Impfende Impfgegner: Weiterer Fall in Tirol

Den Nutzen von Impfungen in einem offenen Brief gemeinsam mit 197 anderen Ärzten in Zweifel ziehen und selbst Impfstellen betreiben: Diesen Spagat haben in Salzburg, wie berichtet, zwei Allgemeinmedizinerinnen geschafft – die eine Amtsärztin, die andere Kassenärztin.
Die Ärztekammer Salzburg hat aufgrund der KURIER-Recherchen Meldung an die Impfstoff-Disposition des Landes gemacht. Wie sich nun zeigt, gibt es auch in Tirol einen Hausarzt, der den offenen Brief unterschrieben hat und offiziell als Corona-Impfstelle registriert ist. Der Mediziner soll auch schon mehrfach bei Demos von Corona-Maßnahmengegnern aufgetreten sein.
Impftermine sind bei ihm über das Portal des Landes "Tirol impft" derzeit keine verfügbar. Aber laut KURIER-Informationen soll er in den vergangenen Monaten – wenn auch in geringem Ausmaß – den Impfstoff Comirnaty von Biontech/Pfizer bezogen haben.
Widersprüchlich
Der von dem Hausarzt mit unterzeichnete Brief der impfkritischen Ärzte wurde vergangene Woche von einer Aussendung der Gruppe begleitet, in der es hieß: Immer mehr Ärzte seien gegen mRNA-Impfungen. Also genau gegen einen jener Impfstoffe, die der Tiroler Hausarzt verimpft oder zumindest bezogen hat.

„Nicht nachvollziehbar“ ist das für Tirols Ärztekammer-Präsident Artur Wechselberger.
Land Salzburg prüft
In Salzburg will das Land in Folge des KURIER-Berichts nun im Falle der beiden Allgemeinmedizinerinnen "ganz genau prüfen, ob es weiter tragbar ist, dass sie weiter Teil der Impfkampagne sind und ihre Ordinationen als Impfstellen ausschildern."
Die Amtsärztin wurde zu einer Stellungnahme aufgefordert. Amtsärzte müssten jedenfalls "auf dem Boden der Wissenschaftlichkeit arbeiten", heißt es von einem Sprecher des Landes.
In dem offenen Brief, den die beiden Medizinerinnen unterschrieben haben werden eine ganze Reihe von irreführenden Halbwahrheiten verbreitet.
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