O Christbaum: Bald duften wieder Tannen im Haus

Ein Mann mit Schutzkleidung steht auf einem Feld voller Weihnachtsbäume.
Der Verkauf startet. Rund 2,8 Millionen Nadelbäume schmücken Österreichs Haushalte.

Er ist durchschnittlich 1,6 bis 1,7 Meter groß, saftig grün und meistens eine Tanne: So sieht der Lieblingschristbaum der Österreicher aus.

In rund 2,8 Millionen Haushalten dürfte heuer wieder ein Weihnachtsbaum geschmückt werden, im Vorjahr wurde zumindest diese Menge verkauft. Zuletzt führte die Nordmanntanne in der Beliebtheit (67 Prozent), gefolgt von anderen Tannenarten (11 Prozent).

Regional und frisch

Auch in diesem herausfordernden Corona-Jahr rechnet Franz Titschenbacher, Präsident der steirischen Landwirtschaftskammer, mit gutem Absatz heimischer Bäume – mehr noch: „2020 scheint es eine Renaissance in Richtung Regionalität zu geben. Wir sind für den beginnenden Verkauf gerüstet.“ Regionalität hat ihren Vorteil: Die Transportwege eines heimischen Christbaums betragen maximal 40 Kilometer, dadurch sind sie frischer, weil sie später geschnitten werden können. Ein importierter Baum komme dagegen auf bis zu 1.300 Kilometer, rechnet Titschenbacher vor.

14 Jahre alt

Allein in der Steiermark widmen sich 350 Betriebe der Aufzucht von Christbäumen, ihre Flächen sind im Schnitt ein Hektar groß. Die Nadelbäume sind bereits um die 14 Jahre alt, wenn sie gefällt werden und in den Verkauf kommen. Bis dahin produziert jeder Einzelne 8.000 Liter Sauerstoff und entnimmt der Umwelt 7.500 Liter Kohlendioxid.

Viel Pflege nötig

Doch den Baum erst einmal so groß werden zu lassen, dass er als Weihnachtsaufputz taugt, bedeute „viel Arbeit“, beschreibt Martina Lienhart, Obfrau der Christbaumbauern. „Pro Jahr besuchen wir die Bäume acht bis zehn Mal und schauen: Ist alles in Ordnung? Muss gedüngt werden, muss rundherum Gras gemäht werden?“

Maskenpflicht

420.000 Christbäume kommen heuer in der Steiermark auf den Markt. Laut Umfrage gaben 74 Prozent der Steirer an, ihr Exemplar bei Landwirten zu besorgen, 42 Prozent am Christbaumstand, 32 Prozent ab Hof oder bei einer Baumkultur. Gerade das Aussuchen des Lieblingsbaumes direkt im Wald werde heuer stark nachgefragt, berichtet Martina Lienhart.

Zwei Personen präsentieren einen „Steirischen Christbaum“ mit Hinweisen zu Nachhaltigkeit.

Martina Lienhart, Franz Titschenbacher: "Die Nachfrage steigt"

„Viele Bauern laden auch direkt in die Baumkulturen ein, damit sich die Kunden dort einen persönlichen Christbaum aussuchen können und den vielleicht auch selbst schneiden können.“ Nötig sind bei diesen Besuchen allerdings Mund-Nasen-Schutz und das Einhalten der Abstandsregeln.

Mehr Platz

Auch die Verkaufsbereiche auf öffentlichen Plätzen wurden den Corona-Schutzmaßnahmen angepasst: Es gilt Maskenpflicht für Händler wie Käufer, die Bäume stehen nicht mehr so dicht nebeneinander, um Besuchern mehr Platz zum Gustieren zu ermöglichen. In Graz öffnen die Christbaummärkte übrigens kommenden Montag.

Verkauf bis 19 Uhr

Eine Zeit lang herrschte Unsicherheit, ob die Märkte überhaupt stattfinden dürfen. „Das musste erst abgeklärt werden“, schildert Lienhart. „Aber es wurde von den Ministerien klargestellt, dass das im Rahmen der bäuerlichen Selbstvermarktung möglich ist.“ Für die Märkte gelten die gleichen Öffnungszeiten wie für den Handel, Sperrstunde ist spätestens um 19 Uhr.

Und nach dem Fest?

An die Zeit nach dem Weihnachtsfest denken Christbaumkäufer wohl noch nicht, aber: Es gibt auch lange nach den Feiertagen Nützliches mit einem ausgedienten Baum anzufangen, rät die Landwirtschaftskammer. Etwa frostempfindliche Pflanzen mit den Zweigen abzudecken. Wer einen Garten hat, kann die Äste im Frühjahr als Rankhilfe für einige Pflanzen oder Gemüsesorten einsetzen.

Ein Geschenk mit roter Schleife vor einem verschwommenen Hintergrund mit Lichtern.

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