Naturhistorisches Museum bekommt Mondmeteoriten
Für das Naturhistorische Museum ist es ein Griff nach den Sternen: Es gibt einen österreichischen Sponsor für die einzigartige Meteoriten-Sammlung. Nachdem der KURIER über das Angebot des Kurators Ludovic Ferriere berichtet hat, der im Gegenzug für eine Spende, ein Stück Mond zum Angreifen anbot, zeigte sich die Leserfamilie spendabel.
Gleich fünf Angebote trudelten ein, damit der laut Ferriere "schönste aller Mond-Meteoriten" von seinem Fundort Libyen nach Österreich kommt. Damit konnte ein Abverkauf in chinesische oder US-amerikanische Sammlungen verhindert werden.
Ferriere bedankt sich für die Angebote, das erste kam vom St. Pöltner Arzt Bernhard Wandl. Das Geld (10.500 Euro) wurde bereits überwiesen, im April soll das Prunkstück offiziell übergeben werden.
"Meine erste Reaktion als ich das im KURIER las, waren Schock und Scham, dass so ein Geldbetrag von einem so bekannten Museum nicht bezahlt werden kann", erklärt der Orthopäde und Zwettler Spitalsarzt. Die zweite Reaktion hätte mit Patriotismus zu tun gehabt, damit so eine Rarität nach Österreich kommt.
Wandl gibt aber auch offen zu, dass so eine großzügige Spende natürlich auch etwas mit Eitelkeit zu tun hat. Er würde sich freuen, wenn er eines Tages Enkel habe, die den einzigartigen Meteoriten besuchen und dort seinen Namen lesen.
Größte Meteoriten-Ausstellung der Welt
Für das Naturhistorische Museum wurde die kuriose Aktion jedenfalls ein voller Erfolg. Ferriere hofft, damit neue Sponsoren für weitere wertvolle Stücke zu finden, bisher stammten diese durchwegs von Ausländern. Im Herbst etwa wurde dem Haus von einem Niederländer ein roter Mars-Meteorit übergeben. Ein Stück Mondgestein der Apollo-17-Mission stammt vom einstigen NASA-Direktor. Nun kommt dank Wandl erstmals ein Prunkstück aus Niederösterreich. Ferriere hofft jetzt auch auf einen Sponsor für einen weiteren Marsmeteoriten.
Das Naturhistorische Museum in Wien beherbergt jedenfalls die drittgrößte Meteoritensammlungen weltweit mit über 10.000 Objekten. Rund ein Zehntel davon ist im Saal 5 zu besichtigen, der Rest wird für wissenschaftliche Arbeiten genutzt. So einen großen Schauraum wie im NHM gibt es sonst nirgendwo auf der Welt.
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