Neues Mühlrad für die letzte Wassermühle des Südens

Neues Mühlrad für die letzte  Wassermühle des Südens
Eine Polizeieskorte wird den Sondertransport mit dem neuen Mühlrad von Minihof-Liebau nach Windisch-Minihof begleiten.

20 Jahre lang hielt das bisherige Mühlrad der Jost-Mühle stand, in den kommenden 14 Tagen steht jedoch der lang ersehnte Tausch an. Bereits im Vorjahr erklärte die Gemeinde Minihof-Liebau, Eigentümer der Mühle, das in die Jahre gekommene Rad tauschen zu wollen.

Drei Wochen lang arbeitete die Firma Holzbau Roposa an dem nicht alltäglichen Werkstück. Zwei Jahrzehnte hielt das gute Stück; laut Geschäftsführer Matthias Roposa, soll das neue Mühlrad noch zehn Jahre länger halten: „Es soll sich mindestens 30 Jahre lang drehen.“

Verwendet wurde dafür unter anderem das Holz von Lärchen, die in der Nähe von Gewässern wuchsen. Angeblich seien diese besonders wasserresistent.

Das etwas über fünf Meter breite Rad wird am kommenden Freitag als Sondertransport mit Unterstützung der Polizei vom Holzbau-Unternehmen zur rund zwei Kilometer zur Jost-Mühle gebracht.

Notwendig wurde die Sanierung übrigens, weil sich das Mühlrad – vor allem in den trockenen Sommermonaten – nicht immer drehen konnte und somit die Sonne dauerhaft einwirkte. Das beschädigte in weiterer Folge das Holz. Hier soll mit Wasserklappen Abhilfe geschaffen werden.

Urige Eventlocation

Die Schaumühle ist ganzjährig an den Naturpark Raab verpachtet.

„Wir veranstalten dort Ausstellungen zu Ostern und zur Adventzeit, es werden florale Werkstücke angefertigt und immer wieder kommen Schulklassen vorbei und sehen sich das Gebäude an“, erklärt Karl Kahr, Geschäftsführer des Naturparks, die aktuelle Nutzung. Zusätzlich werden Workshops angeboten.

Neues Mühlrad für die letzte  Wassermühle des Südens

Zwanzig Jahre nach der großen Renovierung, bekommt die Jost-Mühle in Windisch-Minihof ein neues Mühlrad.

Es ist übrigens die letzte noch funktionsfähige Wassermühle in der Naturpark-Region. Vor 20 Jahren wurde sie zuletzt renoviert. Die Kosten von rund 19.000 Euro für die Herstellung des neuen Mühlrads übernimmt die Gemeinde als Eigentümer.

Es ist übrigens nicht das einzige Mühlengebäude im Gebiet. Ebenfalls in Windisch-Minihof befindet sich die Landhausmühle, die als Naturhotel genutzt wird. In Minihof-Liebau wird die Fatek-Mühle weiterhin – elektrisch betrieben – als Ölmühle genützt.

„Das ist nicht alltäglich“

Die Sanierung freut auch Julius Schedl, Obmann des burgenländischen Landesverbands für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung: „Es ist nicht alltäglich, dass ein Rad getauscht wird, aber immer mehr Mühlen werden revitalisiert.“ Im Burgenland gäbe es laut Julius Schedl noch vier Getreidemühlen, der Rest wird für die Kernöl-Erzeugung oder touristisch genutzt. „Hauptsächlich wird in den vier Mühlen Weizen und auch Roggen vermahlen“, so der Obmann.

Kommentare