Eine kleine US-amerikanische Studie, die noch nicht von Fachkollegen begutachtet wurde, untersuchte nun, wie lange Personen, die sich mit der Omikron-Variante ansteckten, noch infektiös sind. Sie nahmen Blutproben von 56 neu diagnostizierten Patienten, darunter 37 mit Delta-Infektionen und 19 mit Omikron-Infektionen. Alle waren leicht krank, hatten grippeähnliche Symptome, aber keiner musste im Krankenhaus behandelt werden.
Im Schnitt sechs Tage
Das Ergebnis: Unabhängig davon, mit welcher Variante die Teilnehmer infiziert waren, ob sie geimpft oder geboostert waren oder nicht, schieden sie im Schnitt etwa sechs Tage nach Symptombeginn noch Viren aus. Etwa jeder vierte Mensch scheide lebende Viren für über acht Tage aus, sage Amy Barczak vom Massachusetts General Hospital in Boston, eine der Studienautorinnen des auf medRxiv veröffentlichten Berichts.
"Obwohl nicht genau bekannt ist, wie viel Lebendvirus benötigt wird, um die Krankheit auf andere zu übertragen, nehmen wir diese Daten als Hinweis darauf, dass Menschen mit einer leichten Covid-19-Infektion im Durchschnitt sechs Tage und manchmal länger ansteckend sein können", sagte Barczak. "Entscheidungen über Isolierung und Maskierung sollten solche Informationen berücksichtigen, unabhängig von der Variante oder dem vorherigen Impfstatus."
Genauso lange wie bei anderen Varianten
Die aktuelle Studie ist zwar klein, gibt aber Hinweise, dass Omikron-Infizierte genauso lange ansteckend sind wie jene, die sich mit anderen Varianten angesteckt haben.
Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass auch nach Ablauf der fünf Tage noch Viren ausgeschieden werden können. Eine amerikanische Studie unter 260 Mitarbeitern in Gesundheitsberufen zeigte etwa, dass 58 Prozent am sechsten Tag noch positiv getestet wurden. An den Tagen acht und neun war die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests geringer: Die Positivrate betrug aber immer noch 26 Prozent.
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