Es seien „bis dato insgesamt sechs Projekte eingereicht worden, welche der geforderten Mindestfläche von 100 Kilowatt-Peak entsprechen“, heißt es auf KURIER-Anfrage vom Land. Für diese sechs Antragsteller seien bis zu 1,75 Millionen Euro an Forderungen vorgemerkt – also wird nicht einmal ein Viertel der bereitgestellten Mittel abgerufen.
Prüfung von Ansuchen
Und selbst das ist noch nicht fix, denn: „Die eingereichten Anlagen werden nun von einem fachlichen Beirat auf Nachhaltigkeit, Umsetzbarkeit und Machbarkeit geprüft.“
Tirol ist Schlusslicht im Ausbau von Photovoltaik. Dass die Parkplatz-Strategie – ein Leuchtturmprojekt der Koalition – nicht so einfach zu einem Umkehrschwung führen wird, war absehbar.
Denn dazu braucht es vor allem die Bereitschaft von Unternehmen, solche Anlagen zu errichten. Unter den aktuellen Projektwerbern befinden sich Skigebiete und Industrieparks. Große Supermarktketten – aufgrund ihrer Kundenparkflächen logische Kandidaten für solche Anlagen - gaben sich, vom KURIER auf das Modell angesprochen, von Anfang an betont zurückhaltend.
➤ Dem Solar-Leuchtturm der Tiroler Koalition fehlt noch das Fundament
Von dieser Seite habe es durchaus Interesse gegeben, aber letztlich keine Ansuchen, heißt es vom Land. Man rechnet aber damit, dass beim nächsten Fördercall Projekte von großen Lebensmittelhändlern eingereicht werden. Denn: Die Voraussetzungen, um die Mittel abrufen zu können, werden adaptiert.
Neue Richtlinien
„Nach diesem ersten Fördercall soll nun ein weiterer Fördercall für etwas kleinere Anlagen ausgeschrieben werden, sodass Unternehmen, Vereine, Genossenschaften und Gemeinden mit Standort in Tirol auch bei kleineren Flächen bereits von der Förderung profitieren können“, erklärt das Land. Das soll auch den Anforderungen der Supermarktketten entgegenkommen.
➤ Steilvorlage vom Bund für Tiroler PV-Offensive
Details dazu sollen am Mittwoch präsentiert werden. Am Fokus, PV-Anlagen vor allem auf bereits versiegelten Flächen zu forcieren, wird sich aber nichts ändern. „Grünland soll in Tirol Grünland bleiben, deshalb sollen bereits bestehende, bebaute Flächen als Kraftwerke genutzt werden“, unterstreicht Landeshauptmann Mattle erneut.
„Jedes einzelne Kilowatt-Peak erneuerbarer Energie bringt uns dem Ziel, energieautonom zu sein, näher. Je mehr versiegelte Flächen wir für erneuerbare Energien nutzen, desto besser“, sagt er.
Schwarz-Rot hat sich zum Ziel gesetzt, dass in dieser Regierungsperiode fünf Millionen Quadratmeter neuer Solarflächen entstehen sollen.
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