Kärntner Brauchtumsverein sagt Krampuslauf ab

Der Krampuslauf in Ossiach ist abgesagt (Symbolbild)
Grund sei das geplante Verteilerzentrum in Ossiach, heißt es.

Die Kärntner Krampusgruppe "Moorteufel Steindorf" hat am Dienstag ihren für 21. November geplanten Krampuslauf in Ossiach (Bezirk Feldkirchen) abgesagt. In einem Statement auf der Facebookseite des Vereins wird das geplante Verteilerzentrum in der Kärntner Gemeinde als Grund angegeben - man könne sich nicht sicher sein, wie die Flüchtlinge auf das Spektakel reagieren.

Da das Zentrum nur fünf Gehminuten vom Veranstaltungsort entfernt sei, gehe man davon aus, dass bei der Veranstaltung auch einige seiner Bewohner anwesend sein würden. "Da dieses Thema seit Monaten polarisiert wie kein anderes und sich auch jeder schon seine eigene Meinung, egal ob positiv oder negativ, gebildet hat, können und wollen wir das Risiko, dass es zu Zwischenfällen/Auseinandersetzungen kommt, nicht eingehen", heißt es in der Benachrichtigung, die laut Verein an alle teilnehmenden Krampusgruppen geschickt wurde.

Auch ein mögliches Szenario wird in der Stellungnahme des Vereins durchgespielt: "Stellt euch vor, einer von euch gibt einem sich in den Zuschauern befindenden Flüchtling einen ganz normalen Rutenhieb! Kein Mensch weiß, wie er darauf reagiert, weil er unser Brauchtum nicht kennt und eventuell den Schlag als persönlichen Angriff auf sein Leben sieht, oder vielleicht einfach nur auf Stunk aus ist!" Natürlich könne sich jeder der Teilnehmer an dem Lauf "sehr gut selbst verteidigen", trotzdem könne die Situation schnell eskalieren.

Angst vor Stänkereien

Darüber hinaus sei es laut dem Verein auch leicht möglich, dass es zu "Stänkereien unter den Zusehern" kommt: "Wie gesagt, jeder hat seine ganz persönliche Einstellung zum Thema Flüchtlinge! Und Alkohol macht ja bekanntlich die Zunge weich", heißt es wortwörtlich. Und weiter: "Genauso kann es ja auch sein, dass sich unter den Flüchtlingen welche befinden, die nur auf Stunk aus sind und die Konfrontation suchen!"

Das angesprochene Verteilerzentrum für Flüchtlinge wird derzeit übrigens von Grund auf saniert. Wann die ersten Flüchtlinge einziehen, war am Dienstag noch unklar.

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