"Gesunder Menschenverstand": Wiener Wiesn wird abgesagt

Heuer gibt es im Prater keine Bierzeltstimmung.
Im Jahr nach dem Besucherrekord folgt der Tiefpunkt: Das Dirndl- und Lederhosen-Spektakel im Wiener Prater findet nicht statt.

Man werde "nach dem gesunden Menschenverstand handeln", erklärt ein Sprecher der Wiener Wiesn am Mittwoch auf KURIER-Anfrage. Mit anderen Worten: Das Dirndl- und Lederhosen-Spektakel, das von 24. September bis 11. Oktober unter dem Riesenrad im Wiener Prater geplant gewesen wäre, wird abgesagt.

"Um Wiesn-Fans dennoch zu beglücken", kündigt man seitens der Wiesn eine "besonders originelle Überraschung" an.

Wiesn #dahoam

Worum es genau geht, machte Geschäftsführer Christian Feldhofer am Donnerstag klar. Die Auftritte ausgewählter Künstler werden über soziale Medien übertragen.

Wiesn-Fans können zudem unter dem Hashtag #dahoam via Webcam mit Brauchtumsfans aus ganz Europa live in Verbindung treten. Darüber hinaus soll es eine "Wiesn #dahoam Box" geben. Diese wird unter anderem mit einem Maß-Glas, mit Bier, Aufstrichen, Brot, Würstel, Senf und Kren gefüllt sein.

Oktoberfest machte es vor

Alles andere als eine Absage der Wiener Wiesn hätte in Zeiten von Corona befremdlich gewirkt. Nicht zuletzt, nachdem das Mekka jedes Bierzelt-Fans - das von 19. September bis 4. Oktober geplante Münchner Oktoberfest - infolge der Pandemie abgesagt wurde.

Es wäre heuer die 10. Wiener Wiesn gewesen. Im Vorjahr verzeichnete die Veranstaltung mit mehr als 410.000 Besuchern einen bisherigen Besucherrekord. Auf der Bierzelt-Bühne traten unter anderen schon Publikumslieblinge wie Andy Borg, Die Edlseer, Die Jungen Zillertaler, G.G. Anderson, Nino de Angelo, Marc Picher und die Jazz Gitti auf.

Alternativstandort?

Die Wiener Neos meinen übrigens, die Wiesn-Absage biete die Gelegenheit, über einen Standortwechsel nachzudenken.

Sie schlagen das Areal beim Ernst-Happel-Stadion als Alternative zur "zu klein gewordenen" Kaiserwiese vor. 

 

 

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