beginne aber die Kandidatensuche. Über ein Ziel dürfte in der Partei jedenfalls Einigkeit bestehen: Man will zurück in die Landesregierung, die derzeit Schwarz-Blau heißt.
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