Für die täglichen Pendler würde dies bedeuten, sie fahren nicht wie bisher elf Minuten mit dem Autozug unter dem Tauernhauptkamm hindurch, sondern müssten über die Tauernautobahn ausweichen. Fahrzeit: Zwei Stunden – pro Richtung.
Sanierung frühestens 2024
Von den ÖBB heißt es: „Bis Ende 2023 haben wir für den Tauerntunnel keine Bautätigkeiten vorgesehen. Frühestens ab 2024“, sagt Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel. Bestätigt wird, aber dass größere Umbauarbeiten für den Tauerntunnel geplant sind. Über die Dauer und darüber, ob es eine Totalsperre gibt, oder ein eingleisiger Zugverkehr aufrecht bleibt, gibt es keine Auskünfte. „Wir befinden uns mitten in der Planungsphase“, sagt Zernatto-Peschel.
Im Gasteinertal, in dem viele Pendler aus dem Mölltal vorwiegend in Gesundheitsbetrieben arbeiten, ist man hellhörig. „Wir würden uns für unsere Mitarbeiter jedenfalls ein Konzept überlegen. Sollte es etwa nur Personenzüge und keinen Autozug mehr geben, wäre es möglich, die Mitarbeiter aus Kärnten mit eigenen Taxis vom Bahnhof abzuholen“, sagt Kurt Sattlegger, Geschäftsführer des Gesundheitszentrums Wetzlgut.
Verheerend für Mitarbeiter und Betriebe
In eine ähnliche Kerbe schlägt Norbert Ellmauer, Geschäftsführer der Kurtherme Badehospiz: „Das wäre eine katastrophale Nachricht. Wir haben hoch qualifizierte Mitarbeiter aus Kärnten. Wenn es nur darum ginge, diesen über mehrere Monate ein Zimmer zur Verfügung zu stellen, dann würden wir das machen. Aber das sind Menschen mit Familien, die täglich nachhause zu ihren Kindern müssen.“
Politisch klingen die Reaktion auf den beiden Seiten des Tauerns so: Günther Novak (SPÖ), Bürgermeister von Mallnitz, gibt sich abwartend: „Solange wir keine Informationen haben, können wir wenig zu der Causa sagen.“
Gerhard Steinbauer (ÖVP), Bürgermeister von Bad Gastein, wird da deutlicher: „Wir haben vollstes Verständnis für die Sanierung eines alten Tunnels. Aber für die Pendler wäre eine Totalsperre undenkbar.“
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