Impfungen: Wo der Aufholbedarf am größten ist

Impfungen: Wo der Aufholbedarf am größten ist
Ab Februar gilt die Impfpflicht. Im Osten Österreichs ist die Impfbereitschaft höher, als im Westen. Eine Übersicht nach Ländern, Bezirken, Gemeinden.

Am Sonntag wurde von der Regierung der Gesetzesentwurf für die allgemeine Impfpflicht in Österreich vorgestellt. Das Gesetz gilt ab Februar.

In einer ersten Phase, bis 15. März, sollen Menschen, die der Impfung skeptisch gegenüberstehen, informiert und überzeugt werden. In Phase Zwei wird die Impfpflicht dann kontrolliert. Kann man keinen Impfnachweis vorlegen, wird gestraft - mit bis zu 600 Euro. Danach ist eine dritte Phase geplant, je nachdem, ob der Impffortschritt weit genug vorangeschritten ist. 

Alle Details zur Impfpflicht finden Sie hier:

 

Kanzler Karl Nehammer betonte, dass in Österreich zu viele Menschen nicht geimpft seien, um wieder in Freiheit leben zu können. "Wir sind eine Gemeinschaft, und wenn es um die Sicherheit der Gemeinschaft, geht es ums Gemeinwohl, und dafür sind wir alle verantworlich." 

"Die Impfung schützt, sie schützt uns und sie schützt auch unsere Mitmenschen", unterstrich Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein einmal mehr die Wirksamkeit der Impfung. "Je mehr Menschen geimpft sind, desto weniger Menschen sterben an der Pandemie." 

Das Risiko, mit Symptomen an Corona zu erkranken, wird durch die Schutzimpfung erheblich reduziert. 23 von 100 Menschen in Österreich können sich und ihre Mitmenschen mit der Impfung vor Corona schützen. Nur eine von 100 Personen, die alle empfohlenen Impfdosen erhalten haben, erkrankt an Covid. 

Die generelle Effektivität der Impfung gegen Spitalsaufenthalte auf Intensivstationen beträgt 93 Prozent. 78 Prozent aller symptomatischen Erkrankungen treten in der Gruppe der ungeimpften Bevölkerung auf.

Aktuell sind 72 von 100 Österreichern immunisiert. Bis dato wurden in Österreich  17.100.230 Impfdosen verabreicht. 6.691.321 (74,91% der Gesamtbevölkerung sowie 78,73% der impfbaren Bevölkerung) entfallen auf die erste Dosis, 6.319.635 haben den zweiten Stich bekommen, geboostert wurden 4.089.274 Personen. In den letzten sieben Tagen wurden 323.755 Dosen verimpft. 

Fünf von 100 Österreichern können sich aufgrund ihres Alters (0-4 Jahre) oder aus medizinischen Gründen aktuell nicht impfen lassen.

Kein Impfstoffmangel

Lang vorbei die Zeiten, dass die Impfwilligkeit hoch und die Verfügbarkeit von Impfstoffen gering war. 27,2 Millionen Impfdosen wurden bis dato nach Österrich geliefert, 3,1 Millionen davon gespendet, weitere 990.000 über COVAX an andere Länder verteilt.

Im ersten Quartal des heurigen Jahres sollen noch über fünf Millionen Dosen geliefert werden, acht weitere Millionen im zweiten Quartal.

Osten vor Westen

Wie stehts um die Impfwilligkeit im Land? Das Burgenland ist nach wie vor jenes Bundesland mit der höchsten Impfrate. 77,3 Prozent der Burgenländer haben ein gültiges Impfzertifikat, es folgen Niederösterreich mit 73,5 Prozent, die Steiermark (71,7%). Dahinter liefern sich Wien (70,5%) und Tirol (70,4%) ein Kopf-an Kopf-Rennen.

Gleichauf liegen Salzburg und Vorarlberg (mit je 68,5%), dicht gefolgt von Kärnten mit 68,4 Prozent. Impfschlusslicht ist Oberösterreich mit 67,5 Prozent.

Nach Bezirken

Auf Bezirksebene hat Oberpullendorf mit 79,98 Prozent Durchimpfungsrate die Nase vorn. Dahinter folgen Mistelbach (79,80%), Mödling (79,43%), Eisenstadt-Umgebung (79,08%) und Korneuburg (79,02%).

Impf-Schlusslicht ist der Bezirk Braunau, wo zwei von drei Personen geimpft sind. Die Durchimpfungsrate liegt bei 60,92 Prozent. Ein wenig besser sieht es in Spittal an der Drau (63,08%) aus. Hallein kann auf 64,32 Prozent Durchimpfung verweisen, Stadt Wels auf 65,20 Prozent und Scheibbs auf 65,21 Prozent.

Gemeinden

Auf Gemeindeebene hat Andlersdorf in Niederösterreich mit 88,19 Prozent die österreichweit höchste Durchimpfungsrate. Es folgen: Kleinmürbisch (86,03%), Andau (85,43%), Tadten (85,38%) und Aderklaa (85,35%).

Am anderen Ende der Skala: die Tiroler Gemeinde Jungholz mit 40,40 Prozent Impfrate. Etwas besser steht mit 42,97 Prozent die Kärntner Gemeinde Stall da. Weiters folgen: Auerbach (46,38%), St. Gerold (47,29%) und Sibratsgfäll (47,47%).

Gültigkeit Grüner Pass

Hinweis: Mit 1. Februar ändert sich die Gültigkeitsdauer des Grünen Passes in Österreich: Die erste Impfserie, aslo zwei Impfungen oder Genesung plus eine Impfung,  ist künftig 180 Tage gültig.

Das Impfzertifikat der Booster-Impfung (drei Impfungen oder Genesung plus zwei Impfungen) ist weiterhin 270 Tage gültig. Für die Einreise nach Österreich sind Impfzertifikate oder andere Impfnachweise weiterhin 270 Tage gültig.

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