Wahlbeteiligung unter 50 Prozent: Das ist zu wenig

Wahlbeteiligung unter 50 Prozent: Das ist zu wenig
Nur 46,8 Prozent der Salzburger wählten am Sonntag. Das sollte Politikern zu denken geben - aber auch den Wählern.

Weniger als die Hälfte der wahlberechtigten Bevölkerung in Salzburg schritt am Sonntag zur Wahlurne. Dafür gibt es viele Erklärungen: Wahlen auf Gemeindeebene haben immer eine geringere Wahlbeteiligung, dasselbe gilt für Stichwahlen. Außerdem fand das Duell Bernhard Auinger (SPÖ) gegen Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) am Palmsonntag statt, also in den Osterferien. Ausruhen darf man sich auf diesen Erklärungen aber nicht – eine Wahlbeteiligung von nur 46,8 Prozent ist in jedem Fall zu wenig.

Wie viele Menschen ein Kreuzerl machen, ist ein guter Indikator dafür, wie sehr sich Bürgerinnen und Bürger für ihre Repräsentanten interessieren und ob sie sich von deren Politik abgeholt fühlen. Auf die Stichwahl bezogen stimmt es wohl, dass viele Menschen von einem Kommunisten abgeschreckt waren und in der SPÖ keine geeignete Alternative fanden. 

Die anderen Parteien sollten sich deswegen aber nicht in heimlicher Häme üben. Bei der Wahl in Salzburg-Stadt zwei Wochen davor, als noch alle zur Auswahl standen, konnten auch nur 54,3 Prozent zum Wählen animiert werden. Konzepte gegen die Politikverdrossenheit zu entwickeln, ist darum das Gebot der Stunde. 

Die Politik ist aber nicht alleine verantwortlich. Mitbestimmung ist kein lästiges Übel, sondern ein hart erkämpftes Recht. Eines, das man bei den kommenden Wahlen mit einer hohen Wahlbeteiligung würdigen sollte. So selbstverständlich ist eine Demokratie schließlich nicht.

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