Österreich im EU-Spitzenfeld bei Abwasser-Entsorgung

Österreich im EU-Spitzenfeld bei Abwasser-Entsorgung
Die Vorgaben werden zu 100 Prozent erfüllt.

Bakterien, Viren, aber auch Stickstoff, Phosphor und andere Umweltschadstoffe können sich in kommunalem Abwasser befinden und Risiken für die Gesundheit der Menschen sowie der Umwelt darstellen. Um diese Risiken zu reduzieren, wird Abwasser gesammelt und aufbereitet. Zu allen EU-Ländern wurden nun wieder Daten veröffentlicht. Laut Bericht der Europäischen Umweltagentur ist Österreich dabei im Spitzenfeld.

Es ist eines von vier Ländern – neben Deutschland, Luxemburg und der Niederlande – in dem alle Vorgaben zu 100 Prozent erfüllt werden. Zehn weitere Länder erreichen hier zumindest 90 Prozent. Aber auch sonst zeigen die Daten, dass sich die Abwasser-Aufbereitung in ganz Europa weiter verbessert. Schlusslichter der Aufzählung sind Irland, Bulgarien, Rumänien, Kroatien und Malta.

Schadstoffe entfernt

Für Österreich zeigt der Bericht, dass in den vergangenen beiden Jahren erneut eine Steigerung des bereits sehr hohen Anschlussgrades an kommunale Kläranlagen auf 95,9 Prozent erzielt werden konnte. Das ergibt eine Länge von insgesamt etwa 171.000 Kilometer Trinkwasser- und Abwasserleitungen.

In Summe werden durch alle kommunalen Kläranlagen in ganz Österreich 81 Prozent des Stickstoffs und 91 Prozent des Phosphors aus dem Abwasser entfernt. Die derzeitigen Standards können laut dem Bericht aber nur dann weiter erfüllt werden, wenn die über Jahrzehnte geschaffene Infrastruktur aufrechterhalten, wenn nötig erneuert und laufend verbessert wird.

Hohes Niveau

Die Entsorgung kommunaler Abwässer ist eine Kernaufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge und ein wichtiger Beitrag zur Reinhaltung der Gewässer. Seit 1959 wurden laut Landwirtschaftsministerium rund 50 Milliarden Euro in die Abwasser-Entsorgung investiert, „deshalb ist die flächendeckende Behandlung von kommunalem Abwasser in Österreich auf einem sehr hohen Niveau sichergestellt“.

Bundesministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) sieht den Grund für die gute Position Österreichs in den „hohen Investitionen in diesem Bereich“ und im „technischen Know-how“. Jeder investierte Euro käme den Seen und Flüssen und damit der Umwelt im Land zugute, sagt Köstinger.

Mit den Länderprofilen präsentiert die EEA Informationen, die die Europäische Kommission über die kommunale Abwasser-Richtlinie bei den Mitgliedsstaaten erhebt. Sie zeigen den Status der Ableitung und Behandlung von kommunalem Abwasser im Jahr 2018 und sind Teil des elften Umsetzungsberichts zur Richtlinie, den die Kommission zweijährlich veröffentlicht.

Die Kommunale-Abwasser-Richtlinie der EU regelt das Sammeln, Behandeln und Einleiten von kommunalem Abwasser. Heuer plant die Europäische Kommission, einen Vorschlag zur Überarbeitung der Richtlinie vorzulegen.

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