Wie lange ist man nach einer Omikron-Infektion ansteckend?

Wie lange ist man nach einer Omikron-Infektion ansteckend?
Nach einer neuen Studie war die Mehrheit von Omikron-Infizierten noch am sechsten Tag ansteckend.

Seit 8. Jänner können sich infizierte Österreicher und auch Kontaktpersonen nach fünf Tagen - früher waren es zehn Tage - mittels PCR freitesten. Angesichts der mit der Omikron-Variante stark angestiegenen Anzahl Erkrankter und damit auch ausfallender Arbeitskräfte wurden u.a. seitens der Wirtschaft Forderungen nach einer Verkürzung der Quarantäne laut.

Die Covid-Krisenkoordination Gecko hatte der Regierung davon abgeraten, die Quarantäne für Corona-Infizierte noch weiter zu verkürzen, denn es sei erwartbar, dass Infizierte nach drei Tagen noch ziemlich sicher positiv seien.

Jüngste Empfehlungen der US-Gesundheitsbehörde CDC erlauben den Beschäftigten im Gesundheitswesen sogar, nach dem 5. Tag wieder zur Arbeit zu gehen, wenn sich die Symptome gebessert haben. Hierfür ist weder ein PCR-Test noch ein negativer Antigentest erforderlich.

Eine neue Vorab-Studie des bekannten US-Virologen Michael Mina (hier das Original), kommt jetzt zu dem Schluss, dass auch noch nach fünf Tagen ab Infektionsbeginn Omikron-Infizierte ansteckend sind. Der Forscher und sein Team hatten 260 Mitarbeiter in Gesundheitsberufen beim Wiedereintritt in die Arbeit begleitet und deren Viruslast gemessen.

Für die Untersuchung durften Mitarbeiter mit einem negativen Antigentest vorzeitig an ihren Arbeitsplatz zurückkehren, wenn alle Symptome mit Ausnahme von leichtem Husten und/oder anhaltendem Geschmacks-/Geruchsverlust abgeklungen waren.

An den Tagen 5 bis 10 wurde getestet: Der meisten positiven Testergebnisse (58 Prozent) wurden bei jenen Mitarbeitern festgestellt, die am 6. Tag wieder in die Arbeit kommen wollten. Von diesen waren wiederum 72 Prozent geboostert, hatten also den dritten Stich.

Bei jenen Arbeitskräften des Gesundheitswesens, die an den Tagen 8 und 9 zum Test antraten, war die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests geringer. Hier betrug die positive Testrate aber immerhin noch 26 Prozent.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein erheblicher Anteil der an Omikron erkrankten Personen wahrscheinlich auch nach dem fünften Tag der Erkrankung noch ansteckend sein kann, unabhängig vom Symptomstatus.

Die CDC begründet ihre verkürzte Quarantäne ohne negativen Antigentest damit, dass frühere Studien (vor Omikron) gezeigt hätten, dass die Viruslast zu Beginn der Symptome oder kurz danach erreicht sei.

"Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich das Verhältnis zwischen dem Auftreten der Symptome und der maximalen Viruslast verändert hat und dass fünf Tage nach Auftreten der Symptome möglicherweise nicht mehr das geeignete Zeitfenster für die Beendigung der Isolation ist, wenn kein negativer Antigen-Schnelltest vorliegt, der einen sicheren Ausstieg ermöglicht", so der Wissenschafter.

Interessantes Detail: Bei allen ersten Tests, die an den Tagen 5 bis 10 durchgeführt wurden, war die Wahrscheinlichkeit, dass geboosterte Mitarbeiter positiv getestet werden, fast doppelt so hoch. Wie das sein kann, erklärte Mina auf Twitter: "Erstens zeigen die Erkenntnisse, dass Impfungen und Auffrischungsimpfungen wirken! Sie bedeuten nicht, dass die Auffrischungsimpfungen zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr führen. Die Daten deuten daraufhin, dass Menschen mit starker Immunität nach der Exposition schnell symptomatisch werden."

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