Ticker: Pegel in Oberösterreich gehen zurück
Wie bereits vor einigen Minuten berichtet, haben sich Dienstagnachmittag dramatische Szenen auf der Donau bei Wallsee (Bezirk Amstetten) abgespielt. Laut Feuerwehrsprecher Franz Resperger waren fünf Jäger mit einem Boot gekentert. Das Quintett wurde in einem Einsatz zu Wasser und aus der Luft geborgen. Die Männer seien unverletzt, aber vermutlich unterkühlt. Der Anlass für Ihre Bootsfahrt ist noch unbekannt.
Im Nachbarland Slowakei bereitet man sich weiterhin fieberhaft auf die nahende Donau-Flutwelle aus Österreich vor. Diese könnte laut jüngsten Prognosen höher als befürchtet sein und erst Donnerstagnachmittag, einen halben Tag später als angenommen, eintreffen. Der Pegel der Donau steigt unaufhaltsam und hat in der Hauptstadt Bratislava bereits Dienstagvormittag mit 8,53 Metern die dritte Hochwasserstufe erreicht. Einige Straßen und Uferteile wurden bereits gesperrt. Auch ein Todesopfer gibt es bereits zu beklagen: Im Süden des Landes ist ein Mann in den Hochwasser führenden Fluss Slana gefallen und ertrunken.
Am Wochenende dürfte die Flut dann Budapest erreichen. Bereits jetzt wurde der Katastrophen-Notstand ausgerufen und Hochwasserschutzmaßnahmen ergriffen.
Mehr Informationen zur Situation im Ausland unter Hochwasser: Leichte Entspannung in Deutschland
In den sprichwörtlichen Gatsch gegriffen hat heute auch Hannes Halak vom Vorsitzteam der ÖH Linz. Auf Facebook schrieb der VSStÖ-Mann folgende Meldung (Anm. Beim Heinrich-Gleißner-Haus handelt es sich um die Landesparteizentrale der OÖVP).
In Linz zieht sich die Donau seit einigen Stunden wieder zurück. Der Höhepunkt war um 4 Uhr früh mit 9,30 Metern - um 12.30 Uhr lag der Pegel bei 9,10 Metern. Wie die Stadt auf Twitter berichtet, konnten einige Bewohner nach den gestrigen Evakuierungen wieder in ihre Häuser zurück. Auch im Verkehr entspannt sich die Lage.
Wie knapp es momentan in einzelnen Gemeinden zugeht, verdeutlicht folgende Bild eines Twitter-Users:
In Korneuburg (NÖ) sind am Dienstag neuerlich mehrere Menschen vor dem Hochwasser der Donau in Sicherheit gebracht worden. Die örtliche Feuerwehr rückte mit Booten aus. "Mehrere Personen im Gefahrenbereich weigern sich immer noch, ihre Gebäude zu verlassen".
In Krems-Stein im Waldviertel kann unterdessen ein Übertritt der Donau weiterhin nicht ausgeschlossen werden, so die Feuerwehr. Und noch ein Aufruf: "Bitte ignorieren Sie die diversen Facebookgruppen, die sich derzeit als Hochwasser-Trittbrettfahrer etablieren." Man solle auf die offiziellen Wasserstands-Nachrichten vertrauen.
Das Hochwasser setzt auch der Tierwelt schwer zu. Feuerwehrleute haben gestern und heute Rehe, ein Pferd und auch einen Maulwurf vor den Fluten gerettet.
Service aus der Wirtschaftsredaktion: Alle Informationen zu Krediten, Spenden und Soforthilfe-Möglichkeiten für Hochwasser-Opfer finden Sie unter Flut 2013: Infos zu Krediten, Soforthilfe und Spenden
Auf der Donau bei Wallsee-Sindelburg im nö. Mostviertel ist offenbar ein Boot mit fünf Personen an Bord gekentert. Die fünf retteten sich auf Bäume und werden aktuell von der Flugrettung geborgen, berichtet NÖ-Reporter Wolfgang Atzenhofer. Der Anlass für die Bootsfahrt ist noch nicht bekannt.
In Wallsee gibt es - wie in vielen anderen Gemeinden entlang der Donau - auch Probleme mit der Trinkwasserversorgung. Die Bewohner wurden von der Gemeinde angewiesen, das Trinkwasser vor der Verwendung abzukochen. Das Einzugsgebiet der örtlichen Brunnen ist überflutet.
KURIER-Oberösterreich-Reporter Michael Petermair berichtet aus Goldwörth im Bezirk Urfahr-Umgebung: "Goldwörth ist vollkommen von der Umwelt abgeschnitten. 100 Bewohner wurden per Hubschrauber und Zillen in Sicherheit gebracht. Insgesamt 65.000 Sandsäcke wurden verlegt - zum Vergleich: 2002 waren es nur 10.000. In der Hochwasser-Region Puchenau-Goldwörth-Walding sind an die 1.000 Feuerwehrleute und Helfer im Dauereinsatz. Einsatzkräfte und Bewohner berichteten mir, dass man noch nie ein solch schlimmes Hochwasser erlebt habe. Der Donaupegel ist mittlerweile aber um 30 Zentimeter zurückgegangen, das Schlimmste hat man also hinter sich. Allerdings wird das ganze Ausmaß der Flutkatastrophe erst in den nächsten Tagen sichtbar. Die Helfer haben sich für die Aufräumarbeiten die ganze Woche freigenommen."
Der Hochwasserschutz in Krems-Stein ist laut Bezirksfeuerwehrkommando auf den Höhepunkt der Flut vorbereitet. Dieser wird wohl am heutigen Dienstagnachmittag erreicht. Der hohe Wasserstand soll bis in die Nachtstunden konstant bleiben. Die Schutzwand werde laufend kontrolliert.
Aufgrund der Prognosen könne ein Übertritt der Donau im Ortsteil Stein weiterhin nicht ausgeschlossen werden, so die Feuerwehr. Fahrten in das Hochwassergebiet sollten unbedingt unterlassen werden.
Das salzburgerische Hüttau hat es besonders stark erwischt. Diese Bilder haben uns eben erreicht.
Nicht nur die islamische Jugend Österreich hat einen Hilferuf gestartet, auch die türkische Kulturgemeinde ruft ihre Mitglieder auf, den Hochwasser-Opfern in Österreich beizustehen. "Nicht nur Mitglieder, sondern auch alle türkischen Vereine und türkischsprachigen Zeitungen sowie die über 350.000 Menschen aus der Türkei in Österreich, egal welchen Alters und Klein-, Mittel- und Großunternehmen werden aufgrund dieser große Flutkatastrophe gebeten, Hilfe zu leisten, materiell oder immateriell", so der Wortlaut in der Aussendung. Bisher hätten sich hunderte türkische Familien gemeldet, um zu erfahren, wie sie helfen können.
In Deutschland hat sich die Lage erneut zugespitzt: Im niederbayerischen Deggendorf waren die Wassermassen der Donau zu stark, ein Damm ist gebrochen. Das Wasser breitet sich nun dahinter aus. Betroffen seien zunächst nur einzelne Häuser. Im Laufe des Tages sollten nach Angaben eines Sprechers etwa 4000 Menschen ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Die KURIER-NÖ-Reporter Gilbert Weisbier und Jürgen Zahrl haben vor Ort in den niederösterreichischen "Hochwasser-Hotspots" Loiben und Mautern recherchiert. Nachzulesen unter Zittern in der Wachau, ob die Dämme halten.
Manche Passauer sprechen bereits von einem Jahrtausend-Hochwasser: An der Donau in der Drei-Flüsse-Stadt Passau wurde am Montagabend der höchste Pegelstand gegen 21.00 Uhr mit 12,89 Metern erreicht, wie das Bayerische Landesamt für Umwelt berichtet.
Bis Dienstagvormittag sank der Pegelstand auf 12,20 Meter. Damit fiel das aktuelle Hochwasser deutlich schlimmer aus als das von 1954 - damals erreichten die Fluten einen Höchstwert von 12,20 Metern. Nur im August 1501 gab es laut Nachforschungen des Wasserwirtschaftsamtes Passau mit etwa 13,00 bis 13,20 Metern einen noch höheren Pegelstand als jetzt.
Es geht nur um wenige Zentimeter. Wie in der Wachau steigen auch in den oö. Bezirken Perg und Urfahr-Umgebung die Pegel weiterhin an. Besonders gefährdet sind die Orte Grein, Goldwörth und Walding. Ob die Wassermassen über die Dämme steigen, entscheidet sich in den nächsten Stunden. Die Behörden befürchten das Schlimmste.
Ein Bild aus Grein:
Das Hochwasser bestimmt momentan auch die Debatten in den Sozialen Medien. Für Aufregung sorgt ein Posting der FPÖ Traismauer (NÖ). NÖ-Reporterin Julia Schrenk hat nachrecherchiert: Hochwasser: FPÖ sorgt für Eklat auf Facebook
Wenn Sie Hochwasseropfern helfen möchten: Ein Überblick über alle Spendenkonten (weiter runterscrollen).
Es wird knapp in der Wachau. Der Donau-Höchststand wird "ab 16.00 Uhr" erwartet, teilte der Hydrografische Dienst des Landes Niederösterreich Dienstagmittag mit. Der prognostizierte Wert beim Pegel Kienstock liege bei "10,80 bis 10,90 Metern" und damit vermutlich knapp unter jenem des August-Hochwassers 2002. Damals waren 10,90 Meter gemessen worden. Wenn die Prognose stimmt, wäre die Wachau mit einem blauen Auge davon gekommen.
"Keine größeren Überschwemmungen" meldet die MA 45 in Wien. Laut Prognose werden die Werte der Flut 2002 übertroffen. Gefahr besteht aber nach Aussagen der Behörden keine. Den Prognosen zufolge könnte der für Wien relevante Donau-Pegel Korneuburg 8,03 Meter bzw. eine Durchflussmenge von 10.900 Kubikmeter pro Sekunde erreichen. Dabei wurde auch betont, dass der Hochwasserschutz in Wien bis zu 14.000 Kubikmeter pro Sekunde bewältigen könne. Zum Vergleich: Der Normalwasserstand beträgt die Durchflussmenge 2.000 Kubikmeter pro Sekunde.
Allerdings stehen die Treppelwege auf der Donauinsel, die Gastromeilen Copa Cagrana (auf der "Festlandseite", Anm.) und Sunken City auf der Donauinsel unter Wasser. Auch der Donaukanal sei zum Teil über die Ufer getreten, etwa in einer A4-Unterführung stadteinwärts im Bereich der Stadionbrücke. Diese musste gesperrt werden. Die Lokale am Donaukanal seien momentan nicht betroffen - hier befinde sich das Wasser noch unterhalb des Kais.
Ein verheerendes Bild zeigt sich den Einsatzkräften nach wie vor in Ebensee im oö. Bezirk Gmunden. Zwar sank der Pegel des Traunsees, 50 Häuser stehen jedoch noch immer bis zu eineinhalb Meter Sorgen bereiteten den Einsatzkräften mehrere leck gewordene Öltanks in überschwemmten Kellern, aus denen immer wieder Öl austrat, das gebunden werden musste. Zudem drohten auf der Ostseite des Wimmersbergs Hangrutschungen unter Wasser, berichtet die örtliche Feuerwehr.
Die Dämme "wanken" auch in Wallsee im Bezirk Amstetten. Sie werden nun mit sogenannten "Big Packs" verstärkt, um einen Dammbruch zu vermeiden. Dazu kommt ab den Mittagsstunden ein Black Hawk-Hubschrauber des Bundesheeres zum Einsatz. Spitz auf Knopf steht es auch in Krems-Stein im Waldviertel, wie folgende Bilder zeigen.
Die Hochwassersituation hat sich nun auch in Klosterneuburg verschärft. Das Essl Museum schließt aus Sicherheitsgründen, auch die für heute Abend angesetzte Eröffnung der Ausstellung "Besucher" von Tim Eitel, international gefeierter Vertreter der "Neuen Leipziger Schule", ist abgesagt. Die Schau selbst werde zugänglich sein, sobald es möglich sei, die Vernissage soll am 18. Juni anlässlich der Eröffnung der Schau "Sommerbilder" nachgeholt werden, sagte Sammler Karlheinz Essl heute bei einem Pressegespräch, das im nahen Schömer-Haus stattfand.
Der nächste Wasserschub werde um 14.00 Uhr erwartet, so Essl. Bei Erreichen der Acht-Meter-Marke in Klosterneuburg würde der Parkplatz des Museums überflutet, an der Brücke bei der Zufahrt reichte das Wasser bereits am Vormittag knapp an die Straße heran. Das Haus selbst sei hochwassersicher um einen Meter höher geplant, das Depot geschützt, betonte Essl. Erstmals wurden allerdings alle ebenerdigen Öffnungen Museums verbarrikadiert.
Die aktuelle Situation in Klosterneuburg:
Gute und schlechte Nachrichten gibt es aus Deutschland zu vermelden: In den bayrischen Landkreisen Miesbach, Mühldorf am Inn, Erding, Berchtesgadener Land und Traunstein wurde der Katastrophenalarm aufgehoben. Die Pegelstände an den Flüssen gingen zurück. Auch im schwer getroffenen Passau hat sich die Lage beruhigt, das Schlimmste scheint überstanden.
Das Hochwasser verlagert sich nun allerdings in den Norden Oberbayerns. Betroffen sind die Landkreise Freising und Deggendorf. Weiter kritisch ist die Lage auch in Regensburg und im Raum Leipzig.
Mehr dazu unter Hochwasser: Leichte Entspannung in Deutschland
In Mautern an der Donau (NÖ), einem Hochwasser-"Hotspot" des heutigen Vormittags, sind die Feuerwehren gerade fieberhaft mit Löcherstopfen beschäftigt. In einer Hochwasserschutzwand ist über Nacht ein Leck aufgetreten. Eine Rohrdurchführung dürfte nachgegeben haben. Nun muss es mit zahlreichen Sandsäcken gestopft werden, berichtet KURIER-Reporter Jürgen Zahrl.
Eine Kleingartensiedlung wurde überflutet. Die Feuerwehr musste mit Großpumpen ausrücken. Laut Matthias Fischer vom Landesfeuerwehrkommando wurden 1.500 Kubikmeter Wasser pro Stunde über den Damm in die Donau zurückgepumpt. Die Lage sei unter Kontrolle.
Die oö. Landeshauptstadt Linz steht zum Teil unter Wasser, wie untenstehendes Video zeigt. Die Donau steht mittlerweile bei 9,17 Metern, Tendenz gleichbleibend. "Entspannung ist noch lange nicht in Sicht", sagte ein Mitarbeiter des Hydrografischen Dienstes des Landes. Im Verkehr gibt es bereits erste Behinderungen: Die Nibelungenbrücke und die Eisenbahnbrücke wurden gesperrt. Stau gibt es hochwasserbedingt auf der Derflingerstraße/Industriezeile und in der Hafenstraße/Gruberstraße.
Einzig in Schärding wurde weiter ein stark fallender Pegelstand gemessen, kurz nach 10.00 Uhr lag er bei 6,36 Metern. In Grein beträgt er 8,53 Meter. Die Pegelstände sollten dort im Lauf des Nachmittags zurückgehen. In Mauthausen stieg das Wasser nach wie vor - auf zuletzt 14,40 Meter. Der prognostizierte Höchststand von 14,80 Meter wurde dort für den Nachmittag erwartet.
Auch in Ungarn rüstet man sich für eine Rekordflut. Premier Orban hat nun für Teile seines Landes den Katastrophen-Notstand ausgerufen. Die Behörden könnten 8.000 Armeesoldaten, 8.000 Katastrophenschützer, 1.400 Wasserbau-Experten und 3.600 Polizisten mobilisieren. In Ungarn wird die Scheitelwelle des Hochwassers ab Mittwoch erwartet, am Wochenende dürfte sie Budapest erreichen. In mehreren Ortschaften entlang der Donau begannen die Behörden mit Vorbereitungen zur Aufstellung mobiler Schutzdämme.
"Es schwimmt alles, das ist ein einziger See" - erschreckende Nachrichten erreichen uns aus dem Mühlviertel. Im Bezirk Urfahr-Umgebung sind die Donau-Pegel über Nacht massiv angestiegen. In Walding retteten sich Menschen vor den Fluten auf Hausdächer. In Feldkirchen und Goldwörth mussten zahlreiche Gebäude evakuiert werden. Etwa 200 Menschen waren betroffen. Ein Damm, der in Ottensheim Probleme bereitet hatte, konnte hingegen gesichert werden.
In Schärding, das gestern massiv vom Hochwasser getroffen wurde, hat sich die Lage inzwischen etwas beruhigt. Nun ist das große Aufräumen angesagt: 250 Soldaten, 250 Feuerwehrleute und zahlreiche freiwillige Helfer sind im Einsatz. Eine 90-Jährige, die am Montag wiederbelebt werden musste, ist nach wie vor in kritischem Zustand. Das Haus der betagten Frau war per Auto nicht mehr erreichbar gewesen, die Feuerwehr hatte die Retter mit einer Zille hingebracht.
Einen Überblick über die Lage im Bezirk Urfahr-Umgebung bietet folgendes Video:
xNhd_FBKd8IProbleme meldet auch die voestalpine: In ihrem Linzer Stammwerk funktioniert die Energieversorgung nicht mehr einwandfrei. Das Wasser sei in der Nacht weiter angestiegen und nur mehr knapp unter der kritischen Marke gelegen, so Pressesprecher Peter Felsbach. Damit habe man nicht gerechnet. Da sich die Situation am Vormittag besserte und die Pegel etwas zurückgingen, musste die Produktion nicht zurückgefahren werden.
Gestern noch ein Sportplatz, heute ein Schwimmbad - ein Vorher-Nachher-BIld aus Weißenkirchen in der Wachau (NÖ).
KURIER-Reporter Wolfgang Atzenhofer war heute Vormittag in Kemmelbach an der Ybbs im Bezirk Amstetten unterwegs. Dort kämpft die Feuerwehr verbissen darum, mit mobilen Schutzdämmen einen Rückstau im Ybbsfluss aufzulösen.
Kollege Peter Draxler hat die aktuellen Pegelstände an der Donau in einer neuen Grafik zusammengefasst:
"Kein Limit" - ein Satz, den man von Maria Fekter eher selten hört. Die Bundesregierung wird im Bedarfsfall die Mittel des Katastrophenfonds aufstocken, sollte dies in Folge des aktuellen Hochwassers notwendig sein, erklärte die Finanzministerin vor Beginn des heutigen Ministerrats. Vizekanzler Michael Spindelegger pflichtete ihr bei, sagte aber, zunächst müsste das Schadensausmaß abgeklärt werden. Mehr zu den politischen Reaktionen auf die Hochwasserkatastrophe lesen Sie hier.
Wie wir aus Oberösterreich hören, steht die Gemeinde Goldwörth an der Donau (Bezirk Urfahr-Umgebung) völlig unter Wasser. Die Feuerwehr brachte 250 Bewohner mit Hubschraubern und Zillen in Sicherheit. Die Lage Im Bereich Goldwörth, Feldkirchen und Walding an der Donau im Mühlviertel hat sich mittlerweile dramatisch zugespitzt. die Pegel steigen "zum Teil massiv“, sagte Landesfeuerwehrkommandant Wolfgang Kronsteiner gegenüber dem ORF. Schuld daran könnte ein Rückstau im Bereich des Kraftwerks Ottensheim sein.
KURIER-Reporter Jürgen Zahrl war vergangene Nacht nochmals in Krems-Stein mit der Video-Kamera unterwegs. Der Donau-Pegel ist dort langsam weiter angestiegen. Die Messstation Kienstock meldete gegen 24 Uhr einen Pegelstand von 10,24 Meter. Die Feuerwehrleute in Krems kontrollierten regelmäßig den mobilen Hochwasserschutz entlang der Steiner Donaulände und nahmen auch Ausbesserungsarbeiten vor. Kleinere Löcher wurde mit Sandsäcken abgedichtet. Im Lauf des Vormittags dürfte es aber eng werden.
Wer heute mit dem Auto oder den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, braucht im ganzen Land einiges an Geduld. In Wien etwa ist nach einer Überflutung einer Brückenunterführung die Ostautobahn A4 gesperrt. Die Liste aller Straßensperren und Verkehrsbehinderungen finden Sie hier.
"Dann komme ich mit dem Kärcher – und es geht schon wieder.“ Die Wiener nehmen das Hochwasser relativ locker. Einen ausführlichen Überblick zur Hochwassersituation in der Bundeshauptstadt lesen Sie hier.
Ein paar Zahlen aus Niederösterreich übermittelt das Feuerwehrkommando. Während des aktuellen Hochwassers wurden bisher...
- 238 Menschen geborgen
- 380 Großpumpen und 220 Notstromaggregate sind derzeit in Verwendung
- 177 Feuerwehren mit rund 3.000 Mann sind derzeit im Bundesland im Einsatz
Österreichweit waren gestern zudem 800 Bundesheer-Soldaten mit 24 Hubschraubern in den Katastrophengebieten im Einsatz. Weitere 2000 Soldaten standen bereit. Dazu kommen 18.900 Feuerwehrmänner, 2200 Polizisten und 1000 Rettungskräfte – es ist dies eine der größten Hilfsaktionen, die das Land jemals gesehen hat.
In Wien ist die Hochwasserlage "beobachtungswürdig", erklärte die Feuerwehr Dienstagfrüh. Im Alberner Hafen seien Überschwemmungen möglich, sagte Berufsfeuerwehrsprecher Christian Feiler. Pro Stunde würde der Pegelstand der Donau um einen Zentimeter steigen. Zu einer Flutwelle würde es aber nicht kommen. Die Kapazitäten des Hochwasserschutzes an der Donauinsel dürften auch dieses Mal ausreichen und die erwarteten Wassermengen aufnehmen, meinte Feiler.
In Oberösterreich kam es wegen des Hochwassers zu einer Geburt im Rettungsauto, meldet die APA. Da das Rettungsauto wegen des Hochwassers nur sehr langsam voran kam, musste die Geburt des Mädchens im Rot-Kreuz-Wagen am Marktplatz stattfinden. Die Mutter und das Baby sind zum Glück wohlauf.
Mehr dazu unter Baby kam im Rettungsauto zur Welt
Die große Frage in Niederösterreich lautet heute: Halten die Dämme? Problem dabei: Nach den tagelangen Regenfällen und dem Hochwasser sind inzwischen viele Dämme aufgeweicht. Die Schutzwälle werden deswegen nun mit Tausenden Sandsäcken verstärkt, erklärte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando.
Laut Resperger werde es nach Erreichen des Scheitelpunktes der Donau - erwartet für Dienstagnachmittag - noch einige Zeit hohe Wasserstände geben. Mit dem Beginn der Aufräumarbeiten nach der Flut werde man in Niederösterreich daher wohl zuwarten müssen. Die Donau in Niederösterreich steht knapp vor ihrem Höchststand. Laut Prognose sollte mit 10,90 Metern beim Pegel Kienstock in der Wachau am frühen Nachmittag der selbe Wert wie beim August-Hochwasser 2002 erreicht werden. Kurz nach 8.00 Uhr wurden der Homepage des Landes zufolge 10,62 Meter gemessen.
Die Wetterprognose ist vage positiv - in Nieder- und Oberösterreich hofft man weiterhin, dass die Pegelstände nicht weiter steigen und dass die bisherigen Schäden nicht noch größer werden.
Hochwasser, Hochwasser, Hochwasser - und kein Ende in Sicht: Nach wie vor ist die Situation in einigen österreichischen Bundesländern prekär. Während in Tirol die Aufräumarbeiten begannen und in Salzburg nach einem ersten Durchatmen die Schäden sichtbar wurden, ist in Ober- und Niederösterreich noch keine Verschnaufpause möglich.
Die Wetterprognose für die kommenden Stunden verspricht auch nichts Positives für die betroffenen Regionen: Am Montag halten sich entlang der Alpennordseite weiterhin dichte Wolken und es regnet zeitweise - wenn auch mit deutlich geringerer Intensität als zuletzt. Der Höchststand der Donau wird für die frühen Morgenstunden erwartet. Die exakte Prognose dafür ist allerdings schwierig: Weil in Bayern Messgeräte ausgefallen sind, können für die Donau derzeit keine exakten Vorhersagen getroffen werden.
In drei Wochen findet das Donauinselfest statt - und der derzeitige Pegelstand der Donau in Wien ist noch nicht an seinem Zenit angelangt, glaubt man den Prognosen. ORF-Wettermann Markus Wadsak ist in der ZiB2 allerdings relativ zuversichtlich, dass das Fest trotz der schweren Regenfälle stattfinden kann, denn in Wien sei die Neue Donau als Entlastungsrinne für derartig große Wassermassen gerüstet.
Hilfsaufrufe kommen von überall - auch die muslimische Jugend bittet um Unterstützung bei den Aufräumarbeiten (mehr dazu hier). Auch um Spenden wird nach wie vor gebeten - hier nochmals eine Überblick über die Spendenkonten:
Caritas-Spendenkonten: Erste Bank, Kontonummer 01234560, Bankleitzahl 20111 sowie das PSK, Kontonummer 7.700.004, Bankleitzahl 60.000. Kennwort „Katastrophenfonds Österreich“.
Hilfswerk: Online-Spenden unter www.hilfswerk.at/spenden/online-spenden oder per Überweisung an die Erste Bank, Kontonummer 292 460 661/00, Bankleitzahl 20111.
Samariterbund: PSK, Konto-Nr. 00093028 745, Bankleitzahl 60000, Stichwort: „Hochwasserhilfe“.
Diakonie: Online-Spenden unter www.diakonie-katastrophenhilfe.at/spenden oder mittels Überweisung mit dem Kennwort „Hochwasser“, PSK, Kontonummer 2313300, Bankleitzahl 60000.
Land NÖ/Hypo Niederösterreich: Kontonummer 04455 014455, Bankleitzahl 53000. Stichwort: „Hochwasser 2013“.
Hilfe im eigenen Land: Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Kontonummer 12.200.002, Bankleitzahl 32000. Verwendungszweck: „Hochwasser“.
ORF: Kontonummer 400144001/00, Erste Bank, Bankleitzahl 20111, Stichwort: ORF-Hochwasserhilfe-Sofort.“
Die APA berichtet von einer Entspannung der Lage in Oberösterreich - vor allem in Schärding, wo das Wasser die Altstadt geflutet hat: Der Pegelstand sei am Abend laut Auskunft des Hydrografischen Dienstes des Landes Oberösterreich "massiv zurückgegangen". Kurz nach 21 Uhr sei er bei 10,22 Metern gelegen, am Nachmittag waren es noch 10,56 Meter. In Linz machte der Pegelstand zuletzt 9,09 Meter aus, in der Nacht sollte das Maximum von 9,20 erreicht werden.
Auch in Mauthausen war "noch ein gewisser Anstieg drinnen" - von aktuell 8,52 auf 8,80 Meter in der Nacht, so der Experte. In Grein lag der Pegelstand am Abend bei 14,07 Metern, seinen Höhepunkt sollte er am Dienstag gegen Mittag mit 14,80 Metern erreichen (siehe auch Grafik unten). Man setze die Hoffnung in rückläufige Tendenzen bei Zubringerflüssen Traun und Enns, erklärte der Mitarbeiter des Hydrografischen Dienstes. Ein Problem sei, dass derzeit keine zuverlässigen Prognosen aus dem benachbarten Bayern vorliegen würden.
In Grein gab es Evakuierungen. Sonst stellte sich im Bezirk Perg heraus, dass umfangreichere Maßnahmen vorerst wahrscheinlich nicht nötig sind, hieß es vonseiten des Landes. In Linz wurde die Steyreggerbrücke in beiden Fahrrichtungen für den Verkehr gesperrt. Der Bezirk Urfahr-Umgebung hatte mit großflächigen Überschwemmungen zu kämpfen. In Oberösterreich standen am Abend nach wie vor 250 Feuerwehren mit rund 5.000 Mann im Einsatz. Bisher wurden insgesamt 150.000 Sandsäcke ausgegeben. Zahlreiche Straßensperren waren nach wie vor aufrecht.
Die aktuellen Pegelstände laut Verkehrsministerium:
Die Verkehrslage in Österreich ist ob der Hochwassersituation nach wie vor angespannt - zahlreiche Strecken sind schwer passierbar oder gänzlich gesperrt. Einen Überblick darüber gibt der ÖAMTC hier.
In Deutschland spitzt sich die Lage auch weiter zu: Passau hat entschieden, die Trinkwasserversorgung vorerst einzustellen - mittlerweile kann die Stadt nicht mehr für die Sicherheit des Wassers garantieren. Mehr dazu und Bilder der Überschwemmungen in ganz Mitteleuropa gibt's hier.
Kollege Ronny Zieger ist derzeit in Tulln und befüllt Sandsäcke - sein Appell: " Wassereinbruch ins Tullnerfeld möglich. Derzeit heißt es abwarten.
Eine Entscheidung getroffen hat man indes in Stein an der Krems: Laut Krisenstab kommt es vorerst zu keinen Evakuierungen der Gemeinde; die Maßnahme war im Zusammenhang mit dem Donau-Hochwasser im Raum gestanden.
Die Hochwassersituation habe sich nicht verschlechtert, die Prognose eher verbessert. Der mobile Schutzdamm in Krems-Stein könnte im Fall der Fälle auch noch mit Sandsäcken verstärkt werden, so Denk. Die nächste planmäßige Sitzung des Krisentabes findet Dienstag früh statt.
"So schlimm wie diesmal war es noch nie“, sagt Christian Armstark - es ist bereits das dritte Hochwasser, das der Schärdinger miterlebt. Dieses Mal ist es für ihn allerdings aus mehrfachen Gründen schwierig: Während die Barockstadt unter Wasser steht, wird er Vater. „Sie liegt im zweiten Stock, dort ist es trocken. Die Hebammen sind informiert – wir haben sowieso eine Hausgeburt geplant. Wenn es zu kalt wird, müssen wir aber ins Spital“, sagt er. Einen Lagebericht aus Schärding finden Sie hier.
Das Verkehrsministerium informiert übrigens per SMS über die aktuellen Pegelstände - wer diesen Dienst in Anspruch nehmen will, kann sich hier informieren.
In Weißenkirchen in der Wachau ist Montagabend der hochwasserbedingte Zivilschutzalarm ausgelöst worden: 450 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, berichtete der ORF Niederösterreich. Die Donau habe einen Pegel erreicht, der entsprechend dem Alarmplan dazu zwinge, Evakuierungen vorzunehmen, sagte Bürgermeister Anton Bodenstein in der Sendung Niederösterreich heute. Alternativquartiere stünden zur Verfügung. Bodenstein zeigte sich im Interview auch optimistisch, dass der Hochwasserschutz den Wassermassen standhalten werde.
1,2 Millionen Sandsäcke mit einem Gesamtgewicht von 15.600 Tonnen - so lautet der derzeitige Stand an Hilfsmitteln gegen die Flutkatastrophe in Niederösterreich, führt Matthias Fischer vom Landesfeuerwehrkommando aus. Personell ist man am Limit: 2.800 Feuerwehrleute standen am Montag im Bundesland im Einsatz gegen die Flut; darin inkludiert waren laut Fischer auch inzwischen sechs Züge des Katastrophenhilfsdienstes. Derzeit ist man verhalten positiv, was die Lage an der Donau angeht: "Die Dämme halten", meint Fischer. In Krems-Stein seien für die Krone des mobilen Schutzdammes ebenfalls Sandsäcke vorbereitet. Das ist für den Fall, dass der Pegel in Kienstock tatsächlich auf knapp elf Meter steigen sollte. Als "positiv" vermerkte Fischer, dass die Pegel von Pielach, Traisen und Perschling im Laufe des Tages bereits sanken.
Wie es derzeit in Klosterneuburg aussieht, verdeutlichen die Bilder unserer Leserin Martina Vesely bestens - herzlichen Dank dafür. Wer Bilder aus anderen betroffenen Gebieten hat, die er gerne hier veröffentlichen möchte - bitte per Mail an newsroom@kurier.at schicken!
Das Land Niederösterreich reagiert auf die Hochwasserkatastrophe: Die Landesregierung wird in ihrer Sitzung am Dienstag auf Antrag von Landeshauptmann Pröll einen Rahmen von zehn Millionen Euro zur finanziellen Unterstützung der Hochwasseropfer beschließen. Das sei „ein erster Schritt“, betonte Pröll nach einem Lokalaugenschein in Melk. Mit dem Beschluss wolle man vorsorgen, dass so rasch wie möglich mit den Auszahlungen begonnen werden könne. Gemeinsam mit Landesrat Stephan Pernkopf und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner machte sich der Landeshauptmann in Melk ein Bild der aktuellen Lage. Vor rund drei Monaten war in der Stadt in der Wachau mit der Errichtung des Hochwasserschutzes begonnen worden. Die Flut kam jedoch „ein halbes Jahr zu früh“.
Im Blick auf den weiteren Verlauf des Hochwassers sprach Pröll von einer „Zitterpartie“, vor allem in Krems-Stein. Die Donau-Flut werde an die Größenordnung jener vor elf Jahren herankommen. Der Landeshauptmann: „Es zeigt sich, wie wichtig es war, dass wir nach 2002 rasch mit den entsprechenden Maßnahmen begonnen haben.“
Neuigkeiten aus Bayern: Wegen der Hochwassergefahr hat die Justizvollzugsanstalt Passau am Montag rund 60 Gefangene verlegen müssen - 35 Häftlinge kamen nach Straubing, 24 nach Landshut, wie das Bayerische Justizministerium mitteilte. Ein Gefangener, dessen Entlassung ohnehin einen Tag später anstand, konnte vorzeitig gehen.
Emmersdorf bei Melk hat es besonders schwer erwischt, wie diese Bilder zeigen. Der Bundes-Feuerwehrverband meldet indes, dass insgesamt 18.900 Einsatzkräfte in ganz Österreich im Einsatz sind - laut ihrer Einschätzung könne man in Vorarlberg und Tirol bereits von einer Entspannung der Lage sprechen, in Salzburg und Oberösterreich seien aber noch immer stark betroffen. "Die Feuerwehrkräfte in Salzburg werden mittlerweile von Kräften und Gerätschaften aus der Steiermark unterstützt."
Gute Nachricht für Bahnreisende: Die Verbindung Innsbruck-Kufstein-München ist bis auf Weiteres wieder in Betrieb. Der Abschnitt Kufstein - Kiefersfelden ist aus Sicherheitsgründen allerdings nur bei Tageslicht und mit 30 km/h befahrbar, erklärten die ÖBB in einer Aussendung.
Die Korridorstrecke Salzburg-Kufstein über Rosenheim ist wegen des schweren Hochwassers in Bayern aber voraussichtlich noch eine Woche unterbrochen. Die ÖBB haben nun einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Die erste Abfahrt in Salzburg erfolgt um 17.50 Uhr, die erste Abfahrt in Kufstein um 20 Uhr, jeweils am Bahnhofsvorplatz.
Schlamm, überall nur Schlamm: in Salzburg und Tirol haben am Montag die Aufräumarbeiten nach dem verheerenden Hochwasser begonnen. "Die Lage entspannt sich langsam, von einem Normalzustand sind wir aber noch weit entfernt", so Norbert Altenhofer vom Referat Katastrophenschutz des Landes Salzburg. Aber nur ein paar Tropfen reichen, um Hangrutschungen und Murenabgänge auszulösen.
Auch im Tiroler Unterland haben die Aufräumarbeiten begonnen. Den Feuerwehrleuten bot sich vor allem im arg getroffenen Ort Kössen ein verheerendes Bild. Der Ort im Bezirk Kitzbühel war am Sonntag weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten und ohne Stromversorgung. Hunderte Häuser stehen nach wie vor unter Wasser. Die Bewohner wurden zum Teil mit Hubschraubern oder von der Wasserrettung in Sicherheit gebracht. Beispielsweise musste ein querschnittsgelähmter Mann, der in seinem Haus vom Hochwasser eingeschlossen war, vom Rettungshubschrauber "Christophorus 4" mittels Tau geborgen werden. Er wurde in das Krankenhaus Kufstein geflogen.
Auch die ÖVP zog sich heute die Gummistiefel an: Vizekanzler Michael Spindelegger hat Montagnachmittag den Bezirk Perg in Oberösterreich besucht, um sich gemeinsam mit seinen Parteikollegen LH Josef Pühringer und LH-Stv. Franz Hiesl ein Bild von der Hochwassersituation zu machen.
Er sei bereits seit dem Wochenende in Kontakt mit seinen Kollegen aus Bayern, Ungarn und der Slowakei, so Spindelegger. Gemeinsam werde man den europäischen Solidaritätsfonds anrufen, um für die betroffenen Gebiete rasche Hilfsmaßnahmen sicherstellen zu können. "Der Regen mag abklingen, doch von Entwarnung kann noch keine Rede sein. Wir sind noch nicht über dem Berg", erklärte der Vizekanzler. "Die Lage ist kritisch, aber der Machlanddamm hat sich bewährt, denn sonst stünden ganze Gemeinden wie zum Beispiel Mauthausen, Saxen oder Mitterkirchen unter Wasser", so Pühringer und Hiesl. Sie hoffen, dass auch Grein unter der Grenze bleibt.
"Wir müssen halt unsere Fenster zu Haustüren umfunktionieren" - in Schärding reagiert momentan der Galgenhumor. Den Situationsbericht von KURIER-Oberösterreich-Redakteurin Raffaela Lindorfer lesen Sie hier.
Der Donau-Pegel Kienstock in der Wachau hat mittlerweile die Zehn-Meter-Marke erreicht. Bis Dienstag soll die Donau bei Kienstock laut Prognose sogar auf 10,95 Meter steigen. Das wären fünf Zentimeter mehr als der beim Hochwasser am 14. August 2002 festgestellte Pegelhöchststand.
Die gute Nachricht zum Tag: Zwar werden die Donaupegel noch bis Dienstagnachmittag steigen, die Wetterlage entspannt sich aber allmählich. Das hartnäckige Tief zieht langsam nach Osten ab und lässt allmählich auch wieder die Sonne zum Zug kommen. "Einen Haken gibt es aber dabei: Die Luft bewegt sich ab Wochenmitte nur noch wenig und wird über dem nassen Boden immer wieder angefeuchtet, sodass lokale Schauer und Gewitter entstehen. Diese ziehen dann nur sehr langsam weiter und können punktuell erneut große Regenmengen bringen", berichtet der Wetterdienst UBIMET. Allerdings sollten diese nicht so intensiv wie jene vom Wochenende ausfallen.
"Im Dreiländereck Tirol, Bayern, Salzburg kamen binnen drei Tagen bis zu 350 Liter pro Quadratmeter vom Himmel, der Großteil vom Samstag- bis zum Sonntagabend“, erläutert Clemens Teutsch, Meteorologe bei UBIMET. "Damit fiel von Donnerstag bis Sonntag örtlich mehr Regen, als normalerweise im ganzen Mai und Juni zusammen".
Der Osten Deutschlands kämpft mit den schlimmsten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. Tausende Haushalte sind ohne Strom.
Auch in Korneuburg (NÖ) ist es am Montag zu hochwasserbedingten Evakuierungen gekommen. 60 Bewohner mussten auf Veranlassung der Polizei die Werft-Siedlung verlassen, berichtete die Feuerwehr. Zuvor war eine ältere Frau per Zille geborgen worden.
Bereits gegen Mittag gab es eine Menschenrettung im Bereich Tuttendörfl. Eine Bewohnerin eines Hauses nahe des Agrarspeichers hatte bis dahin trotz Hochwasserwohnung den Gefahrenbereich nicht freiwillig verlassen wollen, so die FF Korneuburg. Sie wurde letztlich gemeinsam mit Beamten der Polizei „überredet". Neben dem notwendigsten Hab und Gut musste auch eine Hauskatze mittels Feuerwehrzille vor den Fluten in Sicherheit gebracht werden.
Road to nowhere in Oberösterreich: Der Sprecher von Außenminister Michael Spindelegger, Alexander Schallenberg, hat auf Twitter ein gruseliges Bild aus Mitterkirchen im Machland (Bezirk Perg) gepostet. An den oö. Hochwasser-Brennpunkten Grein, dem Inneren Salzkammergut und Schärding ist in den kommenden Stunden das große Zittern angesagt. Die Dämme stoßen an ihre Grenzen.
Kollege Stefan Probst hat eindrucksvolle Bilder vom Hochwasser in den Nachbarländern gesammelt. Die Bildergalerie finden Sie hier.
Neue Wasserstandsmeldung aus Oberösterreich: Die Hochwassersituation wird sich laut Hydrografischem Dienst des Landes erst Dienstagnachmittag entspannen. Seit Montagvormittag bis kurz nach 15.00 Uhr war der Pegelstand in Schärding von 10,20 auf 10,56 Meter gestiegen, in Linz von 8,55 auf 8,77 Meter, in Mauthausen von 8,40 auf 8,44 und in Grein von 13,19 auf 13,72.
Das Kunstmuseum Lentos hat unterdessen auf Facebook ein beeindruckendes Video vom Hochwasser in Linz veröffentlicht:
In Schärding sei der Höhepunkt erreicht, man erwarte in den kommenden Stunden einen leichten Rückgang. In Linz wurde die Spitze mit einem maximalen Stand von 9,20 Metern für die frühen Abendstunden prognostiziert. Der mobile Hochwasserschutz im Stadtteil Urfahr halte auf jeden Fall, hieß es. In Mauthausen wurde ebenfalls für den Abend der Höchststand mit knapp 8,80 Metern erwartet. In Grein dürfte das Maximum mit 14,80 Metern Dienstagvormittag erreicht werden.
Die historische Altstadt von Passau steht völlig unter Wasser. Wie das Hochwasser über die Ufer klettert, kann man in diesem eindrucksvollen GIF-Bild betrachten. Auch auf YouTube gibt es einige interessante Zeitraffer-Videos.
Inzwischen hat sich auch die Politik zu Wort gemeldet. Bundeskanzler Faymann (SPÖ) versprach bei einem Besuch in Ebensee den Hochwasseropfern schnelle und unbürokratische Hilfe. "Der Dank gilt hier vor allem den Feuerwehren, der Polizei, den Soldaten des Bundesheeres und den vielen Freiwilligen, die rund um die Uhr im Einsatz sind", sagte Faymann. Verteidigungsminister Klug versicherte, dass das Bundesheer die nötige Manpower und die Ausrüstung habe, um gemeinsam mit den Feuerwehren Schutz und Hilfe zu leisten.
Durch das Hochwasser kommen auf viele Betroffene hohe Kosten zu. Grundsätzlich ist Katastrophenhilfe Ländersache. Für Privatpersonen verspricht aber auch der Katastrophenfonds des Bundes rasche und unbürokratische Hilfe. Der Antrag auf Unterstützung ist direkt bei der Gemeinde zu stellen. Zudem besteht für Hochwasseropfer die Möglichkeit auf Förderungen durch den Familienhärteausgleich und den Solidaritätsfonds der Europäischen Union (EUSF). Gewerkschaftsmitglieder können zudem Mittel aus dem ÖGB-Katastrophenfonds beantragen.
Mehr dazu auf den Seiten des Bundesministeriums für Finanzen.
Verkehrstechnisch geht in Oberösterreich, Salzburg und Tirol weiterhin nur wenig. Laut ÖAMTC sind mehr als 100 Verbindungen unpassierbar. Einen Überblick über aktuelle Straßensperren finden Sie unter kurier.at/verkehr
Noch immer keine Besserung in Sicht in Schärding (OÖ): In fast 30 Häusern im flussnahen Zentrum der Stadt reicht das Wasser bis an den ersten Stock heran. Strom, Wasser und Kanal - alles ist außer Betrieb. Die Feuerwehr brachte die Hochwasser-Opfer mit Booten in Sicherheit. "So etwas wie jetzt habe ich in den 40 Jahren in dieser Wohnung noch nicht erlebt", berichtet ein Betroffener. Ein Flutopfer musste reanimiert werden.
Viele Bewohner hatten ihre Häuser aber bereits gestern verlassen. Einige wollten ihre Zuhause aber partout nicht verlassen. "So schnell macht man sich nicht aus dem Staub", so eine Pensionistin. "Wir haben bis zuletzt gehofft, das sich die Lage beruhigt. Aber wenn Strom, Wasser und Kanal ausfallen und man nur noch durchs Fenster kann, geht halt ohne Hilfe nichts mehr."
In Passau gibt es mittlerweile nicht einmal mehr frisches Wasser - die Trinkwasserversorgung musste wegen drohender Verunreinigung abgestellt werden. Frisches Wasser gibt es nur noch für das Krankenhaus. Erwartet wird, dass die Restmengen in der Stadt noch im Laufe des Montags verbraucht werden.
In Salzburg wird gerade das ganze Ausmaß der Schäden sichtbar. Besonders betroffen ist vor allem das Saalachtal, wo viele Bauern vor dem Nichts stehen. Rund 600.000 Kilo Heu sind zerstört, auf den Felder liegen große Steine, Treibholz und große Mengen Schlamm. "Das ist so ziemlich das Schlimmste, was einem passieren kann", sagte ein Sprecher von Agrar-Landesrat Sepp Eisl.
Wer sich selbst als Hochwasser-Helfer betätigen möchte, kann sich bei der Freiwilligen-Plattform des Österreichischen Roten Kreuz und ORF-Radio Ö3, dem "Team Österreich", melden. Mehr Infos dazu unter http://teamoesterreich.at/
In Melk ist die Situation unter Kontrolle, berichtet Bürgermeister Thomas Widrich. "Die Einsatzkräfte und die Stadt haben die Situation unter Kontrolle und sind für einen Hochwasserfall wie im Jahr 2002 gerüstet". Zu Mittag stand der Hauptplatz zur Hälfte unter Wasser, die B1 war komplett überflutet. Die örtlichen Einsatzkräfte wurden von neun anderen Feuerwehren und einem Katastrophenhilfszug unterstützt.
Die Seniorenwohnhausanlage "Senior Sozial" musste in den Vormittagsstunden evakuiert werden. 20 Personen wurden von der Feuerwehr und vom Roten Kreuz in Sicherheit gebracht.
Auch in den Nachbarländern Deutschland und Tschechien kämpfen Tausende Einsatzkräfte gegen das Hochwasser. In Passau (Bayern hat die Donau am Montag die historische Höchstmarke von 12,50 Metern erreicht. Mehr zur Hochwasser-Situation außerhalb von Österreich lesen Sie hier.
Eine Zusammenfassung der aktuellen Lage in Video-Form.
Weiterhin sehr schwierig ist die Situation für Bahnreisende. So ist zum Beispiel die Brennerbahnstrecke nach einer Zugentgleisung durch eine Mure gesperrt. Zumindest der Zugverkehr entlang der Weststrecke zwischen Wien und Salzburg wurde am Vormittag wieder hergestellt. Reisen über Salzburg Richtung Westen sollte man heute jedoch nicht unternehmen: Auf der wichtigen Korridorstrecke Salzburg-Kufstein über Rosenheim war vorerst kein Verkehr möglich.
Bei den ÖBB rechnet man mit Infrastrukturschäden in der Höhe von "zig-Millionen". "Unser Fokus liegt derzeit darauf, den Bahnverkehr in Österreich so rasch wie möglich wieder herzustellen. Daran arbeiten seit gestern Hunderte ÖBB Mitarbeiter mit Hochdruck", betont ein Sprecher der Bundesbahnen.
Die ÖBB hat angekündigt, Fahrgäste, die aufgrund von Überschwemmungen oder Betriebseinstellungen ihre Reise nicht wie geplant antreten konnten, zu entschädigen. Reisende, die ihre Reise gestern nicht durchführen konnten oder gestrandet sind, erhalten 100 Prozent des Fahrpreises zurückerstattet. Fahrgäste, die in Kasernen (Salzburg) und Zügen übernachten mussten, erhalten einen 30 Euro Reisegutschein. Kunden werden gegen Vorlage ihres Tickets direkt an den ÖBB Personenkassen entschädigt.
Aktuelle Informationen zum Bahnverkehr und Streckenunterbrechungen der ÖBB finden Sie hier.
In Krems (NÖ) bereiten sich die Einwohner auf das Schlimmste vor. Es geht die Angst um, ob der Hochwasserschutz ausreicht. Gastwirte machen dicht, Geschäftsleute räumen ihre Läden aus. Freiwillige schaufeln Sandsäcke. KURIER-Redakteur Jürgen Zahrl berichtet über die Situation vor Ort: Zum Artikel
Das Hochwasser zieht vielerorts auch Schaulustige an. In Wösendorf in der Wachau wurde nun eine Webcam installiert, damit sich Betroffene sicher über den Pegelstand der Donau informieren können. Link: www.kbit.pro
Betroffene aus Högmoos (Gemeinde Taxenbach) im Salzburger Pinzgau berichten.
Das Hochwasser hat bisher zwei Menschenleben gefordert. Ein 58-jähriger Vorarlberger, nach dem seit Sonntag gesucht wurde, ist am Montag tot im Koblacher Kanal in Mäder (Bezirk Feldkirch) aufgefunden worden. Der Mann hatte am Samstagabend eine Feier besucht, von der er nicht nach Hause zurückkehrte.
Am Sonntag hatte es bereits ein Todesopfer in Salzburg zu beklagen gegeben: Ein 61-jähriger Landwirt war nach einem Murenabgang in St. Johann im Pongau ums Leben gekommen.
Im Pinzgau werden zudem zwei Personen vermisst. Ein 48-jähriger Landwirt und eine 19-jährige Frau waren in Taxenbach von einer Mure mitgerissen worden. Die Suche ist am Montag fortgesetzt worden.
Aktuelle Nachrichten erreichen uns aus der Landeswarnzentrale in Tulln (NÖ): „Wir liegen jetzt leicht unter der Prognose“, sagte Landesrat Stephan Pernkopf am Montag nach der Sitzung des Landeskrisenstabes. Im Zentrum der Beratungen in der Landeswarnzentrale in Tulln stand der gesamte Donauraum mit besonderem Augenmerk auf der Wachau. Nach derzeitigen Berechnungen würden wohl die Werte des Hochwassers von 2002 nicht erreicht.
„Aber das sind Berechnungen. Unsere Alarmpläne bleiben auf eine 100-jährliches Hochwasser ausgerichtet und sind voll aufrecht“, versicherte Pernkopf. Bei den aktuellen Berechnungen waren die nö. Experten übrigens weitgehend auf sich gestellt. Aufgrund technischer Probleme wurden am Montagvormittag keine Prognosewerte mehr aus Bayern gemeldet. „Wir haben also zu einfacheren Prognosemodellen gegriffen“, sagte Landeshydrologe Christian Labut Montagmittag. Nach wie vor sei man für ein 100-jährliches Hochwasser gerüstet. „Wir haben aber die berechtigte Hoffnung, dass diese Werte nicht ganz erreicht werden“, so Labut. Die Pegelhöchststände erwartete Labut bis Dienstagvormittag.
Caritas, Diakonie und der ORF haben für die Opfer des schweren Hochwassers Spendenkonten eingerichtet:
Caritas
Kontonummer 01234560, Bankleitzahl 20111 sowie das Spendenkonto der PSK, Kontonummer 7.700.004, Bankleitzahl 60.000. Das Kennwort ist "Katastrophenfonds Österreich".
Diakonie
Gespendet werden kann online unter www.diakonie-katastrophenhilfe.at/spenden oder via Überweisung mit dem Kennwort "Hochwasser", PSK, Kontonummer 23 13 300, Bankleitzahl 60 000.
ORF
Spenden wurden unter der Kontonummer 400 144 001/00 bei der Erste Bank, Bankleitzahl 20111 erbeten.
In Spitz in der Wachau herrscht Montag Vormittag fast gespenstische Ruhe hinter den mehr als drei Meter hohen Schutzwänden, berichtet KURIER-Reporter Gilbert Weisbier. Nur ganz wenige Neugierige bestaunen die Konstruktion.
Im Spitzer Ortsteil Hinterhaus, der bisher immer der erste überflutete war, sind die Menschen in gespannter Ruhe. "Die Hochwasserschutzwand wird sicher ausreichen", sagen die Brüder Josef und Walter Nothnagl. Sie haben aus einer in einer Garage untergebrachten Werkstatt nur die teuren Maschinen ausgeräumt. Den Rest lassen sie drin - im Vertrauen, dass das neu errichtete Schutzbauwerk hält. Ohne die Wand stünde der Ortsteil schon längst wieder rund eineinhalb Meter unter Wasser. Die Wand ist dicht, nur an ganz wenigen stellen tröpfelt etwas Wasser durch.
Die Hochwassereinsätze der Feuerwehr in Niederösterreich haben am Montag auch den Bezirk Bruck a.d. Leitha erreicht. In Bad Deutsch Altenburg wurden 30.000 Sandsäcke verlegt.
Unverändert prekär blieb die Lage in Krems-Stein, wo laut dem Sprecher etwa 2.000 Menschen leben. Sogar eine Evakuierung sei angedacht. Eine diesbezügliche Entscheidung stand am frühen Nachmittag noch aus.
Ein Hotspot im Bundesland blieb Melk, wo die Altstadt unter Wasser stand. In der Au in Kritzendorf in der Gemeinde Klosterneuburg (Bezirk Wien-Umgebung) mussten am Montag zwei Personen per Zille gerettet werden. Bereits am Sonntagabend war der Aufruf ergangen, die Häuser zu verlassen. In Kritzendorf gebe es außerdem laufend Tierrettungen, berichtete Nittner.
Weitere Einsätze der Feuerwehr an der Donau konzentrierten sich u.a. auf Ardagger, St. Pantaleon und Wallsee im Bezirk Amstetten, auf Dürnstein im Bezirk Krems und auf die Wachau allgemein.
Während Niederösterreich noch das Schlimmste bevorsteht, haben anderswo bereits die Aufräumarbeiten begonnen. Vielerorts bot sich den Einsatzkräften aber ein verheerendes Bild, zum Beispiel in Kössen im Bezirk Kitzbühel oder in Oberndorf im Salzburger Flachgau. In Kössen konnte zumindest die Stromversorgung bis Mittag wieder weitgehend wieder hergestellt werden.
"Dieses Hochwasser geht an ein 100-jährliches Ereignis heran. Nicht nur wegen der Salzach, sondern auch wegen der Zuflussgewässer im Hinterland", sagt der Oberndorfer Bürgermeister Peter Schröder.
Mitteleuropa im Ausnahmezustand: Die heftigen Regenfälle der vergangenen Tage haben Österreich, Deutschland und Tschechien in den Ausnahmezustand versetzt. Hierzulande hat sich der Hochwasser-Schwerpunkt Richtung Osten verlagert. Tausende Menschen zittern in den Gemeinden und Bezirken an der Donau vor einer Jahrhundertflut - möglicherweise noch schlimmer als jene im Jahr 2002. Während die Feuerwehren fieberhaft mit Hochwasserschutzarbeiten beschäftigt sind, steigt der Pegel der Donau weiter an. Angespannt bleibt die Situation auch in Salzburg, Oberösterreich und im Tiroler Bezirk Kitzbühel.
Die wichtigsten Entwicklungen der letzten Stunden:
- In Niederösterreich konzentrieren sich die Einsatzkräfte momentan auf die Regionen Ybbs, Melk und Krems. Dort steigen die Donau-Pegel weiter dramatisch an. Die Altstadt von Melk ist teilweise überschwemmt, "Land unter" heißt es auch in St. Valentin (Bezirk Amstetten). Die Hochwasserspitze wird für Dienstagvormittag erwartet.
- Noch dramatischer stellt sich die Situation in den Nachbarländern dar. In Deutschland riefen mehrere Städte in Bayern und Sachsen Katastrophenalarm aus. Auch in Tschechien ließ starker Dauerregen Bäche und Flüsse über die Ufer treten. Es gibt bereits zwei Tote und drei Vermisste.
- Auch in Oberösterreich kämpft man mit einer Rekord-Flut. Extrem angespannt ist die Situation in Schärding: Dort haben bereits einige hundert Menschen wegen Überschwemmungen ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Die Stadt stellte Wohnungen zur Verfügung, um die kommenden Tage zu überbrücken.
- Im Bundesland Salzburg hat sich die Hochwassersituation in der Nacht auf Montag leicht entspannt. Die Pegelstände der Flüsse gehen überall zurück, teilweise sogar stark. Immer noch werden im Pinzgau zwei Personen vermisst, und zwar ein Bauer, der mit seinem Traktor in einen Bach gestürzt war, und eine Frau, die mit einem Auto in einen Bach geraten war.
- Der Straßen- und Bahnverkehr ist in den Hochwasserregionen massiv beeinträchtigt. Die Brennerbahnstrecke ist nach einer Zugentgleisung gesperrt. Auch auf der Westbahn müssen Fahrgäste mit Verzögerungen rechnen. Der am Sonntag von der Umwelt abgeschnittene Salzburger Pinzgau hingegen war am Montag über die Gerlos wieder erreichbar.
- Hochwasser-Entwarnung gibt es in Vorarlberg, Wien und der Steiermark.
Eine ausführliche Zusammenfassung der Hochwasser-Entwicklungen finden Sie hier.
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Einen Überblick über die Verkehrslage gibt es hier.
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