Ob es tatsächlich dazu kommt, ist offen. Denkbar ist, dass die Veranstalter einfach abwarten, bis das vom Bund verhängte Verbot von Großevents (gültig bis Ende August) verlängert wird. Dann müsste man das Inselfest nicht von sich aus absagen.
Auch Feuerwehren sind betroffen
Die coronabedingte Festflaute trifft viele hart – auch die Feuerwehren in Niederösterreich. Bis Juni sind bereits alle Feste abgesagt, wie es danach weitergeht, ist unklar. Bis zu 1000 Veranstaltungen sind betroffen, heißt es dazu aus dem Landeskommando.
Damit entfallen den Einsatzkräften auch wichtige Einnahmequellen, denn das Geld wird oft für die Mitfinanzierung bei der Anschaffungen von Maschinen verwendet. „Wir haben heuer ein neues Feuerwehrhaus gebaut und ein Fahrzeug angeschafft“, berichtet Hannes Lechner, Feuerwehrkommandant in Bischofstetten in Niederösterreich.
"Ausfälle tun jeder Feuerwehr weh"
Der Kuppel-Cup, ein Wettbewerb samt Heurigen, der kürzlich über die Bühne hätte gehen sollen, musste abgesagt werden. „Die Ausfälle tun jeder Feuerwehr weh, uns natürlich auch. Zum Glück wird uns die Gemeinde in dieser schwierigen Phase unterstützen“, sagt Lechner.
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner weiß um die Sorgen seiner Kollegen. „Das Corona-Virus hat die Finanzierungspläne vieler Wehren gehörig durcheinandergewirbelt. Aber klar ist, dass wir uns an die Vorgaben des Bundes halten.“
Auch Kärntens geschichtsträchtigsten Veranstaltungen, die Wiesenmärkte in Bleiburg und St. Veit an der Glan, hängen wegen der Coronakrise in der Luft. Vor dem Ausbruch der Epidemie rechneten die Veranstalter noch mit mehreren Zehntausenden Besuchern. Nun ist unklar, ob die Veranstaltungen im September wie geplant stattfinden können.
Das Veranstaltungsverbot bis 31. August betrifft beide Events nämlich nicht. „Die Veranstaltung braucht aber eine gewisse Planungsphase und Vorlaufzeit“, sagt Andreas Reisenbauer, Sprecher der Stadt St. Veit. Sollten Maßnahmen wie die Abstandsregelung zum Zeitpunkt der Veranstaltung weiterhin gelten, sei es schlichtweg nicht möglich, den Wiesenmarkt durchzuführen.
39 Millionen Euro Umsatz fällt weg
Was die sommerlichen Großveranstaltungen in Kärnten angeht, sind der Altstadtzauber in Klagenfurt und der Villacher Kirchtag bereits fix abgesagt.
Letzterer gilt laut Informationen der Stadt Villach mit 400.000 Besuchern sogar als zweitgrößtes Fest Österreichs nach dem Donauinselfest. Allein am Festgelände werden mehr als 39 Millionen Euro umgesetzt – der Kirchtag sei „für unzählige regionale Unternehmerinnen und Unternehmer der größte Umsatz- und Gewinnbringer des Jahres“, teilte die Stadt mit.
Ruf nach Entschädigung
Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) fordert aus diesem Grund eine Entschädigung – denn ohne Kirchtag würden viele Betriebe „in schwerste wirtschaftliche Turbulenzen“ geraten.
Kommentare