Silvesternacht: Nur Salzburg lässt es krachen
In fast allen Landeshauptstädten bleibt es heuer zum Jahreswechsel wieder ruhig. Auch die Bundeshauptstadt Wien hat Feuerwerke untersagt. In Salzburg allerdings ist der Gebrauch nur privat verboten, das traditionelle Silvesterfeuerwerk soll stattfinden. „Die Stadt will keine Spaßbremse sein und ein Stück weit Normalität in die Silvesternacht bringen“, begründet Salzburgs ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner die Entscheidung.
Damit steht die Mozart-Stadt ziemlich allein da. In Klagenfurt wiederum darf man nur innerhalb eines kleinen Zeitfensters Raketen abfeuern. In der Wachau-Stadt Krems ruft man sogar zu einer „Nacht ohne Kracher“ auf. Supermärkte nehmen zudem vermehrt Feuerwerkskörper aus dem Sortiment. Man könnte glauben, das Ende der traditionellen Pyrotechnik zu Silvester ist bereits eingeleitet.
Schlechtes Image
Dass Pyrotechnik keine Zukunft hätte, bestreitet man im Fachhandel. Seit 1933 verkauft die Firma Pinto Feuerwerkskörper in der Wachau. Halbwahrheiten, die kursieren, würden laut Geschäftsführer Thomas Köchl das Image schädigen. Er verneint, dass die Feuerwerkskörper umweltschädlich wären: „Ein Stadtfeuerwerk produziert 50 Kilo Feinstaub und 14 Kilo CO2“, sagt Köchl. „Derselbe Ausstoß wie ein Mittelklasse-Diesel auf 100 Kilometer“.
Man bemühe sich, die Produkte nachhaltiger zu produzieren. Das betreffe vor allem den Anteil an Plastik. Bei Pinto verwendet man etwa Tonerde als Alternative. Kämen neue Feuerwerkskörper auf den Markt, seien diese streng kontrolliert. Vor Käufen von Billig-Produkten im Ausland wird gewarnt. Sogenannte „China-Böller“, die nicht der EU-Norm entsprechen, stellen ein enormes Sicherheitsrisiko dar.
Statistisch verletzten sich jedes Jahr etwa 200 Menschen durch Unachtsamkeit oder missbräuchliche Verwendung von Böllern. Verstöße nach dem Pyrotechnikgesetz werden von der Polizei mit bis zu 3.600 Euro Strafe geahndet.
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