Das Wetter von seiner extremsten Seite

1500 Kubikmeter Wasser pro Stunde wurden über den Damm in die Donau zurückgepumpt.
Der Juni war geprägt von Rekorden. Auf ein 100-jährliches Hochwasser am Anfang des Monats folgte ein Temperaturallzeithoch von 38, 6 Grad.

Extreme Regenfälle, Hochwasser auf der einen Seite. Eine Hitzewelle mit einem Allzeit-Temperaturrekord auf der anderen Seite. Der sich allmählich dem Ende zuneigende Juni war geprägt von Gegensätzen und Rekorden. Im Gedächtnis bleiben dabei wohl die kräftigen Niederschläge an der Alpennordseite, die verbreitet zu Hochwasser geführt haben sowie die kurze, aber dafür umso markantere Hitzewelle.

Rekord-Hochwasser

Gleich zu Monatsbeginn sorgte ein beständiges Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa für wiederholt teils kräftigen Regen an der Alpennordseite. Die ohnehin schon sehr feuchten Böden konnten dabei kaum noch Wasser aufnehmen, was einen teils markanten Anstieg der Flusspegel, stellenweise bis hin zu einem 100-jährigen Hochwasser sowie Vermurungen und Überflutungen zur Folge hatte. In Bregenz wurde so viel Regen gemessen wie noch in keinem Juni zuvor, nämlich 432,6 Liter pro Quadratmeter. Immerhin erstreckt sich der Beobachtungszeitraum hier bereits über 134 Jahre.

Karte: Wetter-Rekorde im Juni


Doch auch punkto Niederschlag bot der Juni Extreme. „Während beispielsweise im Waldviertel an der Station Litschau mehr als 2,5-mal soviel Regen als in einem durchschnittlichen Juni gefallen ist, wurde im Klagenfurter Becken nicht einmal die Hälfte des Monatssolls erreicht“, sagt UBIMET-Meteorologe Andreas Meingaßner.

Hitze-Rekord

Die ersten zwei Juni-Wochen waren noch eher zu kühl oder nur mäßig warm. Ab dem 15. Juni gab der Sommer aber ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Es wurde täglich heißer, die Hitzewelle gipfelte schließlich in einem Allzeitrekord. „Noch nie zuvor war es seit der Aufzeichnung von Wetterdaten in Österreich im Juni so heiß wie in diesem Jahr mit 38,6 Grad in Waidhofen/Ybbs“, sagt Meingaßner. Österreichweit wurden an insgesamt 32 Messstellen neue Stationsrekorde für den Juni aufgestellt.

Kälte

Nicht weniger beachtlich ist dabei die Tatsache, dass die tiefsten Temperaturen erst zum Monatsende gemessen wurden. So gab es am Morgen des 27. Juni in manch höher gelegenen Alpentälern leichten Frost. In St. Jakob im Defereggental in Osttirol (1388 Meter) wurden am 27. Juni minus 1,3 Grad gemessen.

Das Wetter von seiner extremsten Seite
APA13007340 - 01062013 - ALTAUSSEE - ÖSTERREICH: ZU APA TEXT CI - Freischaufeln der Sitzbänke und Tische am Samstag, 1. Juni 2013, auf der Loser Alm bei Altaussee. APA-FOTO: BARBARA GINDL

Auf der Sonnenseite der Alpen lag dieses Jahr der Süden des Landes. Zwischen Osttirol und der südlichen Steiermark schien die Sonne nämlich am häufigsten und längsten. Teils 20 Prozent mehr Sonnenschein als üblich wird Besitzer von Photovoltaikanlagen hier wohl besonders freuen. Aber auch im restlichen Österreich ist die Sonnenscheinbilanz in etwa ausgeglichen.

Vorschau

Der Juni wird eher unspektakulär zu Ende gehen. Die Temperaturen bleiben gedämpft und passen sich den Mittelwerten der letzten Jahre an. Zu kurzen Niederschlägen kann es vor allem morgen Freitag und am Wochenende an der Alpennordseite kommen, sagt Meingaßner. Im Osten und Süden überwiegt der Sonnenschein, hier kann es zu geringen Niederschlägen kommen. Die Temperaturen werden nicht unbedingt sommerlich, im Süden sollten sich maximal 25 Grad ausgehen, im restlichen Österreich sind Werte zwischen 16 und 22 Grad zu erwarten.

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