"Wir sprechen derzeit viel über Ärzte, die Impfzertifikate fälschen, die Schutz-Impfungen verteufeln oder die nicht ‚state-of-the art‘ arbeiten", sagt Wurzer zum KURIER.
"Tatsächlich handelt es sich aber um eine Handvoll an Personen und die absolute Ausnahme. 99 Prozent unserer Ärzte leisten großartige Arbeit, sie arbeiten evidenz-basiert, orientieren sich an der Wissenschaft und sind hochseriös. Darauf gilt es jetzt vermehrt hinzuweisen: Man kann und soll den Vertragsärzten vertrauen."
Neuland für die Kasse
Tatsächlich hat die Gesundheitskasse mit der Covid-Krise Neuland betreten. Denn niedergelassene Ärzte sind formalrechtlich Unternehmer und Vertragspartner der ÖGK, was bedeutet: Die ÖGK kann ihnen nicht wie Mitarbeitern vorschreiben, was sie zu tun haben.
"Ich kann einen Arzt nicht zwingen, alle Behandlungsmethoden anzubieten, und ich kann ihn auch nicht verpflichten, Patienten zu impfen."
Sehr wohl seien Ärzte aber an Berufsrecht und -ethik gebunden. "Und sie sind verpflichtet, ihre Patienten seriös und nach dem Stand der Wissenschaft zu informieren." Sollte dies im Einzelfall nicht passieren, würden Ärztekammer und ÖGK dem nachgehen. "Aber die Masse der Vertragsärzte ist hochseriös", sagt Wurzer.
Kommentare