Das Erfolgsrezept von Auinger ist gefragt, auch im Bund. Er gibt es gerne weiter: „Fairness ist für eine staatstragende Partei sehr wichtig, hart in der sachlichen und inhaltlichen Auseinandersetzung, aber fair im Umgang.“
Inhaltlich und personell breit aufstellen
Die SPÖ sei immer dann erfolgreich, wenn das inhaltliche und personelle Angebot breit aufgestellt sei. In Salzburg sei das der Fall gewesen. Und er betont erneut: „Gegen etwas sein ist kein Programm.“ Dem pflichtete Andreas Babler schon am Wahlabend bei.
Für Auinger braucht es auch im Bund „keinen Messias“, sondern ein gutes Team: „So, wie Babler das auch gesagt hat.“ Dass er nicht so links stehe, wie Babler oder gar Dankl, das bestätigt Auinger gerne.
Ob Babler zu links sei, lässt er lieber offen. Er gesteht ihm allerdings zu, gerade in der Opposition pointiert formulieren zu müssen. „Rendi-Wagner hat in der Corona-Zeit viele gute Vorschläge eingebracht. Ihr wurde vorgeworfen, zu wenig Oppositionspolitik zu machen. Da hat man es als SPÖ auch schwer“, erinnert Auinger.
Salzburg "neu regieren"
In Salzburg will er seinem Stil treu bleiben – und Salzburg neu regieren. Was das heißt? Gespräche mit allen Parteien führen und ein breites Parteienübereinkommen erstellen.
„Mein Wunsch wäre, dass es alle Parteien unterschreiben können“, sagt Auinger. Die ersten Gespräche gibt es am Dienstag mit Kay-Michael Dankl von der KPÖ plus. Die Ressorts will er noch vor Ostern zuteilen.
„Dankl brennt für das Wohnen“, bleibt Auinger dabei, der KPÖ plus diesen Bereich verantworten zu lassen. Den weiteren Gesprächen mit den Stadtregierungsmitgliedern will er nicht vorgreifen.
Projekte definieren
Was Auinger neu machen will: Im Parteienübereinkommen soll sich auch eine Projektliste finden. Gerne auch mit Vorschlägen der anderen Parteien. Wichtig sind ihm die Grundstücksankäufe zur Behebung der Wohnungsmisere in der Stadt, aber auch Projekte wie der Flughafenterminal oder die Sanierung der Festspielhäuser.
„Den S-Link (die Mini-U-Bahn, Anm.) wird es nicht geben, wenn es nach mir geht“, bekräftigt er. Er setzt viel mehr darauf, Alternativen auf der Oberfläche, wie eine Straßenbahn, zu prüfen.
Wichtiger sei, dass am Ende der Periode ein flächendeckender 10-Minuten-Takt in Salzburg etabliert und die weißen Flecken, wo der öffentliche Verkehr gar nicht kommt, entfernt zu haben. Dazu komme eine Verdoppelung des Radfahrbudgets.
Gelingen soll das, in dem „wir als Team arbeiten und weniger in Hierarchien denken“, sagt Auinger. Die Zusammenarbeit hat Dankl für die KPÖ plus schon am Wahlabend angekündigt, dieses Bekenntnis gibt es auch von der ÖVP.
Wobei Florian Kreibich betont: „Das Alle-gegen-die-ÖVP, das die KPÖ und die Grünen im Wahlkampf gelebt haben, muss aufhören.“ Konkrete Projekte zu benennen, hält er für sinnvoll, ihm gehe es um Inhalte, nicht um Ressortzuteilungen. Den Teamgedanken Auingers will Kreibich mittragen.
Grüne erwarten Veränderung
Stadträtin Anna Schiester (Grüne) sieht Auinger in der Pflicht: „Ich erwarte, dass die versprochene Veränderung auch eintritt.“ Die nötigen Mehrheiten dafür seien ja vorhanden. In den Gesprächen mit Auinger will sie die gemeinsamen Ziele abstecken und will die Verantwortung für Planung und Verkehr übernehmen.
FPÖ-Kandidat Paul Dürnberger ist über die „rot-rot-grüne Mehrheit nicht glücklich und will „harte Opposition und Kontrolle“ machen. Und sich um die Neuaufstellung der Stadtpartei kümmern.
Glücklich ist übrigens der bisherige ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner, dass „Auinger und nicht der Kommunist“ gewählt worden sei. Auinger stehe für einen soliden finanziellen Kurs und habe auch ein Ohr für die Wirtschaft.
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