Elvira Rajek ist Liebhaberin von Objekten aller Art und außerdem Künstlerin. Am liebsten wäre sie Forscherin geworden. Ägyptologin womöglich. Sieht man ihrer Wohnung an.
Beim Eingang lächelt ein Waran vom Holzschrank herunter. Ausgestopft. Ebenso wie der an der Wand, noch dazu verkleidet und zwar von der Künstlerin Deborah Sengl. Hier hängt viel Kunst herum. Nicht zuletzt von Elvira Rajek selbst. Schuhe, vor allem. Weil. Irgendwann hat sie ausgemistet und gefunden: Zu schade zum Wegschmeißen. Also Kunst. Auch das Klo ist sehenswert. Hier hängen Fotos aus dem Café Korb. Der einzige Ort, wo relative Ruhe herrscht, ist das Bad. Weit und breit kein Totenkopf und kein ausgestopftes Tier.
Elvira Rajek ist eigentlich Mittelschullehrerin für Englisch und Geographie. Die Kunst ist ein Ausgleich, den sie braucht. Die wilde Mischung an Sehnsüchten sieht man dieser Wohnung an. Vieles hat sie vom Vater geerbt, der dürfte ein ziemlicher Weltenbummler gewesen sein.
Das Sammeln liegt in der Familie. Hier eine etruskische Schale, dort die Tropenhelme. Profi-Sammlerin ist Elvira keine, da braucht man ja ein System. Der erste Eindruck: Schuhe, Reptilien, Totenköpfe. „Ich habe immer einen anderen Zugang zum Tod gehabt, wollte Ägyptologin werden mit Spezialisierung auf Mumien.“ Daher gibt’s hier also viele Totenschädel, Totenmasken, Schädel von Dachsen und Makaken. Einiges davon geerbt, manches von Tierärzten bekommen. Schon der Onkel war Antiquitätentischler. Auch die Mutter liebte Kurioses.
Elvira Hajek ist reiselustig. Immer wieder wurden Sachen mitgebracht. Jetzt aber nicht mehr. Es reicht. Es ist übervoll. Wohin mit all den Sachen? Kamelpeitschen, Feuerwehrhelme aus Ägypten und Fotos von Vorfahren ohne Zähne kugeln hier nun wirklich genug herum.
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