"Ausgelassen feiern": Kitzloch sorgt mit Après-Ski-Homepage für Wirbel

In Ischgl war das Apres-Ski der Motor der Virusausbreitung
Auf ihrer Internetseite wird die Bar noch mit "Ausgelassen feiern und hemmungslos tanzen" beworben. Ein Fehler, sagt der Wirt.

Das "Kitzloch" in Ischgl ist vielleicht die berühmteste Bar im deutschsprachigen Raum. Im März hatte sich das Lokal als Ausgangspunkt für Covid-19-Infektionen von unzähligen Gästen entpuppt. Die Mitarbeiter des Lokals waren die ersten vor Ort positiv getesteten Fälle.

Seit einigen Tagen wirbt "Kitzloch"-Chef Bernhard Zangerln auf seiner Facebook-Seite mit der Wiedereröffnung seines Lokals am 25. November. Und bittet um Reservierungen auf seiner Homepage. Die hat allerdings am Donnerstag für Wirbel und Empörung in sozialen Onlineforen gesorgt.

Denn während die Touristiker von Ischgl vor wenigen Tagen einmal mehr betonten, den Partytourismus eindämmen und in der kommenden Saison vor allem auf Sicherheit setzen zu wollen, sieht auf der "Kitzloch"-Seite alles noch so aus, als hätte es den Corona-Ausbruch nie gegeben.

Da sind Bilder von ausgelassenem Après-Ski-Treiben zu finden, das wie folgt beworben wird: "Ausgelassen feiern und hemmungslos tanzen." Beides ist in diesem Pandemie-Winter freilich ausgeschlossen. Einen Hinweis auf Sicherheitsvorschriften suchte man zunächst vergeblich. Erst nach einem Bericht von Puls24 wurde die - ansonsten unveränderte Seite - um einen solchen ergänzt.

"Ausgelassen feiern": Kitzloch sorgt mit Après-Ski-Homepage für Wirbel

Kitzloch-Wirt Bernhard Zangerl nach Ende der Quarantäne von Ischgl im heurigen Frühjahr

"Das wird natürlich noch geändert. Es wäre vielleicht gescheiter gewesen, das gleich zu machen", sagt Kitzloch-Chef Zangerln zum KURIER. Bei der Internetseite handle es sich noch um die alte Version. Dass dieser Auftritt nach dem Ischgler Corona-Desaster verstörend wirken kann, sieht er auf Nachfrage ein: "Wir werden in nächster Zeit besser aufpassen."

Auf die Partybilder angesprochen sagt Zangerl aber auch: "Wir schämen uns nicht dafür, dass wir die letzten Jahre Apres Ski gemacht haben. Dass das heuer nicht so ablaufen wird, ist aber natürlich klar."

 

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