Klimaforscher: Sturzfluten wie in Hallein werden öfter auftreten

SALZBURG: UNWETTER - ZIVILSCHUTZALARM IN HALLEIN / AUFRÄUMUNGSARBEITEN
Alexander Eisenmann rettete zwei Menschen aus den Wassermassen - und riskierte sein eigenes Leben.

„Ich bin mit den Nerven runter.“ Ein dramatisches Wochenende mit gerade einmal vier Stunden Schlaf liegt hinter Alexander Eisenmann, als ihn der KURIER am Montag telefonisch erreicht.

Ein Wochenende, an dem der wild gewordene Kothbach das Haus des Salzburgers in Hallein überschwemmt hat. Und an dem der 48-Jährige selbst zwei Nachbarn aus den Fluten gerettet und dabei sein eigenes Leben riskiert hat.

Es ist 15 Minuten vor 20 Uhr, als der Familienvater am Samstag nach Hause kommt. Es regnet stark. Und darum geht der Blick routinemäßig direkt zum am Haus vorbei laufenden Kothbach, der da noch weit unter Uferkante verläuft. „Immer bei Hochwasser bin ich einer der Hauptbetroffenen“, erklärt Eisenmann.

Gegen 20 Uhr geht der Kothbach über und kracht als Sturzflut durch die Stadt. Der Familienvater läuft vom ersten Stock runter, watet bereits durch einen halben Meter Wasser. Er versucht noch, mit seinem Sohn die Tür zu sicher, als der ruft: „Du Papa, da treibt jemand ab.“ Das Video von dem, was dann passierte, ging viral. Ein Ehepaar – Nachbarn von Eisenmann, die einen Imbiss betreiben– wird vom Wasser mitgerissen. Der 48-Jährige stürzt zu Hilfe, verliert selber den Boden unter den Füßen. Gemeinsam schaffen die drei es, sich aus der Strömung in einen Innenhof zu retten.

Wenn das nicht gelungen wäre? „Da wären wir nie im Leben lebend rausgekommen.“ Das sei ihm auch klar gewesen. Aber: „Ich habe ganz kurz entschieden, da muss ich helfen.“

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