Neue Namen für Schlüsseljobs bei der Anti-Terroreinheit Cobra

Neue Namen für Schlüsseljobs bei der Anti-Terroreinheit Cobra
Für den operativen Leiter wird ein Nachfolger gesucht. Für den zuletzt in die Schlagzeilen geratenen Personenschutz gibt es bereits einen.

Heute endet sie: Jene Ausschreibungsfrist für eine der Schlüsselpositionen bei der Anti-Terroreinheit Cobra. Gesucht wird ein neuer operativer Leiter, nachdem Hannes Gulnbrein, seit April 2021 in dieser Position, mit Ende Februar dieses Jahres in Pension geht. 

Aussichtsreiche Chancen werden laut Insidern seinem bisherigen Stellvertreter, Rainer Wintersteiger, eingeräumt. Dieser soll sich auch beworben haben. Wer sonst seine Bewerbung abgegeben haben könnte bzw. wird, wird wie immer nicht kommentiert. Unter den genannten Namen, die im Innenministerium kursieren, befinden sich: Hannes Ipirotis, Thomas Pinkel oder Christoph Scherz.  Alle lang gediente und erfahrene Beamte der Spezialeinheit. 

Schlüsselposition bei Terror, Geiselnahmen und die Mafia

Dem operativen Leiter kommt in der Einheit eine besondere Bedeutung zu. Zur Erinnerung: Die Cobra wurde im Zuge einer Organisationsreform zusammen mit anderen Spezialkräften in die Direktion für Spezialeinheiten (DSE) eingebettet; Direktor ist Bernhard Treibenreif.

Bei der Reform ging es vor allem darum, zusammen mit den Observationseinheiten oder dem Entschärfungsdienst die Polizei im Anti-Terror-Kampf schlagkräftiger aufzustellen. Dem operativen Leiter kommt besonders im Hinblick auf mögliche Anschläge, Terrorlagen, Geiselnahmen oder organisierte Kriminalität besondere Bedeutung zu.

Neuer Leiter auch für Personenschutz

Doch nicht nur in diesem Bereich dreht sich bei der Cobra das Personalkarussell. Auch bei der Führung des Personenschutzes gibt es einen neuen Namen an der Spitze: Wolfgang Schwaiger, zuvor stellvertretender AusbildungsleiterDer bisherige Chef der Personenschützer, Thomas Pinkel, der auch im Rennen um den operativen Leiter sein soll, hat unterdessen und auf eigenen Wunsch, die Leitung des Technik-Referats der Abteilung übernommen.

Schwaiger tritt die neue Stelle im Schatten der endlosen Ermittlungen rund um die sogenannte "Cobra-Affäre" an: Personenschützer der Spezialeinheit, die für den Schutz von Kanzlergattin Kathi Nehammer abgestellt waren, gerieten im vergangenen Jahr unrühmlich in die Schlagzeilen, als sie betrunken einen Unfall verursacht hatten. Eine Anklage wurde nach wie vor nicht erhoben. Laut Informationen des Nachrichtenmagazins Profil wird nun allerdings auch Bundeskanzler Karl Nehammer als Verdächtiger von der Staatsanwaltschaft geführt.

Ermittlungen zu "Cobra-Affäre" dauern an

Anonym wurde nach dem Unfall der Vorwurf des Amtsmissbrauchs erhoben. In einem Schreiben hatte ein Insider behauptet, dass nach Interventionen "von höchster Stelle" die Dienstpläne der Cobra-Beamten im Nachhinein zu Verschleierungszwecken manipuliert wurden.

Die Kanzlergattin soll dafür eigens bei Cobra-Chef Bernhard Treibenreif interveniert haben, so die Anschuldigungen. Alle Beteiligten dementieren dies vehement und bis dato gibt es dafür auch keinen Beweis.

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