Live-Ticker: Flüchtlinge durchbrachen Absperrung in Spielfeld

Flüchtlinge am Mittwoch im Sammelzentrum im Gebiet von Spielfeld.
1.500 Migranten zu Fuß auf dem Weg Richtung Graz. Polizei versuchte Zuggleise und Autobahn frei zu halten. Falsch-Info mögliche Ursache für Aufbruch.

An der steirisch-slowenischen Grenze überschlugen sich die Ereignisse: Mehr als 1.500 Flüchtlinge haben Mittwochmittag eine Absperrung der Polizei in der Sammelstelle Spielfeld durchbrochen und sich zu Fuß auf eigene Faust am Weg auf der B67, der Grazer Straße, in Richtung Norden aufgemacht. Die Einsatzkräfte versuchten die Menschen zu überreden, wieder umzukehren und auf die geplanten Busse zu warten, erklärte Polizeisprecher Fritz Grundnig.

Der Flüchtlingsstrom bewegte sich seit dem Wochenende hauptsächlich über Slowenien. Bisher konnte die Betreuung und Weiterleitung der Schutzsuchenden in der Steiermark bewältigt werden. Gestern Abend kam es dann zu unübersichtlichen Szenen in Spielfeld. Rund 4.000 Flüchtlinge waren Dienstagabend - für die steirische Exekutive sehr überraschend - in Spielfeld von Slowenien kommend an der Grenze zu Österreich aufgetaucht. Die Menschen drängten in die Steiermark, es kam zu Tumulten, berichtete die Polizei. Am Mittwochvormittag erreichten erneut Tausende Menschen den Grenzübergang Spielfeld - die Lage ist angespannt.

Was war:

  • In der Nacht auf Samstag schloss Ungarn die grüne Grenze zu Kroatien und führte als Schengen-Land zu Slowenien Grenzkontrollen ein.
  • Die Eingreifkräfte des österreichischen Bundesheeres wurden vorsorglich aufgestockt. 160 zusätzliche Soldaten trafen am Samstag in der Steiermark ein. Die Gesamtzahl der Heeresangehörigen im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz beträgt nun rund 460.
  • In Nickelsdorf gab es an der Grenze zu Ungarn am Sonntag kaum Ankünfte mehr. Das Auffangzentrum leerte sich.
  • Salzburg bleibt die wichtigste Drehscheibe des Flüchtlingsstroms in Richtung Deutschland. Die Unterbringungskapazitäten sind aktuell weitgehend ausgeschöpft, teilte das Land mit, die Grenzabfertigung durch die deutschen Behörden funktioniere aber fließend.
  • Der starke und fortgesetzte Zustrom an Flüchtlingen aus Kroatien brachte das kleine EU-Land Slowenien immer mehr an die Grenzen seiner Möglichkeiten. Während die Behörden angaben, trotz Schwierigkeiten die Lage unter Kontrolle zu haben, kam es in einigen Flüchtlingszentren zu Tumulten.
  • Alleine am Dienstag kamen laut Polizei mehr als 8.000 neue Flüchtlinge in Slowenien an. Am Mittwoch befanden sich noch mehr als 10.000 Flüchtlinge im Land, während erneut Tausende aus Kroatien erwartet wurden.
  • Das slowenische Parlament gab grünes Licht für den Einsatz der Armee an der Grenze zu Kroatien, um den großen Andrang zu bewältigen.
  • In Brüssel findet am Sonntag ein Krisengipfel statt - für Österreich wird Kanzler Faymann teilnehmen.

Der KURIER-Ticker zur Nachlese

LIVE

Live-Ticker: Flüchtlinge durchbrachen Absperrung in Spielfeld

  • |Michael Andrusio

    Damit endet für heute unsere Berichterstattung zum Thema Flüchtlinge. Ab morgen früh informieren wir Sie wieder über die aktuellen Entwicklungen rund um die Flüchtlingskrise an unseren Grenzen.

  • |Michael Andrusio

    Slowenische Botschafterin verteidigt Militäreinsatz

    Sloweniens Botschafterin in Deutschland, Marta Kos Marko, hat den Einsatz des Militärs in der Flüchtlingskrise verteidigt. „In Slowenien haben wir nur 5000 uniformierte Polizisten, und wenn wir alles regeln möchten, wie wir das alles wollen, ist das nicht genug“, sagte Marko am Mittwoch in einem Interview des rbb-Inforadio. „Und deswegen war es nötig, die Armee zu aktivieren.“ Es gehe um logistische Hilfe bei der Versorgung von Flüchtlingen. Ziel sei es, die Lage im Land wieder zu stabilisieren. Das slowenische Parlament hatte am Mittwochmorgen dem Einsatz des Militärs an der Grenze zugestimmt.
    „Ein Problem ist, dass Kroatien die Menschen nicht nur zu den Grenzübergängen bringt, sondern auch zur sogenannten grünen Grenze, wo sie über Flüsse, über Wälder nach Slowenien reingehen. Und das ist überhaupt nicht kontrolliert“, bemängelte sie.

  • |Michael Andrusio

    Slowenien will zweiten Transitort zu Österreich

    Slowenien möchte mit Österreich neben dem Grenzübergang Spielfeld einen weitere Punkt an der Grenze vereinbaren, wo Flüchtlinge nach Österreich kommen. "Auf diese Weise würden wir die Situation in Sentilj (bei Grenzübergang Spielfeld, Anm.) besser kontrollieren können", sagte der Staatssekretär im slowenischen Innenministerium, Bostjan Sefic, am Mittwoch in Ljubljana. Wo dieser zusätzliche Transitort sein könnte, wollte der Staatssekretär vorerst nicht sagen. Slowenien würde das Thema bei dem am Mittwoch in Wien stattfindenden Treffen der Polizeichefs der beiden Länder sowie Ungarns und Kroatiens ansprechen, betonte er weiter. Ein weiterer Ausgangspunkt würde die überfüllte Flüchtlingsunterkunft in Sentilj entlasten, hieß es.

     

  • |Daniela Wahl

    Bereits mehr als 21.000 Flüchtlinge passierten Slowenien

    In Slowenien spitzt sich die Flüchtlingskrise weiter zu. Seitdem das kleine EU-Land vor vier Tagen zum neuen Transitland an der Balkanroute wurde, haben bereits mehr als 21.400 Flüchtlinge das Land erreicht. Die Situation in dem Zwei-Millionen-Einwohner-Land ist zunehmend angespannt. Alleine am Dienstag kamen laut Polizei mehr als 8.000 neue Flüchtlinge an. Am Mittwoch befanden sich noch mehr als 10.000 Flüchtlinge im Land, während erneut Tausende aus Kroatien erwartet wurden. Kroatien selbst liegt bereits seit Wochen auf der Hauptroute der Flüchtlinge Richtung Österreich, Deutschland und Nordeuropa. Allein am Dienstag kamen mehr als 6.000 neue Flüchtlinge ins Land, in der Nacht auf Mittwoch kamen weitere 1.800.

  • |Michael Andrusio

    Sondertreffen am 9. November in Brüssel

    Die Innenminister der EU werden am 9. November in Brüssel zu einer Sondersitzung wegen der Flüchtlingskrise zusammenkommen. Das teilt die luxemburgische Ratspräsidentschaft am Mittwoch auf Twitter mit. Zwei Tage später beraten die EU-Staats- und Regierungschefs auf Malta mit ihren Kollegen ans dem Nahen Osten und Afrika über Möglichkeiten zur Eindämmung der Flüchtlingszahlen.

     

  • |Michael Andrusio

    Eilmeldung: Sondertreffen der EU-Innenminister zur Flüchtlingskrise findet am 9. November statt.

  • |Daniela Wahl

    1.500 Flüchtlinge nach Graz unterwegs

    Wie mit den rund 1.500 Menschen, die Fuß Richtung Graz unterwegs sind, umgegangen werde, war am Nachmittag bei der Polizei noch unklar. Man versuchte aus einem Hubschrauber einen Überblick zu bekommen. Da sich auch Kinder unter den marschierenden Flüchtlingen befanden, sei nicht davon auszugehen, dass sie es noch bei Tageslicht zu Fuß bis nach Graz schaffen würden, so die Polizei.

    In der Sammelstelle in Spielfeld hatte sich nach dem Durchbruch der Sperre die Lage wieder beruhigt. Am Nachmittag kamen nach wie vor Flüchtlinge aus Slowenien an, andere kamen auch von der B67 wieder zurück. Etwa 1.000 Migranten wurden gegen 14.00 Uhr vom Roten Kreuz vor Ort versorgt. Immer wieder fuhren Busse vor und brachten die Menschen in Notquartiere in ganz Österreich. Vorerst waren die Weitertransporte nur von Spielfeld möglich.

  • |Daniela Wahl

    Spielfeld: Falsch-Info mögliche Ursache für Aufbruch

    Falsche Informationen unter den Flüchtlingen über die Entfernung Deutschlands von Spielfeld könnte am Mittwoch laut Polizei zu dem Aufbruch von mehr als 1.500 Menschen zu Fuß Richtung Norden geführt haben. Als sie merkten, dass die Grenze zu Deutschland doch noch Hunderte Kilometer entfernt ist, dürften einige wieder umgekehrt sein, sagte Sprecher Fritz Grundnig.

    SLOVENIA AUSTRIA RFEUGEE CRISIS Foto: APA/EPA/ERWIN SCHERIAU Die Flüchtlinge erreichten noch vor 14.00 Uhr Vogau-Straß, wo sie in die Nähe der Kaserne Straß des Militärkommandos Steiermark kamen. Dort waren Soldaten mit Radpanzern entlang der Route der Migranten postiert. Ihre Präsenz stehe aber laut Gerhard Schweiger vom Militärkommando Steiermark in keinem Zusammenhang mit dem Assistenzeinsatz. Es habe sich um eine Übung gehandelt.

    Andere Schutzsuchende setzten sich indessen offenbar zum Ausruhen neben oder sogar auf die B67, die Grazer Straße. Da die Menschen nicht hintereinander, sondern oftmals auch nebeneinander unterwegs waren, war die Bundesstraße in dem Gebiet nur unter erschwerten Bedingungen oder gar nicht passierbar.

  • |Michael Andrusio

    Merkel will gemeinsame Lösung für Flüchtlingsrouten

    Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will bei dem Sondertreffen mehreren EU-Regierungschefs am Sonntag in Brüssel zur Flüchtlingskrise über gemeinsame Lösungen für die Flüchtlingsroute über den Westbalkan beraten. Es sei nicht richtig, wenn jeder Staat nur für sich allein nationale Maßnahmen ergreife, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch in Berlin. Vizekanzler Reinhold Mitterlehner begrüßte das einberufene Treffen am Mittwoch: "Es ist gut und wichtig, wenn endlich Tempo gemacht wird", so Mitterlehner in einer Stellungnahme. Wesentlich sei, die EU-Außengrenzen zu schützen und die Hotspots schnellstmöglich funktionsfähig zu machen.

     

  • |Michael Andrusio

    EU-Christdemokraten für stärkere Sicherung der Außengrenzen

    Die europäischen Christdemokraten haben sich angesichts des Flüchtlingsdrama in Europa für eine stärkere Sicherung der Außengrenzen der EU ausgesprochen. "Wir können nicht Millionen von Menschen aufnehmen", sagte der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Joseph Daul, am Mittwoch auf einem EVP-Kongress in Madrid. Die EU solle ihre Grenzen nicht schließen, aber sie müsse genauere Kontrollen vornehmen, um den Zustrom bewältigen zu können. In der EVP sind 75 christdemokratische und konservative Parteien aus 40 europäischen Ländern zusammengeschlossen, darunter auch die ÖVP (sie ist durch Parteichef und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner vertreten).

     

  • |Michael Andrusio

    Experten raten zur Wachsamkeit bezüglich Infektionen

    Immer wieder gibt es Meldungen über Infektionskrankheiten bei Flüchtlingen. Die Österreichische Gesellschaft für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin hat jetzt mit dem Gesundheitsministerium zu dem Thema eine Information für das medizinische Personal gestaltet. Fazit: "Banale" Infekte sind häufig, "exotische" Infektionserkrankungen dürften nur ein geringes Risiko darstellen. "Unter Flüchtlingen kann es zum Auftreten schwerer, bei uns seltener, zum Teil mit der Fluchtreise assoziierter Erkrankungen kommen. Daher sollte medizinisches Personal, das Flüchtlinge betreut, auf einige dieser für Österreich ungewöhnlichen Erkrankungen, die einer raschen infektiologischen Diagnostik und sachkundigen Therapie bedürfen, vorbereitet sein", heißt es in dem Papier.

     

  • |Daniela Wahl

    Kroatien: Kein Grund Flüchtlingsstrom zu begrenzen

    Der kroatische Innenminister Ranko Ostojic sieht keinen Grund dafür, den Flüchtlingszustrom durch sein Land wie von Slowenien gefordert zu begrenzen. "Es gibt keine Begrenzungen in Österreich und Deutschland", sagte Ostojic am Mittwoch dem kroatischen Sender HRT in Opatovac. Kroatien sei bereit, einen Teil der Flüchtlinge zurückzuhalten, allerdings nicht in dem von Slowenien angestrebten Ausmaß.

    Slowenien hatte versucht, die tägliche Einreise aus Kroatien auf höchstens 2.500 Menschen zu begrenzen, musste dies am Montagabend angesichts der dramatischen Situation aber aufgeben. "Die Hälfte von denen, die nach Kroatien kommen, muss im Laufe des Tages weitertransportiert werden. Um den Rest werden wir uns kümmern", erklärte Ostojic. Im Fall Sloweniens sieht er das größte Problem in der Organisation. "Das Hauptproblem entstand dort deswegen, weil man versucht, eine langwierige Registrierung durchzuführen. Diese ist im Hinblick darauf, dass sie in Griechenland nicht durchgeführt wurde, aber nicht notwendig", so Ostojic.

  • |Daniela Wahl

    Vorarlberg derzeit außen vor

    Auch nach der Verlagerung der Flüchtlingsrouten innerhalb Europas treffen in Vorarlberg nur wenige Schutzsuchende ein. "Hin und wieder verirren sich kleinere Gruppen, meist Familien nach Vorarlberg", sagte Landesrettungskommandant Werner Meisinger am Mittwoch. Bisher hätten alle nur einen Zwischenstopp im Ländle eingelegt. Die meisten seien nach Deutschland weitergereist.

    Erst am Samstag sei wieder eine afghanische Familie im Ländle angekommen. Man habe sie versorgt, anschließend wollten sie weiter in die Schweiz, erzählte Meisinger. Er vermutet, dass die Route über Vorarlberg nach Deutschland oder Skandinavien nach wie vor "zu weit vom Schuss" ist.

  • |Peter Temel

    Spielfeld: Flüchtlinge durchbrachen Absperrung

    Rund 1.000 Flüchtlinge haben Mittwochmittag eine Absperrung der Polizei in der Sammelstelle Spielfeld durchbrochen und sich zu Fuß auf eigene Faust am Weg auf der B67, der Grazer Straße, in Richtung Norden aufgemacht. Die Einsatzkräfte versuchten die Menschen zu überreden, wieder umzukehren und auf die geplanten Busse zu warten, erklärte Polizeisprecher Fritz Grundnig.

    Am Vormittag waren etwa 2.000 Menschen aus Slowenien in Spielfeld eingetroffen, sie wurden kontrolliert und registriert. Immer wieder fuhren Busse mit Migranten zu Notunterkünften los, doch das Warten auf weitere Transportmöglichkeiten dürfte vielen offenbar zu lange gedauert haben, meinte Grundnig. Die Einsatzkräfte konnten sie vorerst nicht stoppen und versuchten die Zugänge zur Autobahn zu blockieren und die Zuggleise frei von Menschen zu halten. Polizeistreifen würden die Flüchtlinge nun begleiten.

    In der Sammelstelle Spielfeld sowie am Lkw-Parkplatz am Grenzübergang seien noch einige Hundert andere Flüchtlinge zurückgeblieben. Der Zustrom aus Slowenien habe nach dem starken Andrang am Vormittag zu Mittag wieder nachgelassen.

     

  • |Daniela Wahl

    Mehr als  21.400 kamen in vier Tagen nach Slowenien

    Seitdem Slowenien vor vier Tagen zum neuen Transitland an der Balkanroute geworden ist, haben bereits mehr als 21.400 Flüchtlinge das Land erreicht. Alleine am Dienstag kamen laut jüngsten Daten der Polizei etwas mehr als 8.000 Flüchtlinge an. Mittwoch in der Früh befanden sich noch 11.000 Schutzsuchende im Land, während erneut Tausende aus Kroatien erwartet wurden.

    Der Flüchtlingszustrom der vergangenen Tage habe eine kontrollierte Durchreise unmöglich gemacht, warnten die slowenischen Behörden. Scharfe Kritik übt Slowenien vor allem am Nachbarland Kroatien. Die Flüchtlinge würden weiterhin unangemeldet und zerstreut an mehrere Punkte entlang der grünen Grenze gebracht, was die slowenischen Polizeikräfte überfordere. Die Behörden können so nur raten, wo die Neuankömmlinge über die Grenze kommen und wie viele es sein werden.

  • |Mathias Morscher

    Grenzzaun oder nicht?

    Im September gingen die Bilder NATO-Draht an der ungarischen Grenze um die Welt. Die Flüchtlingskrise rückt das Thema Grenzschutz in der EU wieder in den Mittelpunkt. Wie organisieren sich die einzelnen Länder? Neben Ungarn, Griechenland und Bulgarien gibt es auch in den spanischen Enklaven Melilla und Ceuta Zäune. Einen Überblick über den Umgang anderer Länder finden Sie hier.

  • |Peter Temel

    Großbrand in slowenischem Zeltlager

    Erste Details zum Brand im überfüllten Flüchtlingslager Brezice im Südosten Sloweniens. Das Feuer ist Mittwoch früh ausgebrochen und betraf mehr als 20 Zelte. Es gab keine Verletzten. Es kursieren erste Augenzeugenberichte zur Entstehung des Feuers, die aber nicht bestätigt werden konnten. Mehr dazu hier.

  • |Stefan Hofer

    Flüchtlingsbetreuung: Wer trägt die Kosten?

    Innenministerium und Hilfsorganisationen sprechen heute Nachmittag über die Übernahme der Kosten für die Flüchtlingsbetreuung durch den Bund. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hatte am Dienstag angekündigt, dass die vereinbarten 15 Mio. Euro in den nächsten Tagen ausgezahlt werden sollen. Das Finanzministerium sieht damit auch die Forderung der Länder nach Klärung der Kostenfrage erfüllt.

    Die Länder befürchten, dass die NGOs und in weiterer Folge auch sie selbst auf den Kosten sitzen bleiben könnten.

  • |Daniela Wahl

    Flüchtlingskrise: Kärntner Brauchtumsve­r­ein sagt Krampuslauf ab

    Die Kärntner Krampusgruppe "Moorteufel Steindorf" hat am Dienstag ihren für 21. November geplanten Krampuslauf in Ossiach (Bezirk Feldkirchen) abgesagt. Grund sei das geplante Verteilerzentrum in Ossiach, heißt es. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • |Daniela Wahl

    Aktuelle Bilder aus Spielfeld

  • |Daniela Wahl

    Schneller Aufbau von Traumahilfe notwendig

    Der österreichische Staat sollte möglichst schnell die Kapazitäten für psychologische und psychiatrische Hilfe für Trauma-Opfer unter den Flüchtlingen ausbauen. Hilfe sollte schnell erfolgen. Jene Flüchtlinge, die in Österreich bleiben, sollten rasch eine Versorgung haben, um spätere Probleme zu verhindern. Dies erklärten am Mittwoch Experten bei einer Pressekonferenz in Wien.

    Sozialer Rückzug, Depressionen, Feindlichkeit gegenüber der Umwelt, Flashback-Erlebnisse, Schlafstörungen, Migräne und viele andere gesundheitliche Probleme können die Folge unbehandelter psychischer Traumata sein. Bei den nur durch Österreich durchreisenden Flüchtlingen stelle sich das Problem aus Zeitgründen kaum, betonte der Wiener Spezialist Thomas Wenzel, ehemals Mitbegründer des Hilfsvereins für Flüchtlinge und Folteropfer "Hemayat". "Aber wenn die Menschen in Österreich bleiben, sozusagen in der Phase II, können die Konflikte wieder hervorkommen. Wichtig wäre, dass der österreichische Staat hier längerfristig die Mittel für den Ausbau bereitstelle. Es gehe vor allem um Personal, zum Beispiel Psychologen und Dolmetscher.

     

  • |Caecilia Smekal

    Berlin diskutiert Abschiebung in Bundeswehr-Maschinen

    In Deutschland wird der Einsatz von Transall-Flugzeugen der Bundeswehr zur raschen Abschiebung abgelehnter Asylbewerber diskutiert. Ein entsprechender Bericht der "Bild"-Zeitung wurde am Mittwoch in Berlin bestätigt. Ein Beschluss scheiterte jedoch an Differenzen zwischen CDU/CSU und SPD.

    Umstritten sind etwa die von der Union geforderten "Transitzonen" an der Grenze zu Österreich, wo im Schnellverfahren die Schutzbedürftigkeit von Flüchtlingen geprüft und Menschen ohne gültigen Ausweis grundsätzlich abgewiesen werden sollen.

    Die "Bild"-Zeitung berichtete unter Berufung auf Regierungs- und Länderkreise, die Pläne zur Abschiebung mit Transall-Flugzeugen seien Teil eines Maßnahmenpaketes zur Beschleunigung der Asylverfahren und für schnellere Abschiebungen von abgelehnten Asylbewerbern.

  • |Daniela Wahl

    Rund 2.000 Menschen in Spielfeld eingelangt

    Wie schon Dienstagabend sind am Mittwoch gegen 10.00 Uhr 1.500 bis 2.000 Menschen auf einmal am Grenzübergang Spielfeld angekommen. Die Lage wirkte laut einem APA-Reporter angespannt. Die Polizei versuche den großen Andrang in geordnete Bahnen zu leiten, sagte Polizeisprecher Fritz Grundnig, doch eine Einreisekontrolle und Registrierung aller sei angesichts der großen Zahl nur schwer bewältigbar.

    Bei einer derart großen Anzahl von Menschen stehe die Versorgung im Vordergrund, eine Registrierung könne unter Umständen auch später in einem Notquartier gemacht werden, so Grundnig. Die Flüchtlinge werden von österreichischen und slowenischen Einsatzkräften wenige Hundert Meter vor dem österreichischen Grenzposten zur Sammelstelle umgeleitet. Jene, die versuchen aus der Reihe auszuscheren, würden "mit Nachdruck" zurück in den Menschenstrom gedrängt.

  • |Daniela Wahl

    Wien sucht Pflegeeltern für junge Flüchtlinge

    In Wien will die MAG11 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Pflegefamilien unterbringen - die Nachfrage ist groß. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • |Peter Temel

    Brennende Zelte in Slowenien

    An der kroatisch-slowenischen Grenze sind in einem Auffanglager für Flüchtlinge Zelte niedergebrannt, berichtet der Nachrichtensender n-tv. Das Lager befindet sich nahe dem Ort Brezice. Die Fernsehbilder zeigen hohe Flammen und anrückende Rettungskräfte. Unklar sei, ob sich Menschen in einem der Zelte befunden hätten. Auch wie es zu dem Brand gekommen ist, ist derzeit unbekannt. Die Lage sei "äußerst angespannt", wird berichtet.

     

  • |Peter Temel

    Türkei erwartet Hunderttausende aus Syrien

    Angesichts heftiger Gefechte in der Region um die nordsyrische Großstadt Aleppo erwartet die Türkei Presseberichten zufolge bis zu 350.000 weitere Flüchtlinge aus dem Nachbarland. Noch vor dem Wochenende könnten sich die Menschen in Bewegung setzen, zitierte die Zeitung Hürriyet am Mittwoch türkische Regierungskreise.

    Ein Vertreter der turkmenischen Minderheit in Syrien, Abdurrahman Mustafa, sagte dem Blatt, im Süden von Aleppo hätten sich bereits rund 50.000 Menschen auf den Weg in Richtung Türkei gemacht. Die umkämpfte ehemalige Wirtschaftsmetropole liegt nur etwa 50 Kilometer südlich der türkischen Grenze. Russische Luftangriffe hatten in den vergangenen Tagen dort Geländegewinne für syrische Regierungstruppen und verbündete Milizen ermöglicht. Die türkische Regierung befürchtet, dass die Militärintervention Russlands die Lage an mehreren Fronten in Syrien entscheidend verändern und mehr als eine Million neuer Flüchtlinge in die Türkei treiben könnte.

  • |Daniela Wahl

    150 Menschen vor österreichischer Grenze zurückgewiesen

    150 Flüchtlinge sind am Dienstag vor der österreichischen Grenze in Slowenien zurückgewiesen worden. Wie Polizeisprecher Rainer Dionisio am Mittwoch erklärte, waren die Flüchtlinge per Zug in Richtung Kärnten unterwegs. "Es handelte sich um eine Zurückweisung der österreichischen Polizei, die von der slowenischen Polizei in Jesenice durchgeführt wurde", sagte Dionisio.

    Außer den 150 Flüchtlingen wurden in nachfolgenden Zügen noch einzelne weitere Personen zurückgeschickt. "Solche Zurückweisungen gibt es immer wieder, sie erfolgen im Rahmen der Grenzkontrollen", sagte Dionisio. Bei der Durchführung komme es immer auf die Verhältnismäßigkeit an.

  • |Daniela Wahl

    Mehr als 4.000 verbrachten Nacht in Notquartieren

    4.300 Flüchtlinge sind in der Nacht auf Mittwoch in Notquartieren betreut worden, weitere 2.400 waren es an Sammelstellen bzw. Transitzonen. Das gab der Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, Gerry Foitik, bekannt.

    "Dadurch, dass gestern Abend etwas überraschend 4.000 Personen den Weg an die slowenisch-österreichische Grenze in Spielfeld genommen haben, war das Schwergewicht in der Steiermark, wo alle Unterkünfte überfüllt waren und etwa 1.400 Personen die Nacht in Zelten an der Grenze verbringen mussten", erläuterte Foitik. Ein Transport aller Menschen in andere Bundesländer sei am Dienstagabend nicht mehr zu bewerkstelligen gewesen.

  • |Daniela Wahl

    Westbahn will Entschädigung wegen Flüchtlingen

    Indes droht die Westbahn den ÖBB mit der Einstellung der Zahlungen von Bahnhofsgebühren. In einem (dem KURIER vorliegenden) Brief an die Vorstände der ÖBB-Infrastruktur heißt es, dass "die andauernde Flüchtlingskrise" zu Zuständen für die Bahnreisenden führen würden, die "völlig unzumutbar und unbeschreiblich" seien. Dadurch "weisen Wien Westbahnhof und Salzburg Hauptbahnhof in keiner Weise eine der Bahnhofskategorie 1 entsprechende Qualität und Nutzungsmöglichkeit für die Kunden auf". Deshalb fordert die Westbahn "eine Preisminderung von 100 Prozent" für die Benützung der beiden betroffenen Bahnhöfe. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • |Daniela Wahl

    Aufnahmezentrum an russischer Grenze

    Norwegen richtet wegen der kontinuierlichen Ankunft von Flüchtlingen über die gemeinsame Grenze mit Russland im äußersten Norden der skandinavischen Halbinsel ein Aufnahmezentrum ein. Bisher gelangten Schätzungen zufolge rund 1.500, großteils aus Syrien stammende Asylsuchende über die russische Grenze. In den vergangenen Jahren wurden jeweils nur ein paar Dutzend gezählt.

    Die Regierung in Oslo hat nun beschlossen, eine ehemalige Kaserne bei Kirkenes als Registrierungszentrum und Notunterkunft einzurichten, berichtete die norwegische Nachrichtenagentur NTB am Dienstag. Die Behörden rechneten aus, dass derzeit rund ein Viertel aller neu in Norwegen ankommenden Flüchtlinge am oder in der Nähe vom norwegisch-russischen Grenzübergang Storskog ins Land gelangt.

  • |Caecilia Smekal

    Gipfel am Sonntag in Brüssel

    Unsere Brüssel-Korrespondentin Margaretha Kopeinig fand heraus, dass EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker am Sonntagnachmittag alle Regierungschefs der Balkan-Region zu einem Krisengipfel zur Flüchtlingsproblematik nach Brüssel einlädt.

    Teilnehmen werden alle Länder des Westbalkan sowie die EU-Nachbarstaaten. Für Österreich nimmt Bundeskanzler Werner Faymann teil.

  • |Peter Temel

    Asselborn: Militär an Grenzen kann nicht Zukunft sein

    Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn hält die Entscheidung Sloweniens, seine Grenze von Soldaten schützen zu lassen, für eine problematische Entwicklung. "Das kann nicht das Europa der Zukunft sein", sagte er am Mittwoch im Deutschlandfunk. Das slowenische Parlament hatte in der Früh den Einsatz des Militärs in der Flüchtlingskrise beschlossen.
     

    Asselborn wollte Slowenien nicht direkt dafür kritisieren. Vielleicht sei dies im Moment dort der einzige Weg, er könne sich auch nicht vorstellen, dass dort nun "Menschen erschossen werden". In Bulgarien war vor einigen Tagen an der Grenze zur Türkei ein Flüchtling durch eine Polizeikugel ums Leben gekommen. Laut Gerichtsmedizin war die Kugel ein Querschläger.

  • |Stefan Hofer

    Wien sucht Pflegeeltern

    Blick nach Wien. Bei der MAG11 (Magistrat für Kinder, Jugend und Familie) will man unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Pflegefamilien unterbringen. Die Nachfrage ist groß. Mehr dazu lesen Sie hier.

  • |Peter Temel

    Nach dem jüngsten Chaos auf der Balkan-Flüchtlingsroute hat Sloweniens Ministerpräsident Miro Cerar die kroatischen Behörden scharf kritisiert. Diese reagierten leider "nicht auf unsere Anfragen, in denen wir um Informationen und Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Flüchtlingsstroms bitten", sagte Cerar der Zeitung Die Welt. Er bedauere das sehr. "Von einem EU-Mitglied hätte ich ein anderes Verhalten erwartet." Cerar legte nach: "Kroatien hält sich nicht an Vereinbarungen, was die Grenzübergänge und die Zahl der Flüchtlinge angeht, die nach Slowenien einreisen sollen."

    Das nördlich von Kroatien gelegene Slowenien wurde am Dienstag von Flüchtlingen regelrecht gestürmt. Eigentlich kann oder will das EU- und Schengenland nur bis zu 2.500 ankommende Menschen pro Tag verkraften.

  • |Peter Temel

    Zustrom von Flüchtlingen in Südsteiermark verringert

    In der Südsteiermark hat sich nach dem Zustrom von 4.500 Flüchtlingen aus Slowenien am Dienstag die Situation in der Nacht auf Mittwoch entspannt. In Spielfeld befinden sich derzeit 530 Personen in der Erstversorgungsstelle. Der Weitertransport der Flüchtlinge in Unterkünfte in ganz Österreich lief die ganze Nacht hindurch und funktionierte reibungslos, teilte die Landespolizeidirektion mit.

    Am Grenzübergang Bad Radkersburg ist die Situation ruhig, die Erstversorgungsstelle ist derzeit leer, berichteten die Behörden der APA.

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