ÖBB sperren Tauerntunnel zwischen Kärnten und Salzburg für gut einen Monat komplett

ÖBB sperren Tauerntunnel zwischen Kärnten und Salzburg für gut einen Monat komplett
Noch vor der großen Sperre 2024, kommt es bereits heuer zu einer ungeplanten Komplettsperre. Kein Zugverkehr zwischen Kärnten und Salzburg.

Die Meldung hatte für wenig Freude bei Pendlern gesorgt. 2024 wird der ÖBB Tauerntunnel zwischen Salzburg und Kärnten von 18. November 2024 bis 7. Juli 2025 komplett gesperrt.

Rechtzeitig hatte man kommuniziert, die Pendler sollten sich vorbereiten.

Doch die aktuelle Meldung, traf viele in der Region völlig unvorbereitet. Denn eine Komplettesperre für den gesamten Zugverkehr gibt es auch bereits heuer. Für ein Monat, wie die ÖBB am Freitag in einer Aussendung mitteilten. Was keinen Güter- und keinen Personenverkehr auf der wichtigsten Zugverbindung zwischen Kärnten und Salzburg bedeutet

Bereits heuer müssten demnach "noch dringende und unaufschiebbare Instandhaltungsarbeiten im Tunnel durchgeführt werden", heißt es darin. Dafür wird der Tunnel von 12.04. bis 17.05.2023 gesperrt und der Personenfernverkehr und Güterverkehr großräumig umgeleitet. Die Autoschleuse Tauernbahn verkehrt in diesem Zeitraum nicht.

Sperre wegen schlechten Zustand des Tunnels 

Die Erklärung der ÖBB: Der Aufwand zur Instandhaltung des 113 Jahre alten Tauerntunnels würde laufend zunehmen und dadurch eine Komplett-Modernisierung des Tauerntunnels auch aus Sicherheitsgründen notwendig machen. 

Aus diesen Gründen ist nun bereits heuer, die mehr als einmonatige Sperre des Tunnels notwendig. In der Aussendung heißt es: "Im Zuge der laufenden Überprüfungen des Tunnels hat sich gezeigt, dass im Bereich Portal Böckstein auf einer Länge von rund 20 m umfangreiche Stützmaßnahmen notwendig sind, die nicht bis Herbst 2024 aufgeschoben werden können. Die dafür notwenigen Einbauten, die als Vorsichtsmaßnahme getroffen werden, bedeuten, dass der Tauerntunnel komplett gesperrt werden muss."

Wassereintritt in Tunnel

Wer mit Einheimischen spricht, der erhält die weniger umständliche Formulierung für das Problem: In den mehr als 100 Jahren alten Tunnel tritt Wasser ein - und zwar massiv. Im Winter müssen dafür sogar eigene Trupps ausrücken, um die schweren Eiszapfen, die sich im Tunnel bilden, von der Decke zu schlagen. Die Quelle des Wassers soll der sogenannte Höhkar-Bach sein.

Gefahr in Verzug

Bereits am Donnerstag soll eine eilig einberufene Kommission zu der Problematik getagt haben. "Es ist Gefahr im Verzug. Der Riss im Tunnel hat sich massiv verbreitert. Es kommen Steine und Wasser herunter. Uns bleibt nichts anderes übrig, auch wenn wir nicht erfreut über die ungeplante Sperre sind", erklärt Günther Novak, Bürgermeister von Mallnitz. Spezial-Züge extra für Pendler soll es nicht geben.

Zwei Stunden statt elf Minuten pendeln

Für Pendler zwischen Salzburg und Kärnten eine Hiobsbotschaft. Gerade aus dem Kärntner Mölltal pendeln viele täglich ins Gasteinertal zum Arbeit. Für diesen Weg benötigen sie dank des Tauerntunnels gerade einmal elf Minuten. Durch den Umweg per Auto sind es mit der Tunnelsperre nun zwei Stunden. In eine Richtung. Denn der einzig andere Weg von Kärnten nach Salzburg führt neben dem ÖBB-Tauerntunnel über die A10 und den Tauerntunnel.

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