Schweißtreibende Aussichten: Neue Hitzewelle steht bevor

APA4597452 - 13072011 - WIEN - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Den Österreichern steht heute ein heißer Tag bevor. Die Temperaturspitzen erreichen lt. Prognose bis zu 36 Grad. Im Bild: Ein junger Badegast verschafft sich am Mittwoch, 13. Juli 2011, im Wiener Laaerbergbad mit einem Sprung ins Wasser Abkühlung. APA-FOTO: GEORG HOCHMUTH
Rekordverdächtig: Am Wochenende sind Temperaturen jenseits der 38-Grad-Marke möglich.

Mit dem angenehmen Sommerwetter ist es spätestens am Wochenende vorbei: Österreich steuert nach den Rekordtemperaturen im Juni auf die nächste Hitzewelle zu. Bis Freitag klettern die Temperaturen schnurstracks nach oben, am Wochenende sind dann bereits 38 Grad und mehr zu erwarten, berichtet der Wetterdienst UBIMET. Sogar die erst am 20. Juni aufgestellte heurige Temperatur-Höchstmarke von 38,6 Grad (Waidhofen/Ybbs) könnte nach etwas mehr als einem Monat wieder gebrochen werden. Hitzepole sind vor allem der Osten und der Süden.

Krönung

Meteorologe Nikolas Zimmermann erklärt die bevorstehende Hitzewelle: "Schon seit Anfang Juli liegt Österreich permanent unter Hochdruckeinfluss. Das äußerst beständige Hoch 'Yasmine' befand sich mit seinem Schwerpunkt meist über den Britischen Inseln, sodass an seiner Ostflanke trockene, aber nicht übermäßig heiße Luft aus Skandinavien zu den Alpen gelangte. Nun aber verlagert sich der Hochdruckschwerpunkt nach Osten und macht spätestens ab Freitag den Weg frei für richtig heiße Luft aus dem Süden", so der Experte.

Schweißtreibende Aussichten: Neue Hitzewelle steht bevor
Ein weiterer Grund für die hohen Temperaturen sind die trockenen Böden. Vor allem im östlichen Flachland und im Südosten sind im Juli vielerorts noch keine zehn Liter Regen gefallen. Zum Vergleich: In einem durchschnittlichen Juli wären je nach Region 60 bis 100 Liter zu erwarten. "Somit enthalten die oberen Bodenschichten kaum noch Wasser und die Verdunstungskälte kann die Erwärmung nicht wie sonst ein wenig bremsen".

Die Allzeitrekordmarke in Österreich von 39,7 Grad ist aktuell noch unangetastet. Gemessen wurde sie am 27. Juli 1983 in Dellach im Drautal in Kärnten. Wie heiß es am kommenden Samstag wird, genau 30 Jahre nach dem Rekordwert, bleibt abzuwarten.

Die Prognose im Detail

Am Dienstag ändert sich an dem ruhigen Hochsommerwetter nur wenig. Meist scheint von früh bis spät die Sonne, über den Bergen tauchen wieder ein paar Quellwolken auf. Von Vorarlberg bis Oberkärnten können diese stellenweise zu Wärmegewittern heranwachsen, sonst bleibt es trocken. Die Luft erwärmt sich auf 26 bis 34 Grad.

Der Mittwoch bringt zunächst verbreitet Sonnenschein. Im Bergland werden die Wolken rasch zahlreicher und man muss zunehmend mit Schauern und Gewittern rechnen. Im Donauraum sowie im Osten und Südosten bleibt es meist freundlich und bis auf wenige Ausnahmen trocken. Das Quecksilber klettert auf 24 bis 34 Grad.

Auch der Donnerstag verläuft leicht wechselhaft. Es gibt zwar überall sonnige Abschnitte, im Tagesverlauf muss man aber besonders im Bergland wieder auf Schauer und Gewitter gefasst sein. Auch im Flach- und Hügelland nimmt die Gewitterneigung zu. Die Temperaturen erreichen 25 bis 34 Grad.

Am Freitag und Samstag bildet sich im Berg- und Hügelland nach freundlichem Vormittag das eine oder andere Hitzegewitter. Sonst überwiegt der Sonnenschein, aus heutiger Sicht bleibt es meist trocken. Es wird noch heißer, örtlich sind Temperaturen über 35 Grad möglich.

Am Sonntag könnte eine Kaltfront von Nordwesten her die Hitze allmählich mit kräftigen Schauern und Gewittern verdrängen, dies ist jedoch noch sehr unsicher.

Die aktuellen Wetterprognosen aus Ihrer Region

Wer ist Ihr Hitze-Hero? KURIER-Leser können ab sofort mitentscheiden. Gesucht ist derjenige, der trotz oder vielleicht gerade wegen des schönen Wetters besonders hart arbeiten muss – sei es in der prallen Sonne oder einer hitzigen Arbeitsstätte.

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Langsam nähert sich der Sommer nun auch in Österreich wieder seinen ihm angemessenen Temperaturen. Nachdem im Juni bereits Werte jenseits der 35 Grad erreicht wurden, folgte dann plötzlich Abkühlung. Jetzt soll es aber wieder richtig heiß werden.

Die Kapriolen des Wetters sind das Smalltalk-Thema Nummer eins. Jeden betrifft es - irgendwie. Auch die KURIER-"Hitze Heros". Und daher liegt es nahe, dass sich Popmusiker immer schon mit der Hitze und ihren Auswirkungen beschäftigten.

Wir haben eine Auswahl der fünfzehn ewigen und aktuelleren Hitze-Hits getroffen und als Spotify-Playlist zusammengestellt. Als Einstimmung hier noch ein Text, der aus den fünfzehn ausgewählten Songs gebastelt ist:

I steh' in da Hitz, / on a hot summer night.
Can't you see I'm burning alive?
Es hat zuviel Hitze, und da friere ich. / Despite the heat it will be alright, / and I will give to you summer wine.
Warm, sweating, it's hot up in this joint. / He burns my skin.
Dabei bekommt er Gefühle, er braucht dringend a Kühle.
Wir liegen vor der Minibar, komm', lass uns Baden geh'n.
See these ice cubes, see these Ice Creams? / Geht scho schwimmen ma ans Ufer.
Don't worry, don't hurry, take it easy! / There's always the sun.
Why don’t we follow the sun?

Fünfzehn Hitze-Hits der KURIER-Redaktion:

Die Trockenheit der vergangenen Wochen hat vor allem in Süd-Österreich (Kärnten, Südsteiermark, Burgenland) bereits zu Ernteschäden geführt - und diese werden täglich mehr, sagte Landwirtschaftskammer-Experte Günther Rohrer am Dienstag. Die Wirkung des feuchten Sommers sei am verpuffen, die Grundwasserspiegel würden bereits sinken.

Besonders betroffen seien Mais, Zuckerrüben und teilweise Kartoffel. Besser schaut es beim Getreide aus. Gerste, Weizen und Roggen seien bereits zur Hälfte abgeerntet. Wie hoch die Schäden bei anhaltend hohen Temperaturen - wie prognostiziert - sein werden, lasse sich erst in den nächsten Wochen abschätzen, so Rohrer.

In Deutschland waren Agrarexperten in der Vorwoche von einem Mengenzuwachs bei Getreide von elf Prozent ausgegangen. In der EU werde die Weizenernte auf 130 Millionen Tonnen (Vorjahr 125 Millionen) geschätzt. Weltweit werden nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums 698 Millionen Tonnen erreicht werden, was knapp sieben Prozent mehr wären als im Vorjahr.

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